Vorderwälderbulle Piwer bleibt Spitzenreiter
Piwer bleibt mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 126 auf dem ersten Platz bei der aktuellen April-Zuchtwertschätzung für Bullen der Rasse Vorderwälder. Sein Milchwert (MW) beträgt 119, der Fleischwert (FW) beläuft sich auf 110, sein Wert für die Fitness (FIT) erreicht 111. Bei den Hinterwälder-Bullen, so die Ergebnisse bei den aktuellen Zuchtwerten, sind die Milchwerte dagegen gefallen.
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Auch in der Melkbarkeit, im Rahmen, im Eiweißgehalt, in der Nutzungsdauer, im Fruchtbarkeitswert und beim Vitalitätswert VIW) findet man den Vorderwälder-Bullen Piwer in den Vererbungsschwerpunkten auf den oberen Plätzen. Er scheint seine Leistung durch die komplette Laktation durchzuziehen, was der Persistenzwert von 121 aufzeigt. Im maternalen Kalbeverlauf bleibt er bei einem Wert von 120, paternal erreicht der Bulle einen Wert von 102, was auch für einen Einsatz bei Rindern spricht. Das Euter besticht durch seine Länge (114), die Strichstellung ist in Ordnung. Das Euter könnte etwas höher sitzen. Der hohe Fleischwert kommt hauptsächlich von den hohen Zunahmen und nicht vom Fleischanteil und der Handelsklasse, weswegen er nicht unbedingt für die Fleischleistung empfohlen wird.
Olefaz ist mit einem GZW von 112 weiterhin auf Platz zwei. Der Bulle erreicht einen MW von 112, der auf der Grundlage von 49 Töchterleistungen ermittelt wurde. Er ist ein Milchmengenvererber mit einem guten Eutergesundheitswert (EGW) und einer ordentlichen Melkbarkeit in Höhe von 101. Im Fleischwert machte einen Punkt auf 96 gut. Der paternale Geburtsverlauf erhöhte sich um zwei Punkte auf einen Wert von 101. 27 Töchter zeigen sich in allen Hauptnoten dreistellig. Sie erreichen eine Kreuzhöhe von 139 Zentimetern (cm), im Fundament beläuft sich der Wert auf 108, die Bemuskelung erreicht einen Wert von 100, die Euterhöhe liegt bei 107. Positiv sind die Voreuteraufhängung und der Eutersitz, die Striche vorne sind etwas außen platziert.
Igguss hat Magnus vom dritten Platz verdrängt. Der Grund: Die Stabilisierung seines GZW bei 111. Im Milchwert legt der Bulle einen Punkt auf 108 zu. 23 weitere Töchter kamen aus dem Zweiteinsatz in die Milchleistung. Mit einem FW von 110 bleibt er weiter an der Spitze und verspricht eine gute Fleischfülle bei seinen Söhnen. Igguss bleibt ein guter Inhaltsstoffverwerter mit plus 0,41 Prozent (%) Fett und plus 0,28 % Eiweiß. Die Melkbarkeit ist mit 114 hoch, die Eutergesundheit hat sich um zwei Punkte auf 109 erhöht. 72 Töchter sind bewertet und zeigen außer beim Rahmen gute Werte. Igguss sollte neben Kühen nur auf gut entwickelten Rindern eingesetzt werden.
Magnus hat im GZW (110) einen Punkt verloren und im MW (114) einen Punkt zugelegt. In den Exterieurnoten für die Bemuskelung (104), das Fundament (104) und das Euter (108) liegt er im dreistelligen Bereich. Im Rahmen mit einem Wert von 93 und einer Kreuzhöhe von 139,6 cm liegt er im gewünschten Bereich der Vorderwälder. Mit einem paternalen Kalbeverlauf von 101 und einem VIW mit 110 kann Magnus auch auf Rindern eingesetzt werden. Mit Magnus wurde die M-Linie wieder belebt und eine Alternative angeboten werden.
Gipirgi bleibt nach anfänglichen Schwächen mit einem GZW von 110 und einem MW von 108 stabil. Bemuskelung, Fundament und Euter liegen im dreistelligen Bereich. Im Rahmen liegt er mit einem Wert von 88 und einer Kreuzhöhe von 137,2 cm eher im unteren Bereich. 31 Töchter bringen eine Melkbarkeit von 104. Der EGW von 113 spricht für sich. Der paternale Kalbeverlauf von 106 und der VIW von 103 erlauben einen problemlosen Einsatz im Rinderbereich.
