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Biolandverband

"Tierwohllabel muss verbessert und verpflichtend werden"

"Gut", "Sehr gut", "Premium" - so will das Bundeslandwirtschaftsministerium  drei Stufen ihres Tierwohllabels künftig ausloben. "Gut ist am Tierwohllabel nichts", findet derweil Jan Plagge, Präsident des Bioland-Verbandes. Das hätten jetzt auch SPD und Teile der CSU erkannt und die Notbremse gezogen. Das Labelkonzept des BMEL sei ein kompliziertes System mit vielen Kriterien, biete im Gegenzug aber nur wenig Tierwohl.

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Zudem grenze es Ökobetriebe aus und soll freiwillig sein. Eine Verbesserung für das Leben der Nutztiere sei durch das Tierwohllabel in der jetzigen Form nicht gegeben, kritisiert der Präsident des Bioland-Verbandes.

Sollte das BMEL die Labelvorschläge durchsetzen, zementiere sie den Status quo von Vollspaltenböden in der Schweinemast und verhindere Investitionen in den Umbau zu artgerechten Stallsystemen. „Den Verbrauchern werden bessere Haltungsbedingungen vorgegaukelt, als sie tatsächlich in den Ställen vorherrschen“, kritisiert Gerald Wehde, Leiter der Agrarpolitik bei Bioland. Sogar das Schwänzekupieren der Schweine sei in der Einstiegsstufe des Labels weiterhin erlaubt. Genauso wie Kastenstände für säugende Sauen. 

„Betrieben dann noch eine Prämie für die Einstiegsstufe zu zahlen, in der gegen geltendes EU-Recht verstoßen wird, ist eine Farce“, findet Wehde. Zusätzlich würden 70 Millionen Euro in eine Marketing-Kampagne fließen. „Statt Unmengen Steuergelder zu verschleudern, sollten Betriebe gezielt unterstützt werden, die deutlich etwas für das Tierwohl tun und ihren Tieren genug Platz und Auslauf bieten – so wie Biobetriebe.“

Notwendig sei hierfür eine vollständige und verpflichtende Fleischkennzeichnung analog der  Kennzeichnung von Konsum-Eiern in vier Stufen: 0 (Bio) und 1, 2, 3 (gesetzlicher Standard). Dabei müsse die höchste Stufe der Kennzeichnung ökologisch produziertem Fleisch vorbehalten sein. „Es ist zu hoffen, dass Ministerin Klöckner Einsicht zeigt und die Kritik von Verbrauchern, Landwirtschaft und auch der Politik ernst nimmt“, macht Plagge deutlich.

„Höhere Anforderungen bei den Tierwohlkriterien und der Verzicht auf Freiwilligkeit sollten Eingang in ein Label finden, dass den Begriff ‚Tierwohl‘ nicht ad absurdum führt. Tierwohl, so Plagge, sei nicht optional, sondern Grundbedingung für eine ethische und verantwortungsvolle Landwirtschaft.

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