Lang und schwierig
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Der DRV hat seine Prognose für die deutsche Getreideernte im Vergleich zum Vormonat leicht auf ein durchschnittliches Ergebnis in Höhe von 43,8 Millionen Tonnen verringert. Bei Raps hält der Verband seine Schätzung von 3,7 Millionen Tonnen aufrecht.
Wetterextreme
Grund für diese Anpassung sind die Wetterextreme der vergangenen Wochen. Auf eine in weiten Teilen Deutschlands nahezu niederschlagsfreie Hitzeperiode folgte wechselhaftes Wetter mit Sturm, Hagel und Starkregen. „Die Niederschläge kamen in vielen Regionen gerade noch rechtzeitig für die Kornfüllungsphase des Weizens. Im Osten haben Hitze und Trockenheit allerdings Spuren hinterlassen“, erklärt Guido Seedler, Getreidemarktexperte des DRV.
Darüber hinaus haben den Beständen vielerorts Sturm und Hagel zugesetzt: Pflanzen wurden beschädigt oder liegen flach auf dem Ackerboden, was das Dreschen erschwert.
Regen bremst
Die Ernte hat bundesweit vor rund zehn Tagen Anfang Juli mit der Wintergerste begonnen, musste aber immer wieder durch die zum Teil massiven Niederschläge unterbrochen werden. In manchen Regionen fiel innerhalb weniger Tage so viel Regen wie sonst in einem Vierteljahr. In der Folge sind die Böden kaum mit schweren Erntemaschinen zu befahren.
Zum Abtrocknen ist eine längere Trockenphase notwendig, die derzeit nicht in Sicht ist. Vielmehr sind für die kommenden Tage in weiten Teilen Deutschlands Niederschläge von erheblichem Umfang angekündigt. „Sollte sich das regnerische Wetter fortsetzen, befürchten wir eine lange und schwierige Ernte“, ergänzt Seedler.
Sorge um die Qualität
Das gegenwärtig feuchte, schwülwarme Wetter bietet optimale Bedingungen für Bakterien und Pilze, die die Kulturpflanzen schädigen können. „Welche Qualitäten letztendlich gedroschen werden, wird vom Wetter in den kommenden Wochen abhängen. Im Augenblick können wir aufgrund des geringen Erntefortschritts keine belastbaren Aussagen treffen“, betont Seedler.
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