Baustart für drei Agri-PV-Anlagen
Trotz politischem Stillstand: solmotion realisiert drei Agri-Photovoltaik-Anlagen in Süddeutschland. Am 17. November erfolgte der erste Spatenstich in Bad Waldsee.
von solmotion project GmbH Quelle solmotion project GmbH erschienen am 20.11.2025Viele bereits geplante Agri-PV-Projekte sind ins Stocken geraten. Der Grund: Die fehlende beihilferechtliche Genehmigung der EU macht diese oft wirtschaftlich unattraktiv. Der Ravensburger Fotovoltaikpionier solmotion hat einen Weg gefunden, Projekte auch ohne Solarpaket 1 erfolgreich an den Start zu bringen. Am 17. November 2025 war Spatenstich für die erste der drei Anlagen, die weiteren folgen bis Anfang Dezember. Insgesamt werden rund um Böhringen, Bad Waldsee und Kißlegg mehr als 15.000 kWp realisiert. Die Erfolgsfaktoren aus Sicht des Unternehmens sind: Die effiziente Gesamtplanung und -umsetzung aus einer Hand, eine nachhaltig tragfähige Vermarktungsstrategie und klug gesteuerte, passend dimensionierte Batteriespeichersysteme.
Hersteller aus der Region
Die drei Anlagen sind auf Tracker-Systemen der Firma Zimmermann PV-Steel Group GmbH & Co. KG, Eberhardzell, aufgebaut. Der regionale Hersteller hat diese Technik laufend weiterentwickelt und bietet heute eine der verlässlichsten Lösungen am Markt. Die besonders leistungsstarken Glas-Glas-Module sind bifazial. Das bedeutet, dass auch reflektiertes Licht auf der Unterseite der Module in Strom umgewandelt wird. Das Nachführen steigert die Erträge bei tiefstehender Sonne morgens, abends und im Winter. Weitere Vorteile: Schnee kann abgeworfen und für die landwirtschaftliche Bearbeitung der Flächen können die Module passend gekippt werden. Darüber hinaus kommen Batteriespeichersysteme zum Einsatz, um die Einspeisung des Stroms im Tagesverlauf marktgerecht zu steuern.
Projekte neu denken
„Anfang des Jahres waren wir wie viele im Markt gespannt, ob die beihilferechtliche Genehmigung noch kommt. Bald war klar, dass die neue Bundesregierung diese Entscheidung nicht weiter forciert. Wir wollten aber die Zukunftslösung Agri-PV nicht einfach abschreiben und haben uns auf den Weg gemacht, Projekte neu zu denken“, führt solmotion-Geschäftsführer Michael Keil aus. Sein Team war mit neuen Strategien und Ideen erfolgreich. „Machen statt warten“, ist laut Keil das interne Motto. Heute entwickelt das Unternehmen Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 300 MWp. „Und täglich kommen neue hinzu.“ Vom Know-how kann jeder profitieren: Das Unternehmen bietet einen Projekt-Check für Landwirte, Investoren und Projektierer an.
Wirtschaftlichkeit prüfen
„Oft lohnt sich ein zweiter, geschärfter Blick auf vermeintlich unwirtschaftliche Projekte. Mit unserer Erfahrung aus der Praxis und den jetzt gestarteten, weiteren Projekten können wir die richtigen Stellschrauben erkennen und drehen,“ so Keil. Das gelte nicht für jedes Projekt: „Manche wären auch mit Solarpaket 1 bei uns durchs Raster gefallen. Da waren die Annahmen teils zu optimistisch.“ Das gilt laut Keil besonders für sehr kleine Anlagen. Dem Baustart im Süden folgen Zug um Zug weitere Projekte, bereits jetzt sind konkrete Termine für 2026 geplant. Keil: „Wir sind überzeugt: Wir werden mit Agri-PV eine Erfolgsgeschichte schreiben – für uns und unsere Partner.“
Daten und Fakten zu den drei Anlagen
Standort Böhringen: DC-Projektgesamtleistung: 4609,28 kWp Gesamtanzahl Module: 7.202 mit je 640 Wp Aufständerungsart: Freifläche, nachgeführt Jährliche Einspeiseerträge: ca. 5.836 MWh Speicherkapazität: Noch in Planung
Standort Bad Waldsee: DC-Projektgesamtleistung: 5.624,32 kWp Gesamtanzahl Module: 8.788 mit je 640 Wp Aufständerungsart: frei aufgeständert, Tracker nachgeführt Jährliche Einspeiseerträge: ca. 7.643 MWh Speicherkapazität: Noch in Planung
Standort Kißlegg: DC-Projektgesamtleistung: 4.942,08 kWp Gesamtanzahl Module: 7.722 mit je 640 Wp Aufständerungsart: frei aufgeständert, Tracker nachgeführt Jährliche Einspeiseerträge: ca. 6.242 MWh Speicherkapazität: Noch in Planung





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