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Tierwohl

Neuer Leitfaden für Eigenkontrolle im Milchviehstall

Rinderhalter sind gemäß Tierschutzgesetz angehalten, „geeignete tierbezogene“ Indikatoren zur Eigenkontrolle zu erfassen. Eine kostenlose Managementhilfe soll Milchviehhalter dabei künftig unterstützen. Mit der Excel-Datei, die vom Tühnen-Institut für Ökologischen Landbau entwickelt worden ist, sollen sich Tierwohl und die Haltung der Kühe beurteilen lassen. Gleichzeitig sollen sich die Betriebe mit anderen Betrieben vergleichen können.

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Kontrolle Mit dem Tierwohl-Tool-Milchvieh sollen Landwirte oder Berater wichtige Tierschutzindikatoren direkt in der Herde erfassen können.
Kontrolle Mit dem Tierwohl-Tool-Milchvieh sollen Landwirte oder Berater wichtige Tierschutzindikatoren direkt in der Herde erfassen können.Thünen-Institut
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Wie das Thünen-Institut jetzt berichtet, gehöre das Tierwohl-Tool-Milchvieh zum Netzwerk "Pilotbetriebe". Dabei werden auf gesamtbetrieblicher Ebene Verbesserungspotentiale für Nachhaltigkeitsparameter in ökologischen und konventionellen Betrieben gesucht. In den beteiligten Milchviehbetrieben sei Tierwohl neben Klimawirkungen, Energie- und Nährstoffbilanzen ein wichtiger Ansatzpunkt für solche Optimierungsmaßnahmen.

Seit 2014 ist eine „betriebliche Eigenkontrolle“ in punkto Tierwohl im Tierschutzgesetz vorgeschrieben. Tierhalter müssen hierfür geeignete tierbezogene Merkmale, sogenannte Tierschutzindikatoren, erheben und bewerten. Das nun entwickelte Tierwohl-Tool-Milchvieh soll Landwirten helfen, diese gesetzliche Grundlage einzuhalten und zudem Stärken und Schwächen in ihrer Tierhaltung zu erkennen.

Mit der Excel-Anwendung des Thünen-Instituts sollen Landwirte oder Berater wichtige Tierschutzindikatoren direkt in der Milchviehherde erfassen, ausgesuchte Daten aus den monatlichen Berichten der Milchleistungsprüfung übertragen und Angaben zum Weidegang und zur Haltungsumgebung machen können. Im Anschluss können sie die Tierwohlsituation ihrer Milchkühe mit denen anderer Betriebe und mit aktuell diskutierten Richtwerten vergleichen. Bei der ersten Anwendung sei mit einem Zeitaufwand von 0,5 bis einem Tag zu rechnen, um Daten einzutragen und sich die Methoden anzueignen. Spätere Beurteilungen seien dann aber deutlich schneller machbar, so das Institut.

Das Instrument wurde auf Basis der Erfahrungen im Netzwerk „Pilotbetriebe“ entwickelt, das vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau zusammen mit Projektpartnern initiiert wird. Auf 38 Milchviehbetrieben wurden dazu tierbezogene Indikatoren erfasst, die Haltung der Milchkühe analysiert und Stärken und Schwächen in Haltung und Management aufgezeigt. Aus dem dort angewandten und umfassenderen Welfare Quality®-Protokoll (2009) zur Erfassung des Tierwohls, wurden Tierschutzindikatoren ausgewählt, die eine hohe Bedeutung für die Tiergerechtheit haben, zweifelsfrei zu erfassen sind und die helfen, in der Praxis häufige Probleme aufzudecken.

Die Anleitungen für die Erfassung der direkt am Tier zu erhebenden Indikatoren können dem KTBL-Leitfaden „Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind“ entnommen werden. Alle verwendeten Richtwerte und Referenzen im Tierwohl-Tool-Milchvieh sind dort dokumentiert und alle Rechenwege im Excel-Programm einsehbar.

Die Excel-Datei können heruntergeladen werden unter: www.pilotbetriebe.de/wissenstransfer.php

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