Russland: Überdurchschnittliche Ernte prognostiziert
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Der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU (MARS) erwartet die Weizenernte 2023 in Russland 17 Prozent unter dem Vorjahr, was immer noch 5 Prozent mehr wäre als im langjährigen Durchschnitt. Die Winterweizenernte könnte 62,6 Millionen Tonnen erreichen, die Sommergerstenernte 24 Millionen Tonnen. Die Gerstenernte wird 11 Prozent unter dem Vorjahreslevel prognostiziert. Sie liegt damit nur noch 1 Prozent über dem Durchschnitt, was vor allem an der deutlich kleineren Sommergerstenernte liegt. Mit geschätzten 17 Millionen Tonnen bliebe sie 14 Prozent unter dem Vorjahr und würde auch das langjährige Mittel um 4 Prozent verfehlen. Das kann die kleine Wintergerstenernte mit 3,4 Millionen Tonnen und einem Plus von 13 Prozent gegenüber 2022 und 34 Prozent über dem Durchschnitt nicht kompensieren. Hinsichtlich der Körnermaisernte sieht MARS eine positive Entwicklung und so liegen die avisierten 15,2 Millionen Tonnen nicht nur 9 Prozent über dem langjährigen Mittel, sondern auch 1 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Vegetationsbedingungen gemischt
Der Start in die Wintergetreidesaison war aufgrund von Niederschlagsüberschüssen oder -defiziten in den wichtigsten Erzeugerregionen schwierig, was zu einer Verringerung der Anbauflächen führte. Letztere wurden durch Frostschäden in der Wolga-Region reduziert. Die insgesamt milden Temperaturen im zeitigen Frühjahr ermöglichten jedoch eine frühe Wiederaufnahme des vegetativen Wachstums. Die im Frühjahr einsetzenden Niederschläge verbesserten die Bodenfeuchtigkeit in den meisten Teilen des Winterweizengürtels, während das Fehlen von Wärmestress günstige Bedingungen für die Blüte und die Kornfüllung schuf. Die anhaltend trockenen und überdurchschnittlich warmen Bedingungen in weiten Teilen der Wolga-Region und des asiatischen Russlands wirkten sich jedoch negativ auf das Ertragspotenzial sowohl von Winter- als auch von Sommergetreide aus. Insgesamt wird mit einer überdurchschnittlichen Produktion von Weichweizen und Gerste gerechnet, die jedoch deutlich unter dem Rekordniveau des vergangenen Jahres liegt.
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