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In Kartoffeln auf Pilzkrankheiten achten

Schneller Schutz gegen Kraut- und Knollenfäule

Die ergiebigen Niederschläge und die feucht-warme Witterung haben bereits Behandlungen gegen Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln erforderlich gemacht. Aktuell wächst das Kartoffelkraut so schnell, dass schon wenige Tage nach einer Behandlung wieder viel ungeschützte Blattmasse vorhanden ist. Bei dem starken Krautfäuledruck besteht eine hohe Gefahr von Infektionen an Blättern, die nicht ausreichend geschützt sind.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 10.06.2025
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Unter diesen Bedingungen empfiehlt sich der Einsatz von lokalsystemisch wirkenden Fungiziden. Diese Präparate durchdringen die Blätter und können den Neuzuwachs in begrenztem Umfang schützen. Zudem wirken sie auch noch, wenn der Krankheitserreger bereits in das Gewebe eingedrungen ist. Geeignete Mittel sind zum Beispiel Carial Flex, Reboot oder Simpro. Bei starker Laubbildung, also in der Hauptwachstumsphase oder bei laubstarken Sorten, werden in der Regel mindestens 500 Liter Wasser pro Hektar empfohlen (Simpro in 400 Liter Wasser/ha), um das volle Leistungspotenzial der Fungizide auszuschöpfen.

Grenzen der Kurativwirkung

Auch bei leistungsstarken Fungiziden muss berücksichtigt werden, dass die Mittel selbst bei voller Aufwandmenge nur eine latente Infektion stoppen können, die maximal 48 Stunden alt ist. Länger zurückliegende Infektionen oder ein bereits sichtbarer Befall werden auch durch diese Mittel nicht mehr abgetötet.

Die beste kurative Wirkung, also die Stoppwirkung bei bereits sporulierender Krautfäule, wird cymoxanilhaltigen Präparaten in Kombination mit Fluazinam zugeschrieben (z. B. Terminus Extra). Bei anhaltend günstiger Witterung für Krautfäule sollte die nächste Behandlung nach vier bis sechs Tagen erfolgen, gegebenenfalls mit einem anderen Mittel. Sobald kein nennenswerter Blattzuwachs mehr stattfindet, etwa ab der Kartoffelblüte, leisten auch fluazinamhaltige Fungizide oder Ranman Top unter hohem bis mittlerem Infektionsdruck gute Dienste.

Alternaria im Blick und Resistenzmanagement

In den wärmeren Gebieten muss ab der Blüte auch auf Alternaria geachtet werden. Die Alternaria-Mittel Ortiva und Signum sollten aus Gründen des Resistenzmanagements zusammen insgesamt höchstens einmal pro Kultur bei Infektionsgefahr angewendet werden. Die Wirkung der Kartoffelfungizide ist detailliert in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2025 – Ackerbau und Grünland“ in Tabelle 57 auf den Seiten 110 und 111 beschrieben.

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