Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Smarte Stickstoffadsorption aus Abgasen und Atemluft

Fix ans NOx!

Stickoxide (NOx) aus Abgasen und der Atemluft könnten in Zukunft Stickstoff für die Landwirtschaft liefern.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Spezielle Filteranlagen adsorbieren Stickoxid aus der Umgebungsluft. Dieser ließe sich eventuell in der Pflanzendüngung einsetzen.
Spezielle Filteranlagen adsorbieren Stickoxid aus der Umgebungsluft. Dieser ließe sich eventuell in der Pflanzendüngung einsetzen.Krajete GmbH
Artikel teilen:

Stickoxide (NOx) sind schädliche Abgase, die aber gleichzeitig ein großes wirtschaftliches Potenzial bieten. Zum einen sind zunehmend mehr Verkehrsadern durch die immer niedrigeren Grenzwerte für diese Gase von einem Fahrverbot bedroht. Zum anderen könnten NOx aber als günstige Grundlage für mineralischen Pflanzendünger dienen.

Mit Hilfe von Autokatalysatoren kann die NOx-Emission zwar reduziert werden, aber weder gelingt dies in ausreichendem Maß, noch kann der dabei entstehende – flüchtige – Stickstoff leicht für die Landwirtschaft genutzt werden. Mehr Potenzial bietet da eine von der österreichischen Krajete GmbH entwickelte Technologie, mit der NOx aus der Atemluft gebunden – also adsorbiert – und damit entfernt wird.

Aluminiumsilikate binden Stickstoff

Die Technologie beruht auf einem natürlich vorkommenden Mineral aus der Stoffklasse der Aluminiumsilikate, welches unter bestimmten Voraussetzungen dieses NOx binden und somit aus der Luft entfernen kann. Das Besondere  ist dabei, dass die NOx-Adsorption durch das Filtermaterial sowohl bei sehr hohen als auch bei sehr niedrigen NOx-Konzentrationen funktioniert. Dies ist eine grundlegende Vorrausetzung, um die Technologie sowohl zur Reinigung von Umgebungsluft (verhältnismäßig geringe NOx-Konzentration) als auch zur Reinigung von Autoabgasen (hohe NOx-Konzentration) einzusetzen.

Zur Reinigung der Umgebungsluft wird eine Pilotanlage in der deutschen Großstadt Heilbronn seit über einem Jahr betrieben. Dabei waren weder Wartungs- noch Reparaturarbeiten notwendig. Die Motivation der Stadtverwaltung liegt darin, Möglichkeiten zu testen, ein drohendes Fahrverbot für eine wichtige Verkehrsachse abzuwenden. Obwohl die Anlage für diese erste Testphase zunächst klein dimensioniert wurde (1.500 Kubikmeter Luft/Stunde), konnten mit ihr bis jetzt mehrere hundertausend Milligram NOx abgeschieden werden. Und in Autoabgasen ist die NOx-Konzentration circa 1000 mal höher, was das Potenzial dieser Technologie für den Einsatz unmittelbar am Emissionsort zeigt.

ie Technologie eignet sich für die permanente Luftreinigung an Verkehrsschwerpunkten, die von Fahrverboten bedroht sind. Als Fernziel gilt der Einsatz direkt am Auspuff der Benzin- und Dieselfahrzeuge.

Stickstoffdünger der Zukunft?

Die positiven Ergebnisse dieser ersten Testphase haben die Krajete GmbH auch dazu veranlasst, eine erweiterte Anlage zu bauen, die 25.000m³ Luft pro Stunde filtern kann. Der Einsatz dieser Anlage steht nun bevor und Erkenntnisse aus ihrem Praxisbetrieb werden in die weitere Entwicklung einfließen. Dabei werde man sich auch weiter mit dem Potenzial des an den Aluminiumsilikat-Adsorber gebundenen Stickstoffs befassen, dessen Einsatz als Pflanzennährstoff denkbar ist. 

„Anstatt Stickstoffdünger mit aufwendigen, energieintensiven und teuren Verfahren aus Luftstickstoff herzustellen, kann man hier eine sehr günstig verfügbare Quelle nutzen, die gleichzeitig der Luftreinheit dient“, zeigt sich Dr. Alexander Krajete, Gründer und Geschäftsführer der Krajete GmbH,  vom doppelten Nutzen der Technologie begeistert. Eine Begeisterung, die bereits von großen Automobilkonzernen in Deutschland geteilt wird, die sich intensiv mit der Technologie auseinandersetzen und Gespräche mit dem Unternehmen führen.

Über Krajete GmbH (Stand Januar 2020)

Das in Pasching angesiedelte Unternehmen nutzt die Fähigkeit methanogener Mikroorganismen, auf biologischem Wege Methan aus CO2 und H2 zu erzeugen. So gelingt es, CO2 über das Zwischenprodukt Methan als Rohstoff für eine breite Palette an Anwendungen nutzbar zu machen. Stets im Fokus steht dabei die Idee eines geschlossenen Kohlenstoffkreislaufes.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.