KAT e.V. zieht 2-Jahres-Bilanz zum Kükentöten-Verbot
- Veröffentlicht am

Es gebe immer noch Schlupflöcher, um das Verbot des Kükentötens zu umgehen. Darauf hat der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) in einer aktuellen Pressemitteilung aufmerksam gemacht.
So sei der Import von Legehennen aus dem Ausland, deren Brüder getötet worden seien, nach wie vor erlaubt. Diese Hühner legten dann hierzulande legal Eier, welche als deutsche Ware verkauft würden. Auch Importeier, die zu geringeren Standards erzeugt worden seien, gelangten auf den deutschen Markt.
KAT-Kennzeichnung garantiert Eier „Ohne Kükentöten“
Beim Kauf von Eiern des freiwilligen Kennzeichnungssystems KAT könnten die Verbraucher jedoch sicher gehen, dass die über die nationale Gesetzgebung hinausgehenden Tierschutzvorgaben eingehalten und sie wirklich Eier „Ohne Kükentöten“ (OKT) erhielten.
Der Anteil an zertifizierter KAT-Ware im stationären Handel liegt dem Verein zufolge bei etwa 90 %. Aktuell seien 80 Millionen Hennenplätze dem System angeschlossen, etwa 38 Millionen davon befänden sich in zwölf Ländern des europäischen Auslands. Alle KAT-Produzenten müssten sich unabhängig von nationalen Gesetzen an die Vorgaben des Vereins zum Verbot des Kükentötens und an den Leitfaden zur Bruderhahnaufzucht halten.
Hennenbestand ausgetauscht
In den vergangenen zwei Jahren wurde laut KAT bei den Mitgliedsbetrieben der gesamte Herdenbestand ausgetauscht und auf OKT umgestellt. Ab 2024 dürfe nur noch KAT-zertifizierte Ware verkauft werden, die von Hennen stamme, deren Brüder nicht getötet worden seien. Ältere Herden würden automatisch den KAT-Status verlieren. „Die Kraftanstrengung zur OKT-Umstellung war für unsere Mitgliedsbetriebe nicht nur mit enormen finanziellen Investitionen in den Tierbestand, sondern auch mit deutlichen Anpassungen in der Logistik und im Management verbunden“, berichtete KAT-Geschäftsführer Dietmar Tepe.
Durch die freiwillige, regelmäßige Zertifizierung würden die Mitglieder einen bedeutenden Beitrag zum Tierschutz im In- und Ausland leisten und sicherten auch eine grenzüberschreitende Wettbewerbsgleichheit. Dem Verein zufolge wurden zwischen Januar 2022 und November 2023 dank der KAT-internen Vorgaben bereits 78 Millionen Hähne vor dem Töten bewahrt.
In-ovo-Geschlechtsbestimmung gewinnt an Bedeutung
Laut KAT gewinnt das zur Vermeidung des Kükentötens eingesetzte „In-ovo-Geschlechtsbestimmungsverfahren“ immer mehr an Bedeutung. Damit lässt sich frühzeitig vor dem Schlüpfen feststellen, ob im Ei ein weibliches oder männliches Küken heranwächst. Die männlichen Bruteier können so bereits vor dem Schlupf aussortiert werden.
Anfang 2022 hatte die Alternative dazu – die Bruderhahnaufzucht – mit 70 % noch deutlich vor dem Selektionsverfahren gelegen. Mittlerweile haben sich die Zahlen umgekehrt und die vorzeitige Erkennung im Ei dominiert mit rund 70 % die OKT-Verfahren.
Für diese Entwicklung spielte KAT zufolge auch die Entscheidung durch den Gesetzgeber eine entscheidende Rolle, den spätesten Zeitpunkt für eine Selektion vom siebten auf den zwölften Bruttag auszuweiten. Somit hätten die Produktionsbetriebe die nötige Planungssicherheit, und die Kapazitäten für die Selektion würden massiv erweitert.