Lob und Kritik von den Verbänden
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Empfehlungen für den Verzehr von tierischen Lebensmitteln gesenkt. Das stösst bei vielen Verbänden auf Kritik.
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300 Gramm Fleisch und Wurst sowie ein Ei pro Woche und täglich zwei Portionen Milch und Milchprodukte werden nun empfohlen für eine gesundheitsfördernde und ökologisch nachhaltigere Ernährung.
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Unverständnis beim Verband der Fleischwirtschaft
„Zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung gehört ein regelmäßiger Fleischgenuss“, so Steffen Reiter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF). Weltweit bestätigen anerkannte Ernährungsforscher, dass eine gesunde Ernährung ohne tierische Proteine nicht auskommt. So beschreibt die DGE selbst, dass eine erwachsene Person täglich etwa 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht benötigt, bei 70 Kilogramm Gewicht also etwa 56 Gramm Protein. „Fleisch ist eine hervorragende Quelle, um sich einfach und kalorienarm mit einer ausreichenden Menge an Protein und anderen Nährstoffen wie Vitamin B12 zu versorgen“, sagt Reiter. So könnte der tägliche Proteinbedarf allein durch 250 Gramm Rinderfilet gedeckt werden, während man dafür über zwei Kilogramm grüne Bohnen essen müsste. „Wer sich also nicht nach den mathematisch optimierten Modellen der DGE ernähren will, sollte in einer ausgewogenen Kombination das genießen, was ihm schmeckt und guttut“, ergänzt Reiter.
Die neuen DGE-Empfehlungen entsprechen aus der Sicht des Milchindustrieverbandes (MIV) nicht der Lebensrealität der Menschen. Unter Umständen müsse sogar mit Defiziten bei der Nährstoffversorgung gerechnet werden. Denn gerade Milch und Milchprodukte seien und bleiben eine hervorragende Nährstoffquelle und punkten natürlicherweise mit wertvollem Eiweiß, Calcium, Jod, Vitamin D oder Vitamin B12.
Lob aus der ölverarbeitenden Industrie
Lob gab es dagegen vom Verband der ölsaatenverarbeitendenIndustrie in Deutschland e. V. (OVID). Er freut sich, das unter dem Motto pflanzliche Öle bevorzugen, die Ernährungsexperten die Aufnahme von zehn Gramm pflanzlicher Öle am Tag, beispielsweise durch Rapsöl, sowie daraus hergestellte Margarine. Empfehlenswert seien außerdem Walnuss-, Lein-, Soja- und Olivenöl, empfehlen.
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