Scott PP bei den schwarzbunten Vererbern vorne
Mit Scott PP stellt die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) den weltweit höchsten reinerbig hornlosen Holsteinbullen. Dieser aus dem Phönix-Zuchtprogramm hervorgegangene Bulle unterstreicht die Bedeutung von überregionaler Zusammenarbeit, um hochwertige Genetik für die Landwirte optimal nutzbar zu machen.
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Mit einem RZG von 160 gehört Scott PP zu den interessantesten Neueinsteigern der aktuellen Zuchtwertschätzung. Der Star P-Sohn aus einer Match P-Mutter verspricht mittelrahmige, spätreife Töchter mit hohen Hintereutern, hoch ansitzenden Eutern und sehr guter Robotereignung. Aktuell wird der Bulle noch als internationaler Bullenvater genutzt, so dass er in der Verfügbarkeit vorerst knapp bleiben kann. Ebenfalls sehr hoch platziert ist der Calvin-Sohn Coventry, der mit einem RZG von 158 einsteigt und auf Jameson zurückgeht. Er verspricht eine hohe Leistungsbereitschaft mit sehr guten Eutern, guter Melkbarkeit und etwas längeren Strichen.
Als spezielle Eutervererber bieten sich die Bullen Canitz, Zany und Clapton an. Canitz kombiniert die hohen Werte für das Euter Euter mit einem guten Rahmen. Zany verfügt bei einem guten Rahmen über sehr hohe Eiweißprozente und sehr hohe Werte für Gesundheit. Als AltaZazzle-Sohn aus Milestone aus Hotline ist er zudem etwas alternativer gezogen. Clapton, der wie Canitz und Zany bereits sehr stark international gefragt ist, zeigt Größe in Verbindung mit Entwicklungspotential, beste Euter mit längeren Strichen, ein sehr hohes Gesamtexterieur sowie beste Robotereignung.
Vererber mit Potenzial
Mit Camus und Combino verbleiben zudem die kompletten Crown-Söhne aus Semino Britta von Uwe Bauer in Buggensegel im Einsatz. Diese Bullen gehen ebenso wie Bowie auf die Barbie-Familie zurück. Camus überzeugt als guter Befruchter durch spätreife Töchter mit besten Eutern, die zudem etwas längere Striche erwarten lassen und eine gute Melkbarkeit zeigen. Combino bringt etwas mehr Rahmen und - wie Camus - ebenfalls positive Inhaltsstoffe. Bowie ist ein Belami-Sohn, ebenfalls aus Semino Britta, und zeigt sich mit einem RZG von 154 sehr hoch in den Gesundheitswerten.
Echte Blutalternativen stellen Oldfield, Puschkin, Graham, Skambo, Rafferty, Cohen RDC, Bradley, Skylight und Corelli dar und belegen, dass es sehr vielseitige Möglichkeiten gibt, Holsteins in der Breite weiterzuentwickeln. Oldfield ist als Outlay-Sohn aus einer Skywalker-Mutter tief verwurzelt in amerikanischer Genetik und wird mittelrahmige Töchter mit sehr guten Eutern hinterlassen. Zudem zeigt er gute Werte für alle Gesundheitsmerkmale, was ihm einen sehr hohen RZ€ (RZ Euro) einbringt. Puschkin ist einer der höchsten Palmer-Söhne und geht auf eine Kensington-Mutter zurück. Mit einem RZG von 154 zeigt er ein sehr hohes Exterieur mit sehr hoher Milchmenge und ausgeglichenen Eiweißprozenten. Puschkin lässt längere Striche erwarten.
Graham ist einer der ersten Gladius-Söhne, der optimale Körpervererbung mit idealen Fundamenten kombiniert. Die Euter seiner gesunden Töchter werden eine sehr gute Strichplatzierung aufweisen bei sehr hoch ansitzenden Eutern. Skambo ist als Skelton*Barabo*Silver mit sehr hohen Eiweißprozenten ausgestattet, zeigt mit 126 eine sehr hohe Eutervererbung, einen hohen Roboterzuchtwert und lässt gesunde Kühe erwarten. Rafferty hat seine Wurzeln in der Laurie Sheik-Familie und kann als Radar*Benz ausreichend Rahmen und Stil mit besten Eutern kombinieren, die etwas längere Striche aufweisen. Bradley zeigt sich mit einem RZG von 152 sehr stabil und hoch. Er geht als Best Benz auf Padawan zurück und hat seine Wurzeln in der No Problem/Rudy Missy-Familie.
Der von Jürgen Fleig in Villingen-Schwenningen gezüchtete Chilton-Sohn Cohen RDC bietet sich für den Einsatz bei Schwarzbunten und Rotbunten an, da er als Rotfaktorträger hochwertiges alternatives Blut zur Verfügung stellt. Dabei zeichnet er sich durch eine herausragende, fehlerfreie Eutervererbung aus, die vor allem durch eine optimale Strichplatzierung überzeugt. Corelli ist ein Copyright- Sohn aus einer Dynamo-Tochter, der seine Wurzeln bei De-Su BW Marshal Georgia hat. Die mittelrahmigen Töchter sind spätreif und mit guten Eutern ausgestattet.
Bei den geprüften Bullen kann sich Adrian PP als hornloser Bulle sehr gut bestätigen. Gracian verliert bei nun 157 Töchtern in der Zuchtwertschätzung an Milch, bleibt aber interessanter, hoher geprüfter Bulle. Höchster Neueinsteiger ist Gipsy. Dieser Gymnast-Sohn aus Silver steigt nun mit 67 Töchtern bei einem RZG von 141 in die Zuchtwertschätzung ein und verspricht ausreichend große, spätreife Nachkommen mit hohen Hintereutern und hohem Euterboden - bei überdurchschnittlich langen Strichen. Damit eignet er sich problemlos für den breiten Einsatz. Obwohl der Bulle bereits abgegangen ist, ist noch Sperma, auch gesext, verfügbar.
Mit RZG von 144 kann sich Stanford P als einer der höchsten nachkommengeprüften Red Holsteinbullen in die Spitze der Topliste katapultieren. Bei inzwischen 70 Töchtern zeigt er eine sehr gute Milchmengenvererbung und positive Eiweißprozente. Er bringt beste robotergeeignete Euter und ist ein hervorragender Befruchter. Zudem kommt mit Mayson P (RZG 156) ein früher Matty P-Sohn mit sehr kompletter Exterieurvererbung und positiven Inhaltsstoffen, was ihn zu den interessantesten neuen genomischen Rotbuntbullen macht. Er wurde im Zuchtbetrieb Erthle in Eggingen gezüchtet.
Als reinerbig hornlose Bullen verbleiben Sky-Red PP und Murray PP , die sich gut bestätigen. Beide gehen auf die Cianke-Familie von Peter Schädler in Uttenhofen zurück. Murray PP hinterlässt spätreife Töchter mit sehr guter Leistungsvererbung, während Sky Red PP etwas mehr Körper bei knapperer Milchmenge vererbt.
In der Summe bestätigt die aktuelle Zuchtwertschätzung die verfügbare Genetik. Zudem kommen neue sehr hohe Bullen mit Nachkommenergebnissen. Nahezu alle jungen Bullen sind zudem gesext verfügbar und ermöglichen so einen schnellen Zuchtfortschritt in den Herden.
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