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Ernteprognose des Bauernverbandes

Durchwachsene Aussichten bei regionalen Unterschieden

Der Deutsche Bauernverband geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von 40,1 Millionen Tonnen aus. Damit liegen die Erwartungen leicht über dem Vorjahresergebnis von 39 Millionen Tonnen.

von DBV Quelle DBV erschienen am 30.06.2025
Getreideernte © Silvia Rueß
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„Wir erwarten eine durchschnittliche Ernte mit regional sehr unterschiedlichen Erträgen. Die Standortunterschiede sind dabei entscheidend – bessere Böden mit höherer Wasserspeicherfähigkeit konnten die Frühjahrstrockenheit besser überstehen als schwächere Standorte. Auch in diesem Jahr stellen die Witterungsbedingungen uns Landwirte vor große Herausforderungen“, erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, am Montag dieser Woche auf einer Pressekonferenz zum Ernteauftakt in Brandenburg.

Über die Wintermonate hinweg waren durchschnittliche Niederschlagsmengen zu verzeichnen. Die von Februar bis Mitte Mai anhaltend niederschlagsarme Witterung führte dann allerdings zu ungewöhnlich niedrigen Wassergehalten im Oberboden, teilweise auch in tieferen Bodenschichten. Auf besseren Böden war noch Feuchtigkeit für das Wachstum der Winterungen verfügbar. Die Sommerungen litten deutlich stärker unter der Witterung, es kam teilweise zu stärkerem Trockenstress in den Kulturen. Nach der Trockenheit kamen die für die Kornausbildung notwendigen Niederschläge in vielen Regionen gerade noch zur rechten Zeit. „Es zeichnet sich ein heterogenes Bild der Bestände in Deutschland ab“, sagte Rukwied.

Die Gesamtgetreideanbaufläche liegt in diesem Jahr bei nur 5,86 Millionen Hektar und ist somit erneut leicht gesunken. Auf Grund der guten Aussaatbedingungen im Herbst hat die Winterweizenfläche, die 48 Prozent der gesamten Anbaufläche ausmacht, wieder zugenommen. Mit 2,78 Millionen Hektar ist sie weiterhin die bedeutendste Getreideart in Deutschland. Die Anbaufläche von Sommergetreide ist hingegen rückläufig.

Beim Winterraps hat die Fläche ebenso wie beim Winterweizen in diesem Jahr leicht zugenommen. Sie liegt nun bei 1,1 Millionen Hektar. Der prognostizierte Ertrag liegt etwa auf der Höhe des Vorjahrs und somit unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Dies beruht unter anderem auf einem starken Schädlingsdruck, wie beispielsweise dem Rapserdfloh.

Bei den Herbstkulturen, wie etwa Kartoffeln, Zuckerrüben oder Mais, ist die Witterung der kommenden Monate entscheidend. Dies gilt auch für die weiteren Schnitte beim Grünland, was eine wichtige Rolle für das Grundfutter in der Tierhaltung spielt.

Zikade bedroht die Lebensmittelsicherheit

Besonders herausfordernd ist die Situation bei Kartoffeln, Zuckerrüben und verschiedenen Gemüsearten wie Zwiebeln, Rote Beete oder Rotkohl, wie Rukwied darlegte. Für diese Kulturen sei die mittlerweile verbreitet auftretende Schilf-Glasflügelzikade eine echte Bedrohung. Der von ihr übertragene Erreger führt zu erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten bis hin zum Totalausfall.

„Die Zikade ist eine echte Bedrohung für unsere Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Sie hat sich von Baden-Württemberg über Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen weiter in den Norden ausgebreitet. Inzwischen sind auch weitere Bundesländer, wie etwa Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, betroffen“, warnte Bauernpräsident Rukwied.

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