Freiwillig, verpflichtend oder eine staatliche Prämie?
Es gibt inzwischen viele Initiativen, die eine Verbesserung des Tierwohl-Niveaus in Deutschland anstreben. Hierbei setzt sich laut dem Bundesverband Rind und Schwein (BRS) immer mehr die Erkenntnis durch, dass die Frage der Finanzierung von entscheidender Bedeutung ist.
- Veröffentlicht am
Landwirte stehen untereinander im Wettbewerb und sie können sich die Mehrkosten einer Tierwohl-Produktion nur leisten, wenn diese irgendwie durch höhere Erlöse kompensiert werden. Wenn der Staat dies nicht beachte, so der BRS, und einfach nur die Tierschutz-Auflagen verschärft, werde dies früher oder später zur Verlagerung der Produktion ins Ausland führen.
Prinzipiell könne die Politik drei Optionen verfolgen, um zusätzliche Erlöse für Tierwohl-Produzenten zu generieren: (1) Sie schafft ein staatliches Tierwohllabel, das der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) für die Auszeichnung tierischer Lebensmittel verwenden kann, aber nicht muss. (2) Sie verpflichtet den Handel, für Lebensmittel aus tierischer Produktion eine Kennzeichnung der Haltungsform vorzunehmen. (3) Sie zahlt Landwirten, die höhere Tierwohlstandards befolgen, eine staatliche Prämie. Zu dieser Zusammenfassung kommt Prof. Dr. Folkhard Isermeyer in dem Thünen Working Paper 124 "Freiwilliges Label, obligatorische Kennzeichnung oder staatliche Prämie?"
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.