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Mastrinderhaltung

Bullen profitieren von Wohlfühlställen

Die meisten Mastrinder werden nach wie vor in Vollspaltenbuchten gehalten. Daran hat sich wenig geändert. Der Grund: Die Arbeitswirtschaft. Verschiedene Untersuchungen zeigen nun, dass sich die Pro-bleme bei der Tiergerechtheit entschärfen lassen.

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Für eine tierfreundliche Aufstallung mit Einstreu gibt es inzwischen beispielhafte Umbaulösungen. Dazu zählen auch Liegeboxen, die mit wenig Einstreu gefahren werden können.Zu wenig Platz, unstrukturierte Flächen in den Buchten und harte, unisolierte Betonliegeflächen: Die Rinderhaltung auf konventionellen Vollspaltenböden ist kritisch. Die Mastrinder können beispielsweise nicht so aufstehen und sich hinlegen, wie es ihrem natürlichen Verhalten entsprechen würde. Das hat Folgen: Die Tiere verletzen sich an Haut und Gelenken, leiden unter offenen Wunden und Verletzungen an der Schwanzspitze.

Mastrinder liegen gerne weich

Für Abhilfe sorgen in solchen Fällen weichere Liegeflächen. Um die Böden von Vollspaltenbodenbuchten tiergerechter zu machen, wurden am Landwirtschaftlichen Zentrum (LAZBW) in Aulendorf deshalb schon vor zehn Jahren spezielle Gummiauflagen für die Bullenmast verlegt.Matten verringern KlauenabriebIn verschiedenen Untersuchungen ist seither nachgewiesen worden, dass sich die Gummimatten positiv auf das Verhalten und die Gesundheit von Gelenken und Schwanzspitzen auswirken.

In Wahlversuchen ziehen die Tiere eine gummierte Fläche einer Betonfläche als Liegeplatz in jedem Fall vor. Verlegt man in allen Buchten Gummiauflagen, führt das allerdings dazu, dass sich die Klauen der Rinder zu wenig abreiben. Dennoch, so das Ergebnis einer Untersuchung am LAZBW, können Rinder über die gesamte Mast auf Gummimatten gehalten werden.

Mit einer Einschränkung: Weil die Klauen stärker wachsen, sollten die Tiere maximal zwölf Monate auf den Matten gemästet werden. Ansonsten wäre ein Korrekturschnitt nötig. Einschränken lässt sich das stärkere Klauenwachstum darüberhinaus durch zum Teil ausgestattete Buchtenflächen.Da die gummierten Flächen allen Tieren genügend Platz zum Liegen bieten müssen, steigt in strukturierten Buchten der Flächenbedarf pro Tier.

Da in bestehenden Gebäuden die Buchten oft nicht ausreichend tief sind, um diese Unterteilung sinnvoll vorzunehmen, bietet sich die Vormast (bis 400 Kilogramm) ohne und die Endmast mit Gummiauflagen an. Diese Variante hätte außerdem den Effekt, dass sich die Gelenke weniger verändern, was auf Betonböden besonders in der Endmast zu Problemen führt.

Weniger Tiere pro Bucht erhöht Komfort

Verhaltensabweichungen und Verletzungen resultieren auf Vollspalten häufig auch aus überbelegten Buchten.Gesetzliche Vorgaben für ein Mindestplatzangebot pro Tier gibt es bisher nicht. Die einschlägigen Empfehlungen auf die man sich beziehen kann, stammen unter anderem von der Bauförderung Landwirtschaft und vom Europarat. Wie sich mehr Platz bei Mastrindern auswirkt, untersuchten Wissenschaftler im schweizerischen Tänikon. Sie sahen sich hierfür Tiere an, die in Vollspaltenbuchten mit Gummiauflagen gehalten wurden.

Die Bedenken von Praktikern, dass der Boden und die Tiere in solchen Buchten stärker verschmutzen, die Rinder mehr aufreiten und sich dabei der Gefahr aussetzen, stärker zu verletzen, bestätigten sich nicht. Vielmehr stiegen durch das größere Platzangebot die täglichen Zunahmen, die Tiere legten sich häufiger hin und verschmutzten weniger.

Lesen Sie mehr in Ausgabe 1/2019 von BWagrar.

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