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Rentenbank

Zuwendungsbescheide an Start-ups

Innovative Ideen und Technologien auf dem Weg zur Marktreife begleiten, das ist das Ziel der Start-up-Förderung aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Mit ConstellR, crop.zone, Feldklasse und Organifarms erhielten am 31. Januar die ersten vier Start-ups durch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, ihre Zuwendungsbescheide.

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  Digitale Scheckübergabe: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte die Zuwendungsbescheide für die vier Start-ups ConstellR, crop.zone, Feldklasse und Organifarms aus und wünschte den Neugründern viel Erfolg.
Digitale Scheckübergabe: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte die Zuwendungsbescheide für die vier Start-ups ConstellR, crop.zone, Feldklasse und Organifarms aus und wünschte den Neugründern viel Erfolg. screenshot: Borlinghaus
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"Die geförderten Start-ups zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig die Technologiebereiche sind, in denen Innovationen für die Agrarwirtschaft entwickelt werden“, sagte Nikola Steinbock im Rahmen der digital durchgeführten Übergabe. Diese reichten von Satellitentechnik über Farmroboter bis hin zu klimafreundlicher Beikrautkontrolle. „Alle vier Unternehmen tragen dazu bei, die sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen bewältigen zu können“, so Steinbock. Sie betonte, dass sich die Rentenbank mit ihrem AgTech- und Food-Tech-Bootcamp und ihrem Netzwerk als Promoter des Start-up-Ökosystems verstehe. Dass das Ökosystem bereits seinen Zweck erfülle, zeige sich auch daran, dass drei der jetzt geförderten vier Start-ups in den vergangenen Jahren am Rentenbank-Bootcamp teilgenommen haben. Steinbock betonte, dass das Förderprogramm mithelfen soll, die Land- und Ernährungswirtschaft zu transformieren und bedankte sich auch beim Expertenbeirat aus Wissenschaftlern und Vertretern aus der Wirtschaft, der die Förderkandidaten mit auswählt und wertvolle Expertise in die Projekte einfließen lässt.

Plädoyer für Innovationen

Beeindruckt von den Businessplänen der Unternehmen zeigte sich Bundesminister Cem Özdemir: "In Deutschland und insbesondere bei unserem Thema in der Landwirtschaft brauchen wir noch viel mehr Unternehmensgründerinnen und -gründer, Menschen, die den Mut haben, für neue Geschäftsideen zum Wohle der Landwirtschaft." Er lobte den großen Pioniergeist in der Agrar- und Ernährungswirtschaft - von autonom fahrenden Landmaschinen, über Drohnen zur digitalen Zustandsbewertung von Pflanzen und Böden, bis hin zum Melkroboter oder Blockchain-Technologie für die Rückverfolgbarkeit von Lebens- und Futtermitteln. Die Impulse für diese Erfindungen kämen aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen. 

Förderlücke schließen

Mit dem neuen Förderangebot will man den Unternehmen besonders am Anfang, in der Frühfinanzierungsphase, helfen. Die bewilligte Förderung umfasst Nachrangdarlehen mit Laufzeiten bis zu 10 Jahren in Höhe von jeweils bis zu 800.000 Euro und Innovationsgutscheine für Beratungs- und Coaching-Leistungen. Insgesamt erhalten die vier Start-ups Zuwendungen über rund 2,9 Mio. Euro. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Rentenbank hatten das Förderprogramm im Juli 2021 ins Leben gerufen. Es schließt eine für junge AgTech- und FoodTech-Unternehmen bestehende Finanzierungslücke gerade in dieser Frühfinanzierungsphase.

Start-ups mit vielversprechendem Potenzial

Hilfe aus dem All: Die ConstellR GmbH ist ein in Freiburg i.Br. gegründetes Unternehmen, das mithilfe einer eigenen Satellitenflotte zum Ziel hat, innovative Lösungen im Bereich des Smart Farmings zu ermöglichen: global und hochpräzise für die nachhaltige Bewirtschaftung von Feldern. Die von den Satelliten erhobenen Daten bilden den Grundstein für die Analyse der Pflanzen- und Bodengesundheit, auf deren Basis kosten- und ressourceneffiziente landwirtschaftsbezogene Applikationen entwickelt werden können.

