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Kälberergänzungsfutter im Test

Mischungen aus dem Südwesten schneiden gut ab

Zwischen Oktober und November 2024 wurden in Bayern und Baden-Württemberg fünf verschiedene Kälberergänzungsfutter von vier Inverkehrbringern beziehungsweise Herstellerwerken geprüft. Nur bei einer Futterprobe wurden die engeren Vorgaben des Vereins Futtermitteltest (VFT) komplett erfüllt. Dennoch fielen die Ergebnisse positiv aus.

von Dr. Hubert Schuster, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (Lfl), Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft, Prof.-Duerrwächter-Platz 3, 85586 Poing/Grub Quelle Dr. Hubert Schuster, Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Grub erschienen am 20.05.2025
Um gesund aufzuwachsen, benötigen Kälber ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Ergänzungsfutter. © Petra Ast
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Das Kälbermix-Futter von der Staudachmühle Schneider in Hergatz wurde wegen eines kombinierten Untergehalts an Rohprotein und Kalzium bei gleichzeitig mehr Energie in „3“ abgestuft. Zwei Futtermittel wurden mit „2“ bewertet:

• Der Kälberstarter 18/L von der Mangmühle ASAM in Weil wegen eines Kalzium-Untergehalts

• Das Treff R3 der Staudachmühle Schneider in Hergatz wegen eines unnötig hohen Rohproteingehalts

Bei der Kälber-TMR NG von Qualitätsfutter Ostrachtal in Ostrach handelt es sich nicht um ein Kraftfutter, sondern um eine TMR-Mischung, für die noch keine abgestimmten Empfehlungen vorliegen, daher erfolgt keine abschließende Bewertung. Bei drei der fünf geprüften Futter waren die Anteile der verwendeten Komponenten in Prozent angegeben, was zwar nicht vorgeschrieben, für die Einsatzplanung jedoch nützlich ist. Keines der fünf Futtermittel enthielt gentechnisch veränderte Organismen

Fütterungshinweise und Deklaration

Fütterungshinweise sind für den Landwirt wichtig, um ihm Tipps auf Einsatzzeitraum und -mengen, Besonderheiten oder zu ergänzende Grobfuttermittel zu geben. Sie wurden von allen fünf Herstellern angeführt. Die empfohlenen Einsatzmengen betrugen je nach Alter bis zu 2 kg beziehungsweise maximal 70 % der Gesamtration pro Tier und Tag oder in einer Mischung mit Getreideschort bis zu 2,5 kg.

Leider wurde bei keinem der Futtermittel der Hinweis „Heu und Wasser zur freien Aufnahme“ gegeben. Dies ist nicht nur nach Tierschutz Nutztierhaltungs-Verordnung bei Heu und Stroh ab dem achten Lebenstag beziehungsweise bei Wasser ab der zweiten Woche („zur freien Aufnahme“) vorgeschrieben, sondern fördert auch eine frühzeitige Pansenentwicklung des Kalbes und sollte auch bei einer Kälber-TMR beachtet werden.

Energie und Protein in der richtigen Dosierung

Das Futteraufnahmevermögen bei Kälbern ist noch sehr gering, weshalb für eine intensive Kälberaufzucht mindestens 10,8 MJ ME pro kg (entspricht Energiestufe „3“) empfohlen wird und 10,2 MJ ME nicht unterschritten werden dürfen. Dies war bei allen reinen Ergänzern gegeben. Auch bei einer Kälber-Trocken TMR, die ja schon Grobfutter enthält, sollten 10,0 MJ ME pro kg nicht unterschritten werden, was bei der geprüften Kälber-TMR aber der Fall war. Dagegen sollte eine Überschreitung des angegebenen Energiegehaltes (ein Futter) zwar vermieden werden, dies muss aber nicht nachteilig sein.

Der angegebene Proteingehalt bei den Futtermitteln lag zwischen 15,2 und 27,0 % und wurde in zwei Fällen nicht genau eingehalten. Ein reines Kälberergänzungsfutter sollte bei Einsatzmengen von bis zu 2 kg pro Tag circa 16 bis 18 % Protein enthalten, um ein zügiges Wachstum zu gewährleisten. In einer Kälber Trocken-TMR, die als Alleinfutter gegeben wird, reicht ein Rohproteingehalt von 15 % im Futter. Umgekehrt müssen nicht mehr als 22 % Protein enthalten sein, da dies genügt, um einen eventuellen Wachstumsknick nach Absetzen der Tränke auszugleichen.

Mineralstoffe und Zusatzstoffe mit Richtwerten

Von allen Entwicklungsphasen eines Rindes haben Kälber aufgrund des Wachstums den höchsten Mineralstoffbedarf. Die VFT-Richtwerte von 1,0 % Calcium und 0,45 % Phosphor im Kraftfutter sollten vor allem nach dem Absetzen der Tränke eingehalten werden.

Bei Kälberaufzuchtfutter wird ein Zusatz von mindestens 8000 IE Vitamin A und 1000 IE Vitamin D pro kg Frischmasse empfohlen. Daneben ist auch noch ein ausreichend hoher Vitamin E-Gehalt für Wachstum und Stärkung des Immunsystems wichtig. Auch diverse Spurenelemente wurden zugesetzt, bei einem Futtermittel unter anderem Kobalt. Nach den rechtlichen Vorgaben ist der Einsatz nur bei einem voll entwickelten Pansen zugelassen, was auch auf dem Fütterungshinweis stehen sollte und zu beachten ist.

Die hier aufgeführten Ergebnisse beziehen sich auf die geprüften Chargen und sind nicht auf andere Produkte oder Zeiträume übertragbar.

Für den aktuellen Mischfuttertest wurden vier Kälberergänzungsfutter auf ihre Inhaltsstoffe überprüft.
Für den aktuellen Mischfuttertest wurden vier Kälberergänzungsfutter auf ihre Inhaltsstoffe überprüft. © Dr. Hubert Schuster
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