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Rentenbank

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2019

Das Förderneugeschäft der Landwirtschaftlichen Rentenbank stieg im Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr leicht auf 10,6 Mrd. Euro. Das darin enthaltene Programmkreditgeschäft ging zurück, da insbesondere das Neugeschäft in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ deutlich sank. Im Kernbereich „Landwirtschaft“ konnte die Bank ihre Fördertätigkeit dagegen ausbauen.
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„Die Rentenbank ist in guten Zeiten nützlich, in Zeiten wie diesen, ist sie aber unersetzlich,“ meinte Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank, auf der Bilanzpressekonferenz mit Blick auf die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Betriebe wegen der Corona-Pandemie.
„Die Rentenbank ist in guten Zeiten nützlich, in Zeiten wie diesen, ist sie aber unersetzlich,“ meinte Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank, auf der Bilanzpressekonferenz mit Blick auf die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Betriebe wegen der Corona-Pandemie. Rentenbank
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In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres steigerte die Rentenbank ihr Neuge-schäft mit zinsgünstigen Programmkrediten verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro (1,5 Mrd. Euro). Die weitere Entwicklung wird maßgeblich von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sein.

Corona-Hilfen - mehr als nur Darlehen

Seit Mitte März 2020 können betroffene Betriebe mit Darlehen aus dem Liquiditätssicherungs-Programm der Rentenbank die Folgen der Corona-Pandemie abfedern. Diese sind seit Mitte April auch mit einer Bürgschaft kombinierbar. „Die Agrarwirtschaft steht für Versorgungssicherheit. Es ist auch deshalb so wichtig, dass grundsätzlich gesunde Betriebe die Krise überstehen“, so Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank auf der Bilanzpressekonferenz. Besonders betroffen von Corona seien Betriebe mit direktem Kundenkontakt, wie Direktvermarkter, Betriebe mit Ferienwohungen, Hofcafé oder auch Gartenbaubetriebe, denen die Einnahmen wegbrechen. Von der LRB unterstützt werden unter anderen auch die Plattformen für Erntehelfer. Ziel sei es, dass möglichst viele grundsätzlich gesunde Betriebe die Corona-Zeit überstehen. Bis zum 24. April habe die LRB rund 1200 Anträge auf Tilgungsaussetzung von den Hausbanken erhalten und alle bewilligt. Weil jedoch alle diese Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichen könnten, wird derzeit über weitere Instrumente wie zum Beispiel Tilgungszuschüsse nachgedacht.

Neugeschäft mit Programmkrediten 2019 bei 6,0 Mrd. Euro

Das Neugeschäft mit den zinsgünstigen Programmkrediten der Rentenbank ging 2019 auf 6,0 Mrd. Euro zurück (2018: 6,7 Mrd. Euro). Hauptursache dafür war der starke Rückgang der Nachfrage nach Förderdarlehen in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ auf 0,9 Mrd. Euro (1,4 Mrd. Euro). Hier wirkten sich weiterhin die Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2017 und lange Genehmigungsverfahren aus. Die Zahl der neu gebauten Windkraftanlagen lag 2019 deutlich unter den Vorjahren, so Reinhardt.

Fördersparte Landwirtschaft hat 2019 zugelegt

In der Fördersparte „Landwirtschaft“ stieg das Neugeschäft dagegen an. Hier finanziert die Rentenbank vor allem klassische landwirtschaftliche Investitionen wie Maschinen, Flächenkäufe, Stallbauten und Betriebsmittel. Dafür stellte die Förderbank 2,2 Mrd. Euro (2,1 Mrd. Euro) bereit. Geflügelställe zum Beispiel wurden verstärkt gebaut, dafür aber weniger Schweineställe. Die Zahl der geförderten Rinderställe blieb auf dem Niveau des Vorjahres. Mit ihrer Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ richtet sich die Rentenbank an Betriebe, die der Landwirtschaft vor- oder nachgelagert sind. Hier blieb das Förderneugeschäft stabil und lag 2019 bei 1,2 Mrd. Euro.

"Ländliche Entwicklung" dürfte 2020 wieder zulegen

In ihrer Fördersparte „Ländliche Entwicklung“ sagte die Rentenbank mit 1,7 Mrd. Euro ein niedrigeres Kreditvolumen als im Vorjahr zu (2,0 Mrd. Euro). Hier finanziert die Förderbank vor allem kommunale Infrastrukturmaßnahmen und unterstützt dabei die Förderbanken der Bundesländer. Dieser Bereich dürfte künftig wegen klammer Kassen von Städten und Gemeinden wieder deutlich zunehmen, so die Einschätzung.