"Unser Ziel ist es, Boden- und Pflanzengesundheit auf jedem Feld der Erde messen zu können", erläuterte Mitgründer Christian Mittermaier. Die gewonnenen Daten sollen die bestehende Informationslücke schließen und dann als Grundstein für wissenschaftlich fundierte Entscheidungen dienen. So können Landwirte ohne große Investitionen Klima- und Nachhaltigkeitsziele besser einhalten und damit profitabler wirtschaften als heute. Ihre Technologie hat die ConstellR GmbH zum Patent angemeldet. Am 19. Februar 2022 werde die erste Kamera im All installiert und dann erste Bilder liefern können. Ab April sollen die ersten Daten zur Verfügung stehen und ausgewertet werden.

Ersatz chemischer Herbizide: Die crop.zone GmbH aus dem Raum Aachen entwickelt und vertreibt fortschrittliche Systeme zur Gründüngungs- und Beikrautkontrolle mittels elektrischem Strom. Diese physikalische Alternative zu synthetisch-chemischen Herbiziden kann Glyphosat und andere Totalherbizide ersetzen (Ziel: 50 Prozent). Die bio- und ökologisch wirtschaftenden Landwirte können ohne Pflügen und Glyphosateinsatz klimafreundlich bodenkonservierend bei hohem Ertrag arbeiten, Fruchtfolgen erweitern und mit Gründüngung natürlich zur Dekarbonisierung beitragen.

"Wir vertreiben biologische Alternativen zu chemischen Herbiziden wie Glyphosat", berichtet der CEO der Firma, Dirk Vandenhirtz. Angefangen mit dem Kartoffelanbau, stehe das Alternativ-Produkt nun auch für andere Kulturen zur Verfügung. Die Methode ermögliche es, die Kohlenstoffbindung im Boden zu erhöhen und somit nicht nur das Unkraut zu regulieren, sondern auch das Klima zu verbessern. Erfolgreich unterwegs sei man mit dem neuen System in Deutschland und auch bereits in Holland, Belgien und Frankreich.

Hacktechnik vom Feinsten: Die Feldklasse GmbH aus Meerbusch entlastet Landwirte und Umwelt durch effektive und benutzerfreundliche Hacktechnik. Die innovativen Maschinen mit rotierenden Hackwerkzeugen ermöglichen eine hochpräzise mechanische Beikrautbekämpfung, ohne die Kulturpflanzen zu schädigen.

"Wir entlasten Bauern und Umwelt durch perfekt funktionierende Hackmaschinen und fokussieren uns auf Anwendungen, die noch keine Lösungen haben", berichtet der Gründer und Geschäftsführer André Dülks. Zwei Modelle seien bereits auf dem Markt. Diese ermöglichen unter anderem maschinelles Hacken schon ab 5 cm Reihenabstand. Im Öko-Möhrenanbau zum Beispiel schaffe man es mit den Maschinen, bei den in Doppelreihen angebauten Möhren zwischen diesen Reihen Beikräuter zu jäten. Verkauft werden die Maschinen noch direkt, es gibt eine eigene Konstruktions- und Entwicklungsabteilung und eine externe Fertigung vor Ort. Künftig sollen die Strukturen in Marketing, Service und Vertrieb weiter aufgebaut werden.

Ernteroboter für indoor-Farming: Die Organifarms GmbH aus Konstanz entwickelt Farmroboter für die Automatisierung von arbeitsintensiven Prozessen, wie der Ernte, der Überwachung und der Pflanzenpflege im geschützten Obst- und Gemüseanbau. Das erste Produkt ist der Ernteroboter "Berry" für Erdbeeren, der auch die Qualitätskontrolle und das Verpacken der Früchte übernimmt. Dabei handelt es sich um das Zusammenspiel von innovativer Bilderkennungssoftware und moderner Robotertechnik. Kernstück der Innovation ist eine intelligente Software, mit der der Roboter auch unter schwierigen Bedingungen gute Ergebnisse erzielt.

Ziel ist es, durch die Automatisierung den Personalmangel bei den Sonderkulturbetrieben abzufedern und die Qualität der Früchte zu verbessern, erläutert Dominik Feiden, CEO und Mitgründer des Unternehmens. Hinter der Firma steckt die Überlegung, dass Landwirtschaft insgesamt nachhaltiger werden muss, unter anderen auch durch weniger Lebensmittelverschwendung, mehr geschütztem Anbau, einschließlich Urban-Farming und mehr Gewächshäusern. Ende 2022 soll der Roboter auf den Markt kommen.  

http://www.rentenbank.de

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