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Tag der Landfrau auf der Oberschwabenschau

Mein Garten – meine Energiequelle

Gemüse, Kräuter und schöne Blumen – Gärten gibt es in ganz unterschiedlichen Facetten. „Ein Garten kann der Platz zum Entspannen sein, als Energiequelle zum Auftanken dienen oder er wird zur Selbstversorgung mit frischen Produkten genutzt“, zählte Christa Fuchs einleitend zum Bühnenprogramm beim Tag der Landfrau auf der Oberschwabenschau verschiedene Funktionen auf. Die Vizepräsidentin des Landfrauenverbands Württemberg-Hohenzollern freute sich über die Resonanz, die der Fachvortrag auf der Grünen Bühne in Halle 9 gefunden hat. So schossen jede Menge Hände in die Höhe, als sie nach Landfrauenmitglieder im Publikum fragte.

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Im Gespräch mit Doris Härle (l.), der Vizepräsidentin des Landfrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern und der Geschäftsführerin Martina Krattenmacher ließ sich Annerose Herm (r.) vom Ernährungszentrum in Bad Waldsee so manchen Tipp zur Anlage von Hochbeeten und einem Garten, der Freude macht, entlocken. 
Im Gespräch mit Doris Härle (l.), der Vizepräsidentin des Landfrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern und der Geschäftsführerin Martina Krattenmacher ließ sich Annerose Herm (r.) vom Ernährungszentrum in Bad Waldsee so manchen Tipp zur Anlage von Hochbeeten und einem Garten, der Freude macht, entlocken. Brigitte Werner-Gnann
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Im Gespräch mit Annerose Herm vom Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben klärten Vizepräsidentin Doris Härle und Landfrauen-Geschäftsführerin Martina Krattenmacher nicht nur manche Frage der Zuhörerinnen, sondern wussten auch Begeisterung für die Gartenarbeit zu entfachen.

Spaß am Säen und Ernten

Für einen Einstieg riet Herm zu einem kleinen Gemüsegarten. Säen, hacken, jäten und ernten dürften kein Muss sein, sondern sollten einfach Spaß machen, erklärte sie weiter und verriet, dass Gartenarbeit zu ihren großen Leidenschaften zählt. Für den Anbau von Gemüse und Kräutern sollte ein sonniger Standort gewählt werden. Nützlich könne ein Kompostplatz sowie eine Wasserstelle zum Sammeln von Regenwasser sein. Durch größere Gärten sollte ein Hauptweg führen, der auch einmal mit einer Schubkarre befahren werden könne. Bei der Bemessung von Bodenbeeten empfahl die Referentin eine Breite von 0,9 bis maximal 1,2 m, um von jeder Seite noch in der Mitte eines Beetes Hand anlegen zu können.

Nach wie vor im Aufwind sind Hochbeete, zu deren Aufbau die unterschiedlichsten Materialien genützt werden können, von Alu über Holz bis zu Gabionen. „Klassisch ist die Holzkiste, die aber nicht auf Beton oder ähnlichem Untergrund stehen darf. Sie muss unten offen sein muss, damit Luft reinkommen und Wasser abfließen kann“, erklärte Herm. Sie riet dazu, am Grund ein engmaschiges Mäusegitter anzubringen, um schädliche Nager abzuhalten. Darüber könne grobes Astmaterial und dann eine Kompostschicht eingefüllt werden.

Pflanzen und ihr Durst

Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung. „Wegen des Klimawandels kann dies in heißen Sommern schon mal zweimaliges Gießen am Tag bedeuten“, erklärte die Referentin. Als hilfreicher Wasserspeicher und zugleich Nährstofflieferant empfahl sie, eine Schicht aus Schafwolle einzubringen. Auch auf Grundregeln des Gießens ging Herm ein. So sollte in der heißen Jahreszeit zeitig am Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang gegossen werden. „Wichtig aber ist, dass die Pflanzen stets trocken in die Nacht gehen, denn feuchte Böden ziehen Schnecken an“, gab sie einen weiteren Tipp, wobei die Plagegeister im Hochbeet kein so großes Problem darstellten als in Erdbeeten. Hilfreich beim Wassermanagement kann auch eine fachgerechte Bodenbearbeitung sein, ganz nach dem Motto, dass zweimal gehackt wie einmal gegossen sei. Dabei darf der Boden aber maximal fünf Zentimeter tief bearbeitet werden. Gute Dienste kann ferner eine Mulchschicht leisten, ob mit Gras oder Stroh, die den Boden unter den Kulturen länger feucht hält und zudem Unkraut unterdrückt.

Herm machte auch deutlich, dass die oft als superpflegeleicht angepriesenen Schottergärten keineswegs so pflegeleicht sind, da auch sie im Laufe der Zeit verunkrauten. Zudem fehle dort der Lebensraum für Insekten, die Böden heizten sich stärker auf und auch an der Pflanzenvielfalt mangele es. Als Alternative für einen Garten, der wenig Arbeit macht, riet sie zu einem dicht gepflanzten Staudenbeet oder zur Mulchabdeckung.

Biodiversität längst praktiziert

Vieles was heute mit Blick auf die Biodiversität gefordert wird, ist in Bauerngärten längst gängige Praxis. Dies gilt beim Erhalt der Artenvielfalt ebenso wie bei der Düngung mit Kompost oder einem wassersparenden Anbau mit Hilfe von Mulchschichten. „Landfrauen können sich auf die Schulter klopfen, wenn der Begriff Biodiversität fällt. Sie können sagen: Biodiversität – ich tu‘s“, ergänzte die Geschäftsführerin der Landfrauen. Und wer darüber hinaus noch weitere Maßnahmen ergreifen will, dem empfahl Herm auch mal eine wilde Ecke im Garten zu belassen, in der Unkräuter wachsen dürfen oder die über einen Laubhaufen auch für Tiere wie den Igel einen Unterschlupf bieten. Längst müsse ein Garten nicht mehr so picobello sauber aussehen wie in früheren Jahren. Zudem könnten Blühstreifen auch im Garten angelegt werden und durch die Wahl von ungefüllt oder halbgefüllt blühenden Stauden ein zusätzliches Nahrungsangebot für bestäubende Insekten geschaffen werden.

Abschließend wurden noch Gartenbücher zum Genialen Hochbeet verlost. Gewinnchancen hatten all diejenigen, die sich den Tag über am Stand der Landfrauen über deren Themen und Weiterbildungsangebote informiert und einen Teilnahmecoupon ausgefüllt hatten. Die Bücher gingen an Hildegard Schirmer aus Riedlingen, Gabi Baier aus Ehingen, Anneliese Oswald aus Stetten a. k. M und Viola Rederer aus Dintenhofen.        

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