Bundeslandwirtschaftsministerium plant fünf Haltungsstufen
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat am Dienstag (7.6.) in Berlin die Eckpunkte für eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung vorgelegt. Als erstes Erzeugnis soll frisches Schweinefleisch nach fünf Haltungsstufen ausgezeichnet werden. Entscheidend ist, wie die Tiere während der Mast gehalten werden.
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Verbraucher sollen auf einen Blick erkennen können, wie die Tiere auf den landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland gehalten worden seien, sagte Özdemir auf der Pressekonferenz in Berlin. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) arbeite hierzu an einer verbindlichen und transparenten Tierhaltungskennzeichnung für Lebensmittel tierischer Herkunft, die aus Deutschland stammen. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten geschaffen werden, dass auch Lebensmittel aus anderen EU-Mitgliedstaaten und Drittländern auf freiwilliger Basis gekennzeichnet werden können.
Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür sollen, so der Bundeslandwirtschaftsminister, noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Mit der Tierhaltungskennzeichnung werde die Haltungsform, in der die Tiere gehalten wurden, auch auf dem Lebensmittel sichtbar. In einem ersten Schritt werde frisches unverarbeitetes Fleisch von Schweinen gekennzeichnet. Weitere Tierarten und Produkte sollen folgen.
Umbau soll finanziell gefördert werden
Die Einführung einer Tierhaltungskennzeichnung sei ein komplexer Prozess, bei dem viele Aspekte berücksichtigt werden müssten. „Wir sind auf dem Weg, die rechtlichen Grundlagen auszugestalten, um Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen“, machte Özdemir deutlich.
Unabhängig von der Tierhaltungskennzeichnung sollen zusätzlich Anreize für die Landwirte gesetzt werden, die mehr für das Tierwohl tun und ihre Ställe tierwohlgerecht umbauen. Besonders tiergerechte Haltungsbedingungen sollen künftig bei der Investitionsförderung stärker in den Blick genommen werden. Bei der Transformation hin zu mehr Tierschutz sowie Umwelt- und Klimaschutz wolle das BMEL die Landwirte begleiten und unterstützen. Diese sollen von ihrer Arbeit leben können. Zugleich müssten alle Bürger hochwertige und bezahlbare Lebensmittel erhalten. Für den artgerechten Umbau ihrer Ställe sollen die Betriebe finanziell gefördert werden.
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