
Verbandsarbeit ist mehr als nötig
Das Fachwissen eines Verbandes und solide Basisarbeit sind laut Hauptgeschäftsführer Marco Eberle Pfeiler des Erfolges für die Verbandsarbeit, wie er bei der LBV-Mitgliederversammlung betonte.
von Silvia Rueß erschienen am 26.11.2025Der Hauptgeschäftsführer im Landesbauernverband, Marco Eberle, bestätigte im Geschäftsbericht, dass die Erwartungen von Seiten der Landwirtschaft an die aktuelle Bundesregierung nach wie vor groß seien. Leider fehle nimmer noch der sichtbare Ruck, dass sich etwas ändere. Dabei gehe es weniger um die ganz großen Dinge. „Überzeugen muss man vor allem im Detail“, so der Hauptgeschäftsführer.
Eberle richtet ebenfalls wichtige Appelle an die politischen Vertreter: Entfristung von Arbeiten auf dem Feld und Agrarumweltmaßnahmen, wo es passt und die Möglichkeit weiter besteht, Geld zu verdienen. Hier und bei noch vielem mehr fehle der Pragmatismus. In Zeiten wie diesen, in denen die Demokratie unter großem Druck stehe, tragen laut Eberle auch Verbände und Berufsstände eine besondere Verantwortung. Probleme zu beschreiben und zu kritisieren reiche da nicht mehr aus. Es gelte Lösungsvorschläge zu bieten und Kompromissbereitschaft zu zeigen. Eberle sieht einen Auftrag im Verband, aktiv die Veränderung zu gestalten. Als Verband biete man hier Präzision, Know-how und fachlichen Tiefgang. Mit eben jenen besseren Lösungsvorschlägen will der Bauernverband überzeugen und nicht nur mit Kritik am System. Ein engagiertes Ehrenamt und kundiges Fachpersonal mit dem nötigen Netzwerk biete der LBV. Der Hauptgeschäftsführer erinnert hier an die jüngsten Erfolge und auch an die anstehenden Verhandlungen, die geführt werden müssen.
Um die Verbandsfinanzierung sicherzustellen, berichtet Eberle von der bis 2030 beschlossenen schrittweisen Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. „Nach über 20 Jahren Beitragskonstanz gegenüber der Kreisbauernverbände“ habe der LBV-Vorstand dies beschlossen. Steigende Investitionen in die IT sowie hohe Personalkosten hätten den Schritt unabdingbar gemacht. Er versichert den Delegierten auch, dass neben der Beitragserhöhung insgesamt im Verband an vielen anderen Schrauben gedreht werde, um die Finanzierung des Verbandes sicherzustellen.
Öffentlichkeitsarbeit im Fokus
Insgesamt komme man zunehmend der Forderung zahlreicher Mitglieder nach, dass der Verband mehr Presse- und Öffentlichkeitsarbeit leisten solle. So habe man dem Zukunftsbauer „Leben eingehaucht“. Man organisiere Veranstaltungen, um den Verbrauchern zu zeigen, wie Landwirtschaft für die Gesellschaft eine gute Zukunft forme. Formate, wie jüngst bei der Agrarministerkonferenz in Heidelberg, die den Nachwuchs zu Wort kommen lassen, sollen kein Einzelfall bleiben. „Wenn es um die Zukunft geht, dann müssen die Jungen zu Wort kommen“, so Eberle. Auch ein Grund, warum Social Media zunehmend in den Mittelpunkt rücke. So werde neuerdings auf TikTok eine jüngere Zielgruppe angesprochen. Mit Witz und Ironie wolle man junge Menschen abholen – ob als Verbraucher, als Mitglied der Zukunft oder künftiger Mitarbeiter.
Das Herzstück und die Stärke des Bauernverbandes sei aber nach wie vor die Arbeit in den Fachreferaten. Ohne diese Kernarbeit im „Maschinenraum des LBV“ sei manches im vergangen Jahr nicht möglich gewesen. „Wir klemmen uns dahinter, wo es manchmal keinen Spaß mehr macht“, so Eberle. Leider liege die Macht, um Dinge zu ändern, nicht immer in der Hand derer, die den Sachverstand haben, positioniert sich Eberle. Aber man wolle hier auch künftig nicht nachlassen. Um sich hier noch besser und schlagkräftiger aufzustellen, werde bereits intensiv an Strukturreformen im Verband gearbeitet.




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