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Management von Rapsstoppeln vor der Folgekultur

Feldhygiene nach Raps

Die Zeit zwischen der Rapsernte und der Aussaat der Folgekultur sollte effektiv genutzt werden, um Krankheiten, Schädlinge, Ausfallraps und Unkräuter zu bekämpfen.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 07.07.2025
Rapsflächen vorzugsweise nach der Ernte mulchen. Aufgelaufener Ausfallraps sollte nach einigen Wochen im 4-Blatt-Stadium chemisch oder mechanisch beseitigt werden. © Mühleisen, RP Stuttgart
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Idealerweise sollten die Rapsstängel direkt nach der Ernte gemulcht werden. Dies beschleunigt zum einen den Abbau der Stoppeln und verhindert zum anderen, dass Pilzsporen (wie die von Phoma, Sclerotinia, Verticillium, Alternaria) überdauern können. Zusätzlich werden an den Stoppeln verbleibende Schoten zerstört, und die darin enthaltenen Rapssamen können, genau wie der beim Dreschen anfallende Ausfallraps, auf dem Boden keimen.

Es ist wichtig, bei feuchten Bedingungen keine Bodenbearbeitung durchzuführen, da Raps ein Lichtkeimer ist und vergrabener Ausfallraps in die Keimruhe (Dormanz) übergeht. Bei ausreichend Feuchtigkeit keimt der Großteil des Ausfallraps von alleine. Bei Trockenheit könnte gegebenenfalls mit einem sehr flach eingestellten Striegel eine oberflächennahe Bodenbearbeitung (ungefähr ein bis zwei Zentimeter) erfolgen, was jedoch in diesem feuchten Jahr überflüssig sein sollte.

Eingriff im Vier-Blatt-Stadium

Der aufgelaufene Raps sollte spätestens im Vier-Blatt-Stadium beseitigt werden. Dies kann entweder mechanisch erfolgen, was jedoch gegebenenfalls zu hohen Nährstoffauswaschungen führen kann. Alternativ kann Ausfallraps bei einer chemischen Unkrautbekämpfung miterfasst werden. Zum Beispiel hat Starane XL (Wirkstoffe: Fluroxypyr + Florasulam) eine Zulassung gegen Gemeine Zaunwinde in Rapsstoppel. Dominator 480 TF (Wirkstoff: Glyphosat) ist gegen einkeimblättrige Unkräuter, zweikeimblättrige Unkräuter und Ausfallkulturen in Ackerbaukulturen zugelassen und darf nach der Ernte oder nach dem Wiederergrünen angewendet werden. Aufgelaufener Ausfallraps wird jeweils miterfasst.

Nach einer chemischen Behandlung sollte mehrere Wochen (mindestens sechs Wochen) mit einer Bodenbearbeitung gewartet werden, damit die Wirkstoffe vollständig in den Wurzeln der Unkräuter verteilt werden und die Unkräuter ganz absterben. Es ist entscheidend, den Raps spätestens im Vier-Blatt-Stadium zu beseitigen, da anderenfalls Kohlhernie und Nematoden stark begünstigt werden. Letzteres ist bei Rüben in der Fruchtfolge fatal. Weitere Schaderreger können sich im nicht beseitigten Ausfallraps vermehren und stellen dann Ende August beziehungsweise Anfang September insbesondere für nahegelegene Rapsflächen eine Gefahr dar. Eine „grüne Raps-Brücke“ in der Flur sollte daher aus Pflanzenschutzsicht unbedingt vermieden werden.

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