Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Förderung agrarnaher Start-ups

Agrarbranche setzt auf Innovationen

Ein neues Förderprogramm für agrarnahe Start-ups wird von der Landwirtschaftlichen Rentenbank und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf dem Weg gebracht. Anträge können ab dem 13. Juli eingereicht werden. Ziel ist es, innovative Ideen von jungen Unternehmern für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft zu fördern. Ein Expertenbeirat entscheidet über die Förderung. Auch ein Gutschein für Beratung ist in der Förderung enthalten.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
   Am 15. Juli gewann das Start-up Organifarms den mit 5000 Euro dotierten Start-up-Preis 2021 der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Das jetzt angekündigte langfristige, zinsgünstige Nachrangdarlehen ist ein weiterer Schritt der Rentenbank und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, junge Start-ups langfristig zu unterstützen. Auf dem Foto zu sehen sind von links nach rechts: Dominik Feiden (CEO und Co-Founder, Organifarms), Nikola Steinbock (Bereichsvorständin, Rentenbank), Hannah Brown (CCO und Co-Founder, Organifarms), Dr. Christian Bock (Bereichsleiter Fördergeschäft, Rentenbank).
Am 15. Juli gewann das Start-up Organifarms den mit 5000 Euro dotierten Start-up-Preis 2021 der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Das jetzt angekündigte langfristige, zinsgünstige Nachrangdarlehen ist ein weiterer Schritt der Rentenbank und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, junge Start-ups langfristig zu unterstützen. Auf dem Foto zu sehen sind von links nach rechts: Dominik Feiden (CEO und Co-Founder, Organifarms), Nikola Steinbock (Bereichsvorständin, Rentenbank), Hannah Brown (CCO und Co-Founder, Organifarms), Dr. Christian Bock (Bereichsleiter Fördergeschäft, Rentenbank). Rentenbank
Artikel teilen:

"Ein schlagkräftiges und impulsgebendes Instrument“, als solches bezeichnete der parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel das neue Förderprogramm für agrarnahe Start-ups der Landwirtschaftlichen Rentenbank im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Bei der Förderung handelt es sich um ein langfristiges, zinsgünstiges Nachrangdarlehen mit einer Laufzeit von zwei bis zehn Jahre. Mit diesem werden junge Unternehmen bereits in der Frühfinanzierungsphase ihrer Projekte unterstützt. Dies war bisher eine Förderlücke, die Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, jetzt schließt. Ziel ist es, innovative und zukunftsweisende Ideen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen. Die ersten Förderanträge können seit dem 13. Juli auf der Website der Rentenbank gestellt werden.

Gefördert werden agrarnahe Start-ups, die mit einer innovativen Idee die Landwirtschaft voranbringen. „Es sind uns alle Agrar Start-ups willkommen, die einen Beitrag zu den Themen Agrartechnologie und Ernährungstechnologie leisten“, sagte Nikola Steinbock, Bereichsvorständin der Rentenbank. Sie betonte wiederholt, dass auch branchenfremde Start-ups ermutigt werden, sich zu bewerben, wenn ihre Technologie in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zum Einsatz kommen kann. Landwirtschaftliche Betriebe werden im Rahmen des Programms nicht gefördert.

Das Förderprogramm

Der Regelhöchstbetrag für die Förderung eines einzelnen Start-ups liegt bei 400.000 Euro, bei besonders innovativen Vorhaben bis zu 800.000 Euro. Insgesamt beträgt das Volumen des Zweckvermögens rund 170 Millionen Euro plus. Gespeist wird es aus verschiedenen Quellen, überwiegend aus Überschüssen der Rentenbank.

Ergänzt wird die Förderung um sogenannte Innovationsgutscheine. Diese können für externe Beratungs-, Schulungs- und Coaching-Angebote genutzt werden. Bis zu 90 Prozent der entsprechenden Ausgaben können den Start-ups gegen Nachweis erstattet werden. Der Zuschuss ist begrenzt auf 15 Prozent der Darlehenssumme und insgesamt 50.000 Euro.

Für das gesamte Förderprogramm stehen zunächst acht Millionen Euro jährlich aus dem Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank zur Verfügung. Nach zwei Jahren wird das Programm evaluiert und könnte anschließend weiter aufgestockt werden. Die Darlehensauszahlung erfolgt in mehreren Tranchen. Wenn ein Start-up vorab selbst gesteckte Meilensteine der Geschäftsentwicklung zu vorab bestimmten Zeitpunkten nicht erreicht, kann die Auszahlung der Darlehenstranchen gestoppt werden.

Das Antragsverfahren

Nachdem ein Start-up sichergestellt hat, dass es förderfähig ist, nimmt es Kontakt mit der Rentenbank auf. Die Checkliste der Förderfähigkeit und die entsprechenden Kontakte sind auf der Website der Rentenbank zu finden unter: https://www.rentenbank.de/foerderangebote/innovation/start-up-foerderung/. Dann muss nach Aufforderung ein aussagekräftiger Businessplan eingereicht werden. Danach wird der schriftliche Antrag eingereicht. Bewerber, die die Kriterien der Förderung erfüllen, werden anschließend dazu eingeladen, ihr Projekt vor einem Expertenbeirat vorzustellen, ein sogenannter Pitch. Borris Förster, Co-Gründer und Managing Partner bei der Amathaon Capital GmbH, ist Teil des Expertenbeirats und betont, dass es wichtig sei, Personen mit umfassender Erfahrung über alle Sektoren mit einzubinden. Fuchtel fügte hinzu, dass sie eine besondere Sorgfalt bei der Auswahl der Projekte walten lassen.

Die Motivation

Förster sieht das Programm als wichtiger Anfang um Deutschland im Bereich Agrar- und Lebensmitteltechnologie zukünftig einen Platz am internationalen Tisch zu sichern und gesamtwirtschaftlich nicht den Anschluss zu verlieren. Bisherige Förderung im Bereich Landwirtschaft waren vor allem forschungsorientiert. Mit dem neuen Förderprogramm sollen gezielt junge Unternehmer gefördert werden, deren Start-ups einen positiven Effekt auf die Landwirtschaft und Umwelt haben. Innovative Impulse dazu kommen jedoch oft aus nicht-landwirtschaftlichen Bereichen. „Wir wollen dem bisherigen Ressourcenverlust durch Nicht-Nutzung entgegenwirken“, sagte Fuchtel über die neue Förderung. In agrar-nahen Start-ups läge ein großes Potenzial, das ausgeschöpft werden muss. „Der Agrarbereich ist ein riesiges Feld für Innovationen und es gibt viele junge Unternehmen, die das Zeug dazu haben, sich hier einzubringen. Allerdings bleiben viele chancenreiche Start-up-Ideen auf der Strecke, weil ihnen in einer entscheidenden Phase schlichtweg die finanzielle Luft ausgeht“, erklärte Hans-Joachim Fuchtel. Er führte weiter aus, dass: „wir clevere Ideen brauchen, um die Landwirtschaft zu modernisieren, zu technisieren, zu digitalisieren und so den Transformationsprozess voranzutreiben“. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf Umwelt und Klimaschutz sowie tierwohl-fördernden Projekten. Langfristig soll so die Marke „Made in Germany“ im landwirtschaftsnahen Bereich gestärkt werden.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.