70 Kilometer langer Wildzaun soll Schweine vor ASP schützen
Seit gestern wird in Dänemark ein zuvor kontrovers diskutierter Wildschweinzaun an der Grenze zu Deutschland gebaut. Das melden verschiedene Medien. Mit Hilfe des Zauns will das nordeuropäische Land einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im eigenen Land und die dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Folgen verhindern.
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Zweifel an Nutzen
Der erste Zaunpfosten ist gestern in der Nähe von Pattborg gesetzt worden. Fertiggestellt werden soll der Zaun mit einer Länge von 70 Kilometern und 1,5 Meter Höhe entlang der Landesgrenze im Laufe des Jahres. Den Plan für den Bau eines Wildschweinzauns hatte Dänemark bereits im März des vergangene Jahres angekündigt. Seither wurden von verschiedenen Seiten Zweifel am Sinn dieser Maßnahme laut.
Der damalige Umwelt- und Landwirtschaftsminister Schleswig-Holsteins, Robert Habeck, und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) verwiesen nach Bekanntwerden der Absichten Dänemarks auf den Faktor Mensch als Überträger der ASP. Tierschützer sorgten sich um die natürlichen Lebensräume von Wölfen, Ottern und Tierschakalen.
Andere Gegebenheiten in Tschechien
In anderen Zusammenhängen zeigt sich, dass ein Zaunbau durchaus sinnvoll sein. In Tschechien wurde das Kerngebiet nach dem Ausbruch der ASP mit Zäunen abgeriegelt, um das Abwandern infizierter Wildschweine zu verhindern. Dieses Kerngebiet durfte nicht betreten werden und Wildschweine durften nicht bejagt werden. Aufgrund der Koordination aller Maßnahmen konnte die tschechische Veterinärverwaltung (SVS) am vergangenen Freitag die letzten Maßnahmen gegen die ASP aufheben. Die letzten infizierten Tierkadaver wurden in dem Infektionsgebiet um Zlín vor mehr als neun Monaten gefunden.
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