Medien machen auf die Bedrohung aufmerksam
Die ernste, aber nicht neue ASP-Gefahr für die deutsche Schweinehaltung ist Thema in den allgemeinen Medien. Verschiedene Maßnahmen aus Politik und Jägerschaft laufen an. Tierrechtler stören Wildschweinjagd bei Bielefeld.
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Bedrohlich, aber nicht neu
Seit einigen Tagen ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) breites Thema in den deutschen Medien. Auch wir als ISN hatten hierzu eine ganze Reihe von Medienanfragen und -kontakten. Die Initialzündung für das nun aufgekommene breite Medienecho war ein umfangreicher Bericht im Magazin "Der Spiegel".
An der grundsätzlichen Situation hat sich aktuell für Deutschland nichts geändert. Die Lage ist nach wie vor bedrohlich, weil in Osteuropa und Russland und besonders auch im Nachbarland Polen seit Jahren immer wieder neue ASP-Fälle auftreten. Das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) nimmt hierzu regelmäßig entsprechende Risikobewertungen vor. So zitiert beispielsweise Die Welt den FLI-Präsidenten, Prof. Thomas Mettenleiter: Ein kontaminiertes Schinkenbrötchen kann reichen, um die Afrikanische Schweinepest hier einzubringen.
NRW: Keine Schonzeit für Wildschweine
Über verschiedene Maßnahmen, welche in den Bundesländern gegen die ASP unternommen werden, haben wir im schweine.net mehrfach berichtet. Jüngstes Beispiel ist die Anweisung des NRW-Landwirtschaftsministeriums an die unteren Jagdbehörden, die Schonzeit für Wildschweine mit sofortiger Wirkung bis zum 31.3.2021 aufzuheben, ausgenommen sind Muttertiere mit Frischlingen unter etwa 25 kg.
In der Pressemeldung des Ministeriums heißt es: Der Bestand an Wildschweinen in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen und befindet sich auf anhaltend hohem Niveau. Das folgt indirekt aus der Jagdbilanz 2016/2017. Demnach wurden im vergangenen Jagdjahr rund 39.000 Wildschweine erlegt, dies sind nach zuvor bereits steigender Tendenz rund 4.500 mehr als in der Vorjahresbilanz 2015/2016.
Tierrechtler stören die Jagd
Dass die Jagdaktivitäten bereits deutlich erhöht wurden, zeigt auch ein Bericht in der WDR-Sendung Lokalzeit OWL. Demnach wurde eine groß angelegte Treibjagd an der Autobahn A2 bei Bielefeld durchgeführt, um den hohen Wildschweinbestand zu reduzieren. Gestört wurde die Treibjagd von Tierrechtsaktivisten. Zu Wort kam in einem Interview auch Christian Adam von tierretter.de., der Kritik an der präventiven Jagd übte.
100 Jäger*Innen sind hier in Bielefeld direkt an der A2 unterwegs um unschuldige Lebewesen zu ermorden. Wir werden bis zum Schluss versuchen zu stören um Leben zu retten!!, heißt es zudem in einem Eintrag gestern auf der Facebookseite von tierretter.de.
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