Ragos behauptet sich wacker. Der Bulle hat in der Milch mit 370 (plus 20) Kühen die meisten Töchter, die einen MW von 114 erzielen. Der GZW beträgt 108, im FW liegt er bei 94. Die Melkbarkeit von 185 Töchtern ergibt einen Zuchtwert von 104. Sein Exterieur mit 133 bewerteten Töchtern ist in allen Hauptnoten dreistellig. Hervorzuheben ist vor allem die Euterverebung von 110. Aufgrund des paternalen Kalbeverlaufs von 74 und einem VIW von 81 sollte er nur für Kuhbesamungen verwendet werden.
Radgipa, ein Radraul-Sohn aus einer Gipada-Mutter, erreicht einen GZW von 104 und 104 im MW. Sein FW liegt bei 97. Ein Plus von 0,31% vererbt er im Fettgehalt. Seine Melkbarkeit liegt bei 106, die Fitness bei 99. Bestens ist der paternale Kalbeverlauf mit 115 und noch besser der Vitalitätswert mit 125. Ein Rinderbulle ohne Wenn und Aber. Das ist auch nicht verwunderlich, denn seine Rahmennote beträgt 77. Allerdings liegt die mittlere Kreuzbeinhöhe der 35Töchter bei 135,3 cm, was noch in die Vorderwälderlandschaft passt. Bemuskelung (113) und Fundament der Töchter (107) sind gut, genauso wie die Eutervererbung mit einem Wert von 114.
Radraul schließt den Reigen. Er ist der klassische Doppelnutzungsbulle mit einem MW von 100 und einem FW von 109. Die Melkbarkeit ist mit 108 als gut zu bezeichnen, der Geburtsverlauf liegt mit 85 unter dem Schnitt. Der Bulle sollte nicht auf Rindern eingesetzt werden. In der Töchterbewertung ist Radraul in der Bemuskelung, dem Fundament und im Euter dreistellig. Im GZW liegt er bei 102.
Hornlosvererbung: Als Ersatz für Igragar PP stehen die beiden mischerbig hornlosen Testbullen Igrapiro P HB. Nr. 430184, LN DE 000817552437, ein Igragar PP-Sohn, und Gigirad P HB Nr. 430183 LN Nr. 000817993973, ein Gigior P-Sohn, im Lot. Von beiden Bullen wurde gesextes weibliches Sperma gewonnen, das sofort zur Verfügung steht.
Empfehlung Fleisch: Für die Fleischleistung zur Doppelnutzung und die Mutterkuhhaltung stehen zwei Bullen bereit: Igguss und Radraul mit einem FW von 110 und 109 und den Schwerpunkten im Fleischanteil und der Handelsklasse
Seit kurzem steht für Mutterkuhhalter und für die Fleischerzeugung mit Igfingo PP ein Spezialbulle im Angebot. Er bringt nur hornlose Nachkommen. Details finden sich unter: https://www.rind-bw.de/de/aktuelles/news/igfingo-pp-erster-vorderwaelderbulle-aus-der-mutterkuhhaltung-in-der-besamung-/i1/1098it2i1n428.html.
Anmerkung zur Besamung von Rindern: Kalbinnengeburten sind mit doppelt bis mehrfach häufigeren Schwierigkeiten verbunden wie Kuhgeburten. Einfache Geburten verspricht in diesem Zusammenhang der Bulle Radgipa. Ein Nachteil sind die teilweise leichten Kälber. Gipirgi, Piwer und Magnus können auch für Rinder eingesetzt werden. Nach wie vor ist für gut entwickelte Rinder Igguss eine Alternative.
Hinterwälder: Milchwerte gefallen
Im Angebot stehen sechs Bullen mit Töchterergebnissen in Milch aus sechs Linien: Benforal, Fockernap, Labflort, Napfocki, Ronlab und Siltben. Alle sechs Bullen mit zehn bis 57 Töchtern können auch für die Fleischnutzung eingesetzt werden. Beim Milchwert und der Anzahl Geburten sind die Veränderungen gegenüber der letzten Schätzung vor vier Monaten aufgezeigt. Die Milchwerte sind bei Benforal, Labflort, Napfocki und Siltben gestiegen. Ronlab blieb konstant, während Fockernap einen Punkt verloren hat. Es führt Napfocki mit einem Wert 107 vor, Labflort erreicht einen Wert von 103 und Ronlab einen Wert von 102. Die Geburtsverläufe fallen im Rassevergleich günstig aus.
Als jüngster Bulle dabei ist Silbenap. Er ist sowohl für die Milch- als auch für die Fleischleistung empfehlenswert. Details finden sich unter: https://www.rind-bw.de/de/aktuelles/news/hinterwaelderbulle-silbenap-neu-in-der-besamung/i1/1098it2i1n433.html.
Für die Mutterkuhhaltung sind neben den elf aufgeführten Bullen zwei besondere Bullen in der Empfehlung: Arinax P und Siltnax P. Sie vererben in 50 % Prozent der Fälle genetisch hornlos.
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