Dem Klimaschutz verpflichtet
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Die BayWa in Württemberg steht Kunden und Partnern in der Corona-Pandemie als verlässlicher Grundversorger zur Seite, teilt das Unternehmen mit. Mit einem Umsatz von 753 (Vorjahr: 768) Mio. Euro in den Bereichen Agrar, Obst, Technik, Energie und Bau im Jahr 2020 ist die Agrarhandelsfirma zufrieden und setzt den Innovationskurs weiter fort.
Zum Megatrend Klimaschutz und Energiewende werden nach eigenen Angaben vielfältige Lösungen geboten: von Blühpatenschaften auf Blockchain-Basis und satellitengestützten Bewässerungs-Lösungen für die Landwirtschaft oder plastikfreie Verpackung für Obst über Infrastruktur für CO2-optimierte Mobilität bis hin zum Leistungspaket für mehr Energieeffizienz bei Bestandsbauten. Die Investitionen der BayWa in Württemberg liegen 2020/2021 bei rund 29 Mio. Euro.
Körnermaisernte halbiert
Der Umsatz im Agrarbereich lag mit 245 Mio. Euro unter dem Vorjahr (259 Mio. Euro). Die Getreide-Ernte im Erfassungsgebiet Württemberg war sehr gut. Beim Mais lag die erfasste Menge aufgrund Trockenheit im Juni/Juli allerdings nur bei der Hälfte der üblichen Mengen. Das Betriebsmittelgeschäft ging zurück. Das lag zum einen an der Witterung. Zum anderen machen sich der Trend zu mehr Öko-Landau und verschärfte gesetzliche Regularien bemerkbar. Dank Digital Farming ist das Ausbringen von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln exakt auf den Bedarf der Pflanze abgestimmt möglich.
Damit Landwirte, Verbraucher und Organisationen gemeinsam etwas für Umwelt- und Insektenschutz und Biodiversität tun können, ermöglicht die BayWa mit Hilfe der Blockchain-Technologie Blühpatenschaften. Über die Plattform combayn.de können Verbraucher, Unternehmen oder Vereine schon ab einem Betrag von 1 Euro zu mehr Blühflächen in ihrer Region beitragen – und gezielt auswählen, welchen Landwirt sie unterstützen möchten. Landwirte, die sich an Combayn Blühflächen beteiligen, haben neben dem ökologischen Zugewinn auch ökonomische Sicherheiten: Weil Blühpatenschaften für mindestens ein Jahr abgeschlossen werden, ist die wirtschaftliche Nutzung ihrer Flächen garantiert.
Der Agrar- und Landtechnikbereich investiert 2020/2021 in Württemberg insgesamt rund 16,5 Mio. Euro, berichtete Gerd Mezger, Spartengeschäftsführer Agrar und Technik in Württemberg. So wird in Heilbronn die Lagerinfrastruktur für Getreide erweitert und modernisiert, die Schiffsverladung wird ausgebaut. Zudem ist für den Standort eine neues Technik-Zentrum geplant. In Nürtingen entsteht ein neues Lagerhaus und eine neue Landtechnik-Werkstatt.
Ressourcen schonen mit moderner Landtechnik
Die Technik steigerte den Umsatz deutlich von 129 auf 162 Mio. Euro. Wie Gerd Mezger erläuterte, investierten Landwirte in hocheffiziente Maschinen und Geräte, gerade auch um die ressourcenschonende Bewirtschaftung der Felder und Flächen weiter voranzutreiben. Durch den Trend zum Öko-Landbau erlebt die Unkrautbekämpfung mit Hacke und Striegel eine Renaissance, diese Maschinen werden vermehrt mit Sensorsystemen ausgestattet. „Im Servicegeschäft haben sich Stärke und Engagement unserer Werkstatt-Teams weiter ausgezahlt“, so Gerd Mezger.
Der Klimawandel macht sich auf den Äckern immer häufiger und immer deutlicher bemerkbar – einerseits durch zunehmende Starkregen-Ereignisse, andererseits durch längere Trockenperioden. Mezger: „Effizientes Wassermanagement wird für immer mehr Landwirte zum Thema. Gerade beim Anbau von Feldfrüchten oder beim Obst-, Wein- und Gemüseanbau.“ Die BayWa bietet hier als zukunftsweisendes System eine die satellitengestützte Lösung.
