Mehr Junglandwirte für Europa
Mehr Landwirte für Europa. Wie das gehen soll, wurde Mitte der Woche mit der EU-Junglandwirtestrategie offiziell vorgestellt.
von AgE erschienen am 21.10.2025In der kommenden Förderperiode soll die Europäische Union mehr Geld für die Generationenerneuerung in der Landwirtschaft bereitstellen. Das sieht die Junglandwirtestrategie vor, die von der EU-Kommission am Dienstag vorgestellt wurde. Darin wird den Mitgliedstaaten empfohlen, mindestens 6,0 Prozent ihrer Ausgaben zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 in Maßnahmen zur Förderung des Generationswechsels zu investieren. Ein ganz besonders strenges Auge will die EU-Behörde auf Länder mit Entwicklungsrückstand werfen. Aktuell müssen 3,0 Prozent der GAP-Gelder verpflichtend für Junglandwirte bereitgestellt werden. Die Pläne der Kommission zielen auf die Entwicklung nationaler Strategien für den Generationswechsel in der Landwirtschaft ab; vorliegen sollen diese bis 2028. So sollen bereits jetzt bestehende Hürden angegangen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen festgelegt werden. Von den Mitgliedstaaten wird erwartet, dass sie in Brüssel regelmäßig über ihre Fortschritte berichten. Die Details sollen in den jeweiligen nationalen Plänen festgelegt werden.
Anteil bis 2040 verdoppeln
Die Gelder für die Junglandwirte sollen aus dem Fonds für nationale und regionale Partnerschaft (NRP) kommen. Anders als einem vorab bekanntgewordenen Entwurf zu entnehmen war, sollen die Mittel sowohl aus der weitgehend frei verfügbaren Masse des NRP als auch aus dem GAP-Mindestbudget stammen können. Nach den bislang aktuellsten Daten für die EU aus dem Jahr 2020 liegt der Anteil von Landwirten unter 40 Jahren – gemeinhin die Definition für Jungbauern – bei rund 12,0 Prozent. Die Strategie zielt darauf ab, ihren Anteil in der Gemeinschaft bis 2040 zu verdoppeln. Konkret soll der Anteil junger und neuer Landwirte dann bei etwa 24 Prozent aller aktiven Betriebsinhaber liegen, heißt es in der Junglandwirtestrategie.
Zugang zu Land verbessern
Um dies zu erreichen, werden in der Strategie fünf zentrale Ansatzpunkte genannt:
Die Generalsekretärin des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Stefanie Sabet, begrüßt die Initiative der EU-Kommission zum Generationenwechsel in der Landwirtschaft, aber es brauche mehr, um junge Unternehmerinnen und Unternehmer für die Landwirtschaft zu gewinnen. „Das massiv gekürzte GAP-Budget reicht nicht aus!“, so Sabet. Für eine erfolgreiche Hofnachfolge und Existenzgründung braucht es laut der DBV-Generalsekretärin wirksame Anreize: „Dazu zählen nicht nur eine gestärkte Junglandwirteprämie in der GAP, sondern auch eine bundesweite Niederlassungsbeihilfe als Grundförderung mit tragfähigem Betriebskonzept. Hinzu kommt eine flächendeckend höhere Investitionsförderung für Innovation und Diversifizierung.“ Auch günstige steuerliche und soziale Rahmenbedingungen, eine umfassende Ausbildung, betriebswirtschaftliches Know-how und eine gute Beratung seien für den Generationenwechsel notwendig. Zudem sei entscheidend, so Sabet, die Digitalisierung voranzubringen und neue Technologien auszubauen.
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