Ausgelagerte Aufzucht bringt Vorteile für Partnerbetriebe
Die Aufzucht von Jungrindern auf einen anderen Betrieb auszulagern, kann sich für beide Seiten rechnen. Der abgebende Milchviehbetrieb spart teure Pachtflächen, Gebäude und Arbeitszeit. Der aufnehmende Betrieb kann die Jungtiere im Gegenzug auf einem kostengünstigen Grünland-Standort mit geringen Pachtkosten aufziehen.
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Seit nunmehr 15 Jahren zieht Markus Mauch auf seinem Betrieb in Zimmern-Stetten (Landkreis Rottweil) Jungrinder von Berufskollegen auf. Hierfür hat der Landwirt im Lauf der Jahre in 700 Aufzuchtplätze investiert. Dazu zählen ein Quarantänestall auf der Althofstelle im Ort und zwei Ställe im Außenbereich. In die beiden ausgesiedelten Ställe wechseln die Ankömmlinge nach der sechswöchigen Quarantäne.
Bei dem Verfahren handelt es sich um eine sogenannte Lohnaufzucht. Hierbei bleiben die Aufzuchtrinder Eigentum des Milchviehhalters. Für die Aufzucht fällt ein Tagegeld an, das an Markus Mauch bezahlt werden muss. In der Zusammenarbeit mit den abgebenden Betrieben setzt der Aufzüchter auf „konstante Handelsbeziehungen“. Verträge gibt es allerdings keine. Nach Aussage des Betriebsleiters basiert das Geschäftsverhältnis auf Vertrauen. „Die Leistungen sind jedoch klar definiert und dokumentiert“, macht er deutlich.
Mehrere Rinder zur Aufzucht
Für den Transport der Rinder nach Stetten-Zimmern arbeitet Markus Mauch mit einem Fuhrunternehmen zusammen. Die Transporte werden von Mauch und dem Spediteur genau geplant, so dass die Fahrzeuge bei der Hin- und Rückfahrt geladen und die Aus- und Anlieferung der Tiere an einem Tag möglich sind. Partner sind im Normalfall größere Betriebe, so dass auf einem Betrieb häufig mehrere Tiere zur Aufzucht abgegeben werden. Die so organisierten Transporte tragen laut Markus Mauch dazu bei, dass die Transportkosten niedrig bleiben, obwohl die Tiere zum Teil über weite Strecken transportiert werden. Schwerpunktmäßig stammen sie jedoch aus milchviehstarken Regionen in Oberschwaben, in denen Flächen knapp sind.
Um optimal in die Aufzucht zu starten, sollten die Kälber den Erfahrungen Mauchs zufolge mindestens 130 Kilogramm schwer, im Schnitt drei bis vier Monate alt und entwöhnt sein. In der Realität sieht das jedoch häufig anders aus. Die Jungtiere sind unterschiedlich entwickelt und weichen in Alter und Gewicht voneinander ab. „Das liegt daran, wie die Kälber auf den Herkunftsbetrieben gemanagt und zu welchem Zeitpunkt sie abgesetzt werden“, erklärt der Landwirt. Bei der Ankunft untersucht Markus Mauch die Tiere auf ihren Gesundheitszustand (Atemwege, Verdauung) und meldet Beanstandungen an den Abgeber zurück. Zudem überprüft er die Euteranlagen der weiblichen Rinder, um auszuschließen, ob bei der Ankunft eine Entzündung vorliegt, die schon früher verursacht worden ist.
Lesen Sie den gesamten Beitrag über die Erfahrungen von Markus Mauch mit der Aufzucht von Rindern aus Partnerbetrieben in der BWagrar-Ausgabe 9/2021.
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