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Afrikanische Schweinepest (ASP)

"Vorsorge und Sensibilisierung weiterhin erst nehmen"

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist nach wie vor ein brisantes Thema für schweinehaltenden Betriebe. Dies wurde bei einem Workshop im niedersächsischen Uelzen vor kurzem. Die Veranstalter des Expertentreffens appellierten an die zahlreichen Besucher, bei der Vorsorge und Sensibilisierung zur Afrikanischen Schweinepest nicht nachzulassen und hierfür moderne Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen.

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Der Vorstandsvorsitzende der Uelzener Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft a. G., Dr. Theo Hölscher, skizzierte in seinem Vortrag die Risiken und Vorsorgemöglichkeiten für den Fall eines Ausbruchs. Ein positiver ASP-Fall hätte Schäden in Milliardenhöhe zur Folge. Der Aufbau von regionalen Seuchenvorsorgestationen, die zahlreichen Fachtagungen und die Krisenübungen seien gute Ansatzpunkte, um im Seuchenfall schnell und abgestimmt reagieren zu können, so der Versicherungsexperte.

Große Risiken durch mitgebrachte Lebensmittel

Verbesserungsbedarf sehen die Veranstalter, der Bundesverband Rind und Schwein e.V., die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde e.V., die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die Uelzener Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft a. G. allerdings in der Kommunikation und bei der finanziellen Absicherung unverschuldet in Not geratener Betriebe. Die Veranstalter wünschen sich, so der Tenor, ein abgestimmtes Kommunikationskonzept unter Einbindung aller Beteiligten über Landesgrenzen hinweg und die Sensibilisierung von „Risikopersonal“, das bisher mit den Informationsmaterialien nicht erreicht hätte werden können. Da mitgebrachte Lebensmittel ein großes Risiko für die Seuchenverschleppung seien, zähle das sogenannte Risikopersonal zu den wichtigsten Schnittstellen. Dies seien unter anderem das Personal von Logistikunternehmen, die Deutschland als Transitland nutzten sowie Saisonarbeiter und Pflegepersonal in Senioreneinrichtungen und Kliniken aus osteuropäischen Regionen.

Darüber hinaus könnte Personal an Flughäfen und Zollbehörden bei der Multiplikation der Materialien eine wichtigere Rolle einnehmen. Zudem, so die Veranstalter, sollte über die stärkere Einbindung der Sozialen Medien für eine zielgruppengenauere Information nachgedacht werden.

Die beiden Themen Seuchenvorsorge und Digitalisierung ließen sich nach Ansicht der Veranstalter verbinden. Hier fehltees bisher allerdings an Konzepten und Methoden sowie und an finanziellen Mitteln für die Umsetzung. Als effektivste Methode der Seuchenvorsorge werde derzeit eine weitere Reduzierung der Wildschweinepopulation angesehen. Hierbei dürfe nicht nachgelassen werden. Daher müssten Jäger bei den Untersuchungskosten weiter entlastet und eine kostendeckende Abnahme der erlegten Wildschweine garantiert werden. Einige Schlachtunternehmen seien hier in Vorleistung getreten.

Massive wirtschaftliche Folgen durch einen Seuchenausbruch

Nach Meinung der Veranstalter reiche das allerdings nicht aus. Hier sei die Bundesregierung in der Pflicht, Gelder zur Verfügung zu stellen. Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland wäre eine Katastrophe. Es käme zu Marktverwerfungen und Betriebsaufgaben. Um die Folgen abzumildern, sollte bereits jetzt eine finanzielle Unterstützung in Not geratene Familien vorbereitet werden. Ertragsschadenversicherungen oder Entschädigungen aus Tierseuchenkassen sind erste wichtige Absicherungsmöglichkeiten. Sie reichten aber nicht aus, wenn der Markt zusammenbricht; dann lassen sich Tiere nur mit Abschlägen weit unter Einstandspreis verkaufen, ohne dass hier Risikofonds greifen. Diese Einkommenseinbußen belasten die schweinehaltenden Betriebe zusätzlich.Die aufgegriffenen Punkte müssten deshalb diskutiert und umgesetzt werden, um die Schweineproduktion in Deutschland erhalten zu können. Alle Ideen, die die Wissenschaft zur Weiterentwicklung der Schweinezucht und –haltung in Uelzen präsentiert hat, wären umsonst, wenn die Schweinehalter durch den Ausbruch der ASP ihre Existenzgrundlage verlören.

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