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GAP 2023: Fruchtwechsel und Flächenstilllegung

Özdemir rät zum EU-Vorschlag

Nachdem die Europäische Kommission vergangene Woche beschlossen hat, dass die Mitgliedsländer die Vorschriften über die Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und die die Erhaltung nichtproduktiver Landschaftselemente auf Ackerland (GLÖZ 8) im Jahr 2023 in der Gemeinsamen Agrarpolitik aussetzen können, fehlt in Deutschland noch eine konkrete Entscheidung. Nun hat das Bundeslandwirtschaftsministerium seine Empfehlung ausgesprochen.

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Mehr Weizen für die Ernährungssicherheit
Mehr Weizen für die ErnährungssicherheitSilvia Ruess (rue)
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Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat den Ländern seinen in der Bundesregierung abgestimmten Vorschlag zur Umsetzung der Kommissionsentscheidung zum Aussetzen von Fruchtwechsel und Flächenstilllegung unterbreitet.

Der Vorschlag sieht vor:

  • Die erstmalige verpflichtende Flächenstilllegung soll im kommenden Jahr ausgesetzt werden. Stattdessen soll weiterhin ein landwirtschaftlicher Anbau möglich sein, allerdings nur von Getreide (ohne Mais), Sonnenblumen und Hülsenfrüchte (ohne Soja). Das gilt nur für die Flächen, die nicht bereits 2021 und 2022 als brachliegendes Ackerland ausgewiesen waren. Die bestehenden Artenvielfaltsflächen werden dadurch weiterhin geschützt und können ihre Leistung für Natur- und Artenschutz sowie eine nachhaltige Landwirtschaft erbringen. Wissenschaftliche Berechnungen gehen davon aus, dass damit etwa 100.000 bis 180.000 Hektar Acker weiterhin für die Getreideproduktion zur Verfügung stehen. Damit können etwa 600.000 bis eine Million Tonnen Getreide zusätzlich produziert werden.
  • Die Regelung zum Fruchtwechsel soll einmalig im Jahr 2023 ausgesetzt werden. Damit können Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland auch im Jahr 2023 Weizen nach Weizen anbauen. In den Vorjahren war dies auf etwa 380.000 Hektar der Fall. Nach wissenschaftlichen Berechnungen könnten damit bis zu 3,4 Millionen Tonnen mehr Weizen erzeugt werden.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, begrüßt den Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, die EU-Regeln zu Flächenstilllegung und Fruchtwechsel gemäß den Vorschlägen der EU auszusetzen: „Diese Entscheidung war überfällig und kommt in letzter Minute. Wir Bauern haben bereits mit der Anbauplanung für das kommende Jahr begonnen und brauchen Planungssicherheit. Eine Aussetzung für ein Jahr ist sicherlich nicht ausreichend. Um weiterhin eine sichere Lebensmittelversorgung gewährleisten und in Krisenzeiten reagieren zu können, müssen wir alle Flächen nutzen können, auf denen es landwirtschaftlich sinnvoll ist. Die Bundesländer müssen dies jetzt zügig bestätigen.“

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