Messe startet mit Landwirtschaftstag
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„Sie dürfen nicht hinter jedem Landwirt ein Ungeheuer vermuten. Es ist ein Beruf, der sich an den staatliche gesetzten Rahmen hält und seine Tiere pflegt, damit sie Leistung bringen“, so Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
Gebe es irgendwann zu viele Auflagen für die Branche, dann gebe es keine heimische Landwirtschaft mehr. Die Folge seien Produkte aus Ländern, die weit weniger strenge Auflagen hätten, als sie derzeit in Deutschland bereits herrschen. „Es ist einfach, Landwirte an den Pranger zu stellen. Es ist in der heutigen Zeit aber nicht einfach einen Hof zu bewirtschaften“, warb Hauk um Verständnis bei den Zuhörern, zu denen er als ihr Verbraucherminister sprach.
Zur Begrüßung bat auch Manfred Haas, Vorsitzender im Kreisbauernverband Rottweil um mehr Verständnis. Wenn nun nach den jüngsten landesweiten Blühstreifen-Aktion die Bürger bei den Behörden anrufen und sich über ungepflegte Flächen beschweren, wisse man als Landwirt bald gar nimmer wie man wirtschaften solle. Unverständnis löst bei ihm die neue Entscheidung um Düngerecht aus. Pauschal 20 Prozent unter der Bedarfsmenge zu düngen, verstoße gegen die gute fachliche Praxis. Hier erhofft sich Haas regionale Lösungen.
Einen Einblick in ihre Tätigkeit als Agrarblogger gaben anschließend Thomas Fabry und Annika Ahlers. Die beiden Junglandwirte fuhren im vergangenen Jahr mit dem Auto durch Deutschland und versuchten mit Verbrauchern und Landwirten ins Gespräch zu kommen. Das Ziel der achttägigen Reise war es, den Dialog zwischen Stadt und Land herzustellen. „Mit unserem Roadtrip Agrar wollen wir raus aus dem Kreislauf von Vorurteilen und Schuldzuweisungen und rein in den Dialog miteinander", erklärt Thomas Fabry. Auf der Südwest Messe boten sie den Besuchern an, ins Gespräch zu kommen.
Mehr zu den Agrarbloggern lesen Sie in Ausgabe 32/2018 in unserem Archiv
Moderiert wurde der Vormittag launig von Bernhard Bitterwolf. Mit gewandten Worten brachte er sogar den Minister zum Trommeln.
Die Südwest Messe dauert von Samstag, 15. Juni bis Sonntag, 23. Juni jeweils von 9. bis 18 Uhr. Shopping-Meile und Entdeckungstour für die ganze Familie. Rund 700 Aussteller zeigen und erklären bis zum 23. Juni über 10.000 Produkte und Dienstleistungen für alle Lebensbereiche. Alle Leichtbauhallen sind klimatisiert. Brisante Themen greift die Sonderschau „Rheines Wasser“ auf. Wie wird aus Plastikmüll Mikroplastik? Die Sonderschau „Games for Families“ mit ihren familienfreundlichen Computer-, Konsolen- und Gesellschaftsspielen lässt die Herzen aller Spielefans höher schlagen. Im Festzelt wird täglich fetzige Musik gespielt.
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