Abgabemenge an Tierärzte erneut gesunken
Die Menge der in Deutschland von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte abgegebenen Antibiotika ist 2018 weiter leicht zurückgegangen. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte, verringerte sich die betreffende Menge im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Tonnen oder 1,5 Prozent auf insgesamt 722 Tonnen.
- Veröffentlicht am
Das sei das niedrigste Niveau seit 2011, dem ersten Jahr der Erhebung; damals waren 1706 Tonnen ausgewiesen worden. Bemerkenswert sei darüber hinaus, dass die Abgabemengen für Fluorchinolone und Cephalosporine der dritten und vierten Generation erstmals unter das Niveau von 2011 sank. Diese Wirkstoffklassen sind für die Therapie beim Menschen von besonderer Bedeutung.
Leichte Zunahmen bei der Abgabe von Colistin und Makroliden
Als Hauptabgabemengen verzeichnete das BVL - wie in den Vorjahren - Penicilline mit rund 271 Tonnen und Tetrazykline mit 178 Tonnen, gefolgt von Polypeptidantibiotika (Colistin) mit 74 Tonnen und Sulfonamiden mit 63 Tonnen sowie Makroliden mit 59 Tonnen. Das Bundesamt hob hervor, dass die Abgabemengen von Colistin und die Makroliden im Vergleich zu 2017 um 24 Kilogramm beziehungsweise um vier Tonnen zugenommen hätten. Die beiden Wirkstoffklassen hätten eine besondere Bedeutung für die Therapie beim Menschen. Gegenüber dem ersten Erfassungsjahr 2011 seien die jedoch Abgabe von Colistin um 42 Prozent und die Menge der Makroliden um circa 66 Prozent zurückgegangen.
Laut BVL lag die Abgabe der ebenfalls in der Humanmedizin eingesetzten Fluorchinolone und der Cephalosporine der dritten und vierten Generation sogar erstmals unter dem Wert von 2011. Ausschlaggebend dafür dürften Änderungen der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) gewesen sein. Diese schreibe nämlich seit dem 1. März 2018 vor, dass bei der Anwendung von Fluorchinolonen und Cephalosporinen der dritten und vierten Generation ein Antibiogramm nach standardisierten Verfahren durchzuführen sei.
Die Behörde betonte, dass die gemeldeten Wirkstoffmengen sich nicht einzelnen Tierarten zuordnen lassen, da die Mehrzahl der Wirkstoffe für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen sei.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.