Plastikfreie Verpackung für Äpfel
Im Obstbereich stieg der Umsatz auf 59 Mio. Euro (Vorjahr 55 Mio. Euro). „Die europaweit knappen Apfelernten sowohl 2019 wie 2020 sorgten für eine gute Vermarktungssituation bei einem stabil überdurchschnittlich hohen Preisniveau“, sagt Carolin Metzger, Referentin für den Bereich Obst. Dass viele Menschen aufgrund Corona ein größeres Augenmerk auf gesunde und vitaminreiche Ernährung legen, habe die Nachfrage nach Äpfeln insbesondere im Frühjahr 2020 verstärkt.
Äpfel, die der Münchner Agrarhändler verpackt, gibt es auch in plastikfreien Vollpappe-Verpackungen. Die Rohstoffe dafür stammen aus FSC®-zertifizierter Waldwirtschaft. FSC steht für Forest Stewardship Council – mit der Zertifizierung ist die nachhaltige Waldwirtschaft belegt.
In die Obst-Standorte der BayWa in Württemberg fließen 2020/2021 Investitionen von insgesamt rund 4,1 Mio. Euro. In Kressbronn wurde die Packstation modernisiert und erweitert, auf dem sanierten Dach des Obstgroßmarktes Ravensburg ist inzwischen eine neue Photovoltaik-Anlage in Betrieb; den Sonnenstrom verbraucht die BayWa vor Ort. In Ailingen wurde eine Verpackungsanlage für Steinobst installiert.
CO2-optimierte Mobilität vorantreiben
Der Umsatz im Energiebereich ging in Württemberg zurück auf 192 Mio. Euro (Vorjahr 243 Mio. Euro). Dies ist ein rein preisbedingter Rückgang. Hier schlug bei einem vergleichsweise hohen Heizölabsatz der geringe Rohölpreis durch. Aufgrund des geringen Preisniveaus, der reduzierten Mehrwertsteuer und der ab Januar 2021 greifenden CO2-Bepreisung bevorrateten sich zahlreiche Gebäudebesitzer mit Heizöl. Zugleich treibt BayWa Energie die Angebote und Lösungen für die Energiewende voran. So nahm der Holzpellets-Absatz weiter zu.
Von der Wärmewende zur Mobilitätswende: Das Unternehmen befasst sich technologieoffen mit CO2-optimierter Mobilität. Das Unternehmen betreibt LNG-Tankstellen (Liquefied Natural Gas, verflüssigtes Erdgas) für Lkw – und nahm eine Station in Karlsruhe in Betrieb. Weitere LNG-Tankstellen sind in Freiberg am Neckar und in Sinsheim im Bau. Das Unternehmen engagiert sich für den Wasserstoff-Einsatz ebenso wie für E-Fuels. Letzteres sind synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien.
Der Energiebereich investiert 2020/2021 in Württemberg insgesamt rund 3,5 Mio. Euro – unter anderem in Tankwagen und Holzpellets-Silofahrzeuge.
Klimaschutz-Paket für Bestandsgebäude
Im Baustoffbereich stieg der Umsatz deutlich auf 95 Mio. Euro (im Vorjahr 82 Mio. Euro). Hauptgründe sind einerseits die hohe Nachfrage des Bauhandwerks über das gesamte Produktportfolio, andererseits ein verändertes Verhalten privater Haus- und Wohnungsbesitzer: Da viele Menschen aufgrund von Corona ihren Urlaub zu Hause verbrachten, investierten sie verstärkt in Renovierungen sowie Garten- und Landschaftsbau. „Unserer Aufgabe als Grundversorger konnten wir mit einer durchgehenden Öffnung unserer Baustoffbetriebe auch während des Lockdowns voll gerecht werden“, sagt Georg Bichle, Spartengeschäftsführer Baustoffe.
Für die energieeffiziente Modernisierung von Gebäuden bietet die BayWa ein umfassendes Leistungspaket. Der Gebäudesektor in Deutschland verfehlte 2020 deutlich die Ziele aus dem Klimaschutzgesetz. Es besteht dringender Handlungsbedarf, weswegen von staatlicher Seite noch einmal deutlich mehr Fördermittel für Sanierungen bereitgestellt werden.
Die BayWa investiert 2020/2021 insgesamt rund 4,9 Mio. Euro in die Baustoffbetriebe in Württemberg. So ist in Biberach ein neues Baustoffzentrum entstanden mit Verkaufs- und Bürogebäude, mit Baustoffhalle und Freilager. Kunden können an dem Standort jetzt auch ihr E-Auto aufladen – der grüne Strom dafür kommt direkt von einer neuen Photovoltaik-Anlage. In Ravensburg gibt es eine neue Ausstellung für Bauelemente, Böden und Fliesen.
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