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Zweite DRV-Ernteschätzung 2020

Regen dringend gesucht

Auf Deutschlands Äckern ist es zu trocken, konstatiert der Deutsche Raiffeisenverband (DRV). Wintergerste und Raps leiden derzeit besonders.
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Das trockene und teilweise sehr warme Wetter der vergangenen Wochen hat die Wasservorräte in den Böden schrumpfen lassen. „Waren Anfang März noch viele Äcker aufgrund starker Niederschläge unbefahrbar, hat sich die Situation fast flächendeckend umgekehrt: Wir brauchen dringend Regen“, betont Guido Seedler, Getreidemarktexperte des Verbandes. Die kommenden zwei Wochen würden insbesondere für die weitere Entwicklung von Wintergerste und Raps entscheidend sein.

Nach Beobachtungen des Verbandes hat der Raps punktuell unter den Nachtfrösten der vergangenen Tage gelitten. Dazu kommen teilweise Schäden durch Insekten, sodass sich ein heterogenes Bild zeigt. Vor diesem Hintergrund wurde die Ernteprognose für diese Kultur im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgenommen. Der DRV geht nun von 3,3 Mio. Tonnen aus nach 3,4 Mio. t im März. Beim Getreide erwarten die Experten wie im Vormonat mit gut 45 Mio. Tonnen eine durchschnittliche Ernte.

Winterweizenernte leicht unter Vorjahr erwartet

Mit 22,7 Mio. Tonnen wird der Winterweizen wie in den Vorjahren rund die Hälfte der deutschen Getreideernte ausmachen. Obwohl der DRV davon ausgeht, dass die Hektarerträge spürbar höher (+5,3 Prozent) ausfallen werden, wird das Gesamtergebnis wohl leicht unter dem Wert des Vorjahres liegen (-2,1 Prozent). Grund dafür ist eine witterungsbedingt um mehr als sieben Prozent gesunkene Anbaufläche.

Die Wintergerste wird mit knapp 9,7 Mio. Tonnen auf Vorjahresniveau prognostiziert, die Sommergerstenernte wird bei nahezu gleichbleibender Anbaufläche aufgrund höherer Hektarerträge auf gut 1,9 Mio. Tonnen geschätzt (+6,1 Prozent).

Gewinner dürfte in diesem Jahr der Roggen sein. Mit gut 3,8 Mio. Tonnen dürfte die Erntemenge um knapp 18 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen. Eine deutlich ausgedehnte Anbaufläche (+5,4 Prozent) sowie höher angesetzte Durchschnittserträge (+11,8 Prozent) sind die Ursachen dafür.

Ob die rechnerisch ermittelte Erntemenge auch tatsächlich dem Markt zur Verfügung stehen wird, ist allerdings offen. Aufgrund der teilweise weiterhin angespannten Versorgung auf Milchviehbetrieben und bei Biogasanlagen rechnet der Verband damit, dass ein nicht geringer Anteil als Grünroggen gehäckselt wird. Im vergangenen Jahr reduzierte sich nach Schätzungen des Verbandes die Druschfläche dadurch um rund 70.000 Hektar. Ob dieser Wert auch dieses Jahr erreicht wird, hängt von dem weiteren Witterungsverlauf ab.

Vegetationsentwicklung weitgehend im langjährigen Mittel

Zeigten die Kulturen im Vormonat noch einen deutlichen Vegetationsvorsprung, so ist dieser durch die Fröste der vergangenen zwei Wochen nahezu auf Null zurückgegangenen. Lediglich der Raps zeigt weiterhin einen leichten Vorsprung im Vergleich zum langjährigen Mittel und hat fast überall mit der Blüte begonnen.

Die Aussaat von Sommergetreide ist mit Ausnahme von Körnermais mittlerweile abgeschlossen. Mit dem nennenswerten Beginn der Maisaussaat wird für die kommenden Tage gerechnet.

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