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Effektive Waldbrandbekämpfung

Per Drohne gegen Feuer

Wissenschaftler der Hochschule München (HM) entwickeln ein System zur autonomen Waldbrandbekämpfung. Geplant ist der Einsatz ultraleichter Hubschrauber für den autonomen Einsatz im Schwarm.

von Hochschule München erschienen am 14.03.2025
Der Ultraleicht-Hubschrauber CoAX 600 von edm aerotec wird nach dem Umbau zum autonomen Betrieb keine Menschen mehr, dafür aber einen speziell entwickelten Wassertank transportieren. © Hochschule München /Marcel Mende
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Von Jahr zu Jahr wird mehr Baumbestand durch Feuer vernichtet. Die zunehmende Intensität und Ausdehnung von Waldbränden stellt eine erhebliche Bedrohung für Mensch, Natur und Klima dar. Trotz technologischer Fortschritte werden Vegetationsbrände weitgehend mit hergebrachten Methoden bekämpft. Besonders riskant ist der Einsatz von bemannten Löschflugzeugen und Hubschraubern, die nicht nur hohen Gefahren ausgesetzt sind, sondern auch ausschließlich bei Tageslicht operieren können.

Autonome Drohnen als Lösung

Hier setzt das Projekt AIDER an: Ein Schwarm von unbemannten, umgebauten Ultraleicht-Hubschraubern soll autonom Waldbrände bekämpfen. Die Maschinen können jeweils einen speziellen Wassertank mit einer Kapazität von bis zu 200 Litern tragen und das Wasser gezielt über Brandherden abwerfen. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) analysieren die Drohnen mithilfe von Sensorik die Brandentwicklung, passen ihre Löschstrategie in Echtzeit an und agieren koordiniert innerhalb des Drohnenschwarms. Das Team der HM ist im Verbund der Partner zuständig für das gesamte Einsatzkonzept mit Betriebsstandards für den Drohneneinsatz und einer Gesamtsystemsimulation sowie für die Entwicklung von Flugführungsalgorithmen.

Effiziente Koordination und Einsatzsteuerung

Das Gesamtsystem umfasst zwölf Drohnen, bestehend aus vier Schwärmen à drei Hubschraubern, die von einem mobilen Einsatzleitstand aus koordiniert werden. Die Drohnen werden per Straßentransport an ihren Einsatzort gebracht, an ihren Transportanhängern betankt sowie mit Wasser befüllt. Während des Einsatzes erfolgt die Steuerung hauptsächlich autonom, wobei ein Abschnittsleiter bei Bedarf eingreifen kann. Zusätzlich zum Abschnittsleiter Brandbekämpfung sind im Leitstand noch zwei weitere Personen für Koordination des gesamten Geschehens und für den Notfallbetrieb möglicher defekter Drohnen erforderlich.

Die Wissenschaftler sehen viel Potenzial in der Lösung. So werde nicht nur die Gefahr für Einsatzkräfte reduziert, sondern auch eine durchgehende Brandbekämpfung – auch bei Nacht – ermöglicht.

Die Forscher wollen im Jahr 2026 einen ersten Prototypen vorstellen und mit einem virtuellen Leitstand den Schwarm-Einsatz simulieren.

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