Besonderes Augenmerk auf den Wald

In der Mitte 2019 neu eingeführten Fördersparte „Forstwirtschaft“ betrug das Neugeschäft 25 Mio. Euro. Der deutsche Wald, so Reinhardt, erfährt im Zuge des Klimawandels besondere Aufmerksamkeit. Hier wird versucht, Waldschäden zu verhindern und den Waldbesitzer bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Das Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Klimastress im Forstbereich beleuchtet die Landwirtschaftliche Rentenbank in einem „Agrar Spezial“ im Rahmen ihres Geschäftsberichts 2019.
Das Förderneugeschäft mit Gebietskörperschaften, Banken und Sparkassen mit Bezug zum ländlichen Raum mittels Namenspapieren, Schuldscheindarlehen und Wertpapieren stieg auf 4,6 Mrd. Euro (3,6 Mrd. Euro). Damit lag das gesamte Förderneugeschäft der Rentenbank im Jahr 2019 bei 10,6 Mrd. Euro (2018: 10,3 Mrd. Euro).

Emissionsgeschäft: Banken bleiben wichtigste Investorengruppe

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank 2019 mittel- und lang-fristige Kapitalmarktmittel in Höhe von 10,3 Mrd. Euro (11,3 Mrd. Euro) an den Kapital-märkten auf. 44 Prozent (39 %) der aufgenommenen Mittel entfielen auf Geschäftsbanken. Die zweitwichtigste Investorengruppe waren Zentralbanken und andere öffentliche Stel-len. Ihr Anteil stieg auf 38 Prozent (29 %). Der Euro blieb 2019 mit einem Anteil von 59 Prozent (54 %) wichtigste Emissionswährung der Rentenbank, gefolgt vom Britischen Pfund, das 17 Prozent (9 %) zum Mittelaufkommen beitrug.

Bilanzsumme leicht gestiegen

Die Bilanzsumme betrug zum 31.12.2019 90,9 Mrd. Euro (90,2 Mrd. Euro). Da die Rentenbank ihre Kredite wettbewerbsneutral über andere Banken und Sparkassen vergibt, fielen auf der Aktivseite der Bilanz die Forderungen an Kreditinstitute mit 60,4 Mrd. Euro (60,1 Mrd. Euro) bzw. einem Anteil von 66 Prozent (67 %) besonders stark ins Gewicht. Auf der Passivseite der Bilanz bilden die verbrieften Verbindlichkeiten mit 77,5 Mrd. Euro (76,6 Mrd. Euro) den größten Einzelposten. Davon entfielen auf Medium Term No-tes 62,8 Mrd. Euro (60,1 Mrd. Euro), auf Globalanleihen 9,8 Mrd. Euro (10,6 Mrd. Euro) und auf Euro Commercial Papers 4,4 Mrd. Euro (5,4 Mrd. Euro).

Betriebsergebnis gestiegen

Der Zinsüberschuss erhöhte sich im Jahresvergleich auf 300,6 Mio. Euro (295,1 Mio. Euro). Die eingeschränkte Möglichkeit, die Vorteile negativer Kapitalmarkteinstände an die finanzierenden Hausbanken weiterzugeben, war hierfür ursächlich. Der Verwaltungs-aufwand erhöhte sich leicht um 1,5 Prozent auf 72,9 Mio. Euro, hauptsächlich durch gestiegene Personalaufwendungen und höhere Abschreibungen. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertung (Operatives Ergebnis) belief sich insgesamt auf 210,1 Mio. Euro (207,1 Mio. Euro).

Reserven aufgestockt

Zur Risikovorsorge erhöhte die Rentenbank die Zuführung zu den Vorsorgereserven auf 177,6 Mio. Euro (144,1, Mio. Euro). Der Jahresüberschuss reduzierte sich entsprechend von 63,0 Mio. Euro auf 32,5 Mio. Euro. Der von der Rentenbank ebenfalls vollständig für Förderzwecke eingesetzte Bilanzgewinn blieb hiervon unberührt. Er lag nach Dotierung der Hauptrücklage in Höhe von 16,2 Mio. Euro (47,2 Mio. Euro) mit 16,3 Mio. Euro wie geplant leicht über dem Vorjahreswert (15,8 Mio. Euro).

Förderbeiträge zinsniveaubedingt niedriger

Einschließlich des Bilanzgewinns betrugen die Förderbeiträge der deutschen Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum 2019 41,3 Mio. Euro (84,2 Mio. Euro). Diese Summe wurde zur Verbilligung der Programmkredite, für Zuschüsse zum Pro-gramm „Forschung für Innovationen in der Agrarwirtschaft“ sowie für sonstige Förder-zwecke eingesetzt. Der Rückgang zum Vorjahr war auf die Zinsentwicklung im zweiten Halbjahr 2019 zurückzuführen. Die von der Rentenbank realisierten negativen Emissionsrenditen können bisher nicht über negative Einstandssätze für Hausbanken weitergereicht werden. Mit dem von der Rentenbank deutlich ausgeweiteten Förderzuschuss ist dies nur teilweise möglich.

Kapitalausstattung und Effizienz auf hohem Niveau stabil

Die Kapitalausstattung der Rentenbank auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) ist unverändert hoch. Zum 31.12.2019 betrugen die Kernkapitalquote 30,1 Prozent (29,7 %) und die Gesamtkapitalquote 31,1 Prozent (31,2 %). „Unsere Cost-Income-Ratio von weniger als 30 Prozent verdeutlicht zudem die effiziente Organisation unseres Bankbetriebs“, so Reinhardt abschließend.

 

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