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Schwarzwaldmilch und Bioland

Urkunde für 25 Jahre Partnerschaft

Seit 25 Jahren ist die Schwarzwaldmilch Partner von Bioland. 212 Bio-Landwirte – ein Viertel der rund 840 Erzeuger der Schwarzwaldmilch - liefern an die Freiburger Molkerei Biomilch, die rund 22 Prozent der gesamten Milchmenge bei Schwarzwaldmilch ausmacht. Zudem erzeugen 27 Biohöfe Bio-Heumilch. Einer von ihnen ist der Pfändlerhansenhof bei St. Märgen von Fridolin, Susanne und Jonas Saier, seit 2006 Bioland-Mitglied. Hier, im passenden Rahmen, hat jetzt die Übergabe der Jubiläumsurkunde stattgefunden.

von Bioland Quelle Bioland erschienen am 17.09.2024
Übergabe der Urkunde für 25 Jahre Partnerschaft von Schwarzwaldmilch und Bioland (von links): Susanne und Jonas Saier, Heinz Kaiser (Schwarzwaldmilch), Marcus Arzt (Bioland) und Fridolin Saier. © Tanja Kurz/Bioland
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Beim Hofrundgang führen Fridolin und Jonas Saier in den Laufstall mit großzügigen Liegeflächen, Massagebürsten, Frischluft und Tageslicht. Junior Jonas Saier sieht für sich eine Zukunft in der Landwirtschaft. Daher hat die Familie einiges investiert – hin zu mehr Tierwohl und besseren Arbeitsbedingungen für sich selbst. Ihre 75 Kühe, zumeist Kreuzungen zwischen den Rassen Holsteiner und Jersey, weiden auf 85 Hektar rund um den Pfändlerhansenhof. Zweimal täglich werden die Tiere an zwei Melkrobotern gemolken, auch der Mist wird automatisch abtransportiert. Die Daten pro Kuh lesen die Landwirte über den Responder ab: Milchmenge, Fett- und Eiweißgehalt, Körpertemperatur und vieles mehr. Die moderne Heutrocknungsanlage läuft über Warmluftkollektoren, Rheinkiesel speichert die Wärme. „Früher hat man gesagt, Weidehaltung mit Robotern funktioniert nicht", sagt Jonas Seiler stolz, "wir zeigen, dass es geht.“

Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft

Die vorbildliche Arbeit der Gastgeber und ihrer Kollegen würdigt Marcus Arzt, Vorsitzender von Bioland Baden-Württemberg: „Die Bioland-Milchbauern der Schwarzwaldmilch leisten mit ihrer Arbeit einen immensen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft, erzeugen hochwertige Milch und stehen für stete Weiterentwicklung des Tierwohls.“ Die Schwarzwaldmilch sei seit 25 Jahren verlässlicher Partner der Bioland-Milchvielhalter: „Wir sind zwei starke Marken, die einer regional biologischen Milchwirtschaft im Handel ein Gesicht geben.“ Zudem engagiere sich die Molkerei in verschiedenen Projekten für die Beratung und Entwicklung der Milchviehbetriebe.

Ein Pfennig pro kg fürs Marketing

Heinz Kaiser, Geschäftsleiter der Bereiche Landwirtschaft/Produktion/Logistik Schwarzwaldmilch, kann sich noch gut an die Anfänge erinnern. 1996/97 wandten sich 13 Biomilch-Erzeuger an die genossenschaftliche Molkerei: „Ich habe die Einführung der neuen Bio-Produktlinie dann zusammen mit den Biomilcherzeugern in der Molkerei auf den Weg gebracht.“ Von sich aus gaben die Biomilch-Erzeuger der ersten Stunde einen Pfennig vom Milchgeld ab fürs Marketing zur Einführung des neuen Angebots. Aus anfangs 2 Millionen sind heute 60 Millionen Kilogramm Bio-Milch pro Jahr geworden.

Mehrwert für regionale Lebensmittel

Kaiser, der ehrenamtlich als Vorstand von Bioland Verarbeitung & Handel e.V. und als Fachgruppensprecher der Bioland-Molkereien tätig ist, ergänzt, dass die Pandemie die Bedeutung der regionalen Lebensmittelversorgung offengelegt habe. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Kunden davon zu überzeugen, unsere Markenmilchprodukte mit eindeutiger Herkunft einzukaufen. Schwarzwaldmilch ist heute deutschlandweit unter anderen Marktführer im Bereich Marken Bio-Trinkmilch.“ Für den Mehrwert regionaler Bio-Lebensmittel müssten alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette mit aller Kraft Überzeugungsarbeit leisten.

Kantinen-Richtlinie soll Maßstäbe setzen

Martina Braun, Grüne Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Tierschutz aus Villingen-Schwenningen, hat die Entwicklung des Biomarkts erlebt. Seit 1999 selbst Bio-Milcherzeugerin, kann sie von der Schere berichten, die sich zwischen Kosten und Milchpreis in den vergangenen Jahren aufgetan hat. Mit der jüngst verabschiedeten Kantinen-Richtlinie setze das Land nun Maßstäbe und biete der Land- und Ernährungswirtschaft Planungssicherheit. Die vorgesehene schrittweise Erhöhung des Anteils regionaler Bio-Lebensmittel in den mehr als 40 Landeskantinen mit jährlich etwa zwei Millionen Mittagessen ergäbe einen Schub, um das 30 bis 40-Prozent-Ziel im Biodiversitätsstärkungsgesetz zu erreichen. „Hierfür haben wir mehrere Millionen an Landesmitteln zur Verfügung gestellt.“

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