"Neue Erkenntnisse werden von den Medien ignoriert"
Eine neue Bewertung der Methanemissionen aus der Nutztierhaltung werde von der Wissenschaft weitgehend unterstützt, die allgemeinen Medien ignorierten diesen Ansatz jedoch nahezu vollständig, zitiert der Bundesverband Rind und Schwein den US-Wissenschaftler Dr. Frank Mitloehner, Professor und Luftqualitätsspezialist in der Abteilung für Tierwissenschaften an der Universität von Kalifornien. Der Wissenschaftler hatte sich auf einer von dem Fütterungs-unternehmen Alltech initiierten Vortragsveranstaltung entsprechend geäußert. Hierüber war ein Beitrag auf dem irischen Internetportal agriland erschienen.
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Der Experte beruft sich hierbei unter anderem auf wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Oxford, wo Unterschiede zwischen biogenem Methan aus der Viehhaltung und fossilem Methan aus Öl und Gas thematisiert wurden. Chemisch gesehen sei es dasselbe, aber der Ursprung und die Klimaauswirkungen seien vollkommen anders, sagte Dr. Mitloeher.
Für das Klima seien drei Haupttreibhausgase von Bedeutung: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O). Er fügte hinzu, dass CO2 und N2O als langlebige Klimaschadstoffe bezeichnet würden, Methan hingegen sei ein kurzlebiger Klimaschadstoff. Langlebige Klimaschadstoffe würden ausgestoßen und verblieben lange in der Atmosphäre. Methan hingegen werde innerhalb von zehn Jahren in der Atmosphäre zu C02 abgebaut, das von den Pflanzen aufgenommen wird.
Der Kohlenstoff aus dem CO2 werde danach in den Pflanzen zu Kohlenhydraten umgewandelt - wie Zellulose. Die Zellulosestärke sei dann erneut Bestandteil des Futters und werde von den Kühen oder anderen Tieren aufgenommen. Auf diese Weise befinde sich Methan in einem fortwährenden Kreislauf, der bei konstanten Viehbeständen ausgeglichen sei.
"Wenn wir konstante Viehbestände haben, fügen wir der Atmosphäre keinen neuen zusätzlichen Kohlenstoff hinzu. Der Kohlenstoff, der von unseren Tieren in Form von Methan ausgestoßen wird, ist wiederverwerteter Kohlenstoff", macht Mitloehner deutlich. Dies sei eine totale Veränderung in der Erzählung rund um das Vieh.
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