Dürremonitor aufgebaut
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Der Klimawandel verändert die Landbewirtschaftung, Trockenperioden machen dem Ackerbau zu schaffen. Doch Trockenheit ist nicht gleich Trockenheit. Mit Blick auf die Ernte ist das komplexe Zusammenspiel aus Niederschlag, Bodenfeuchte und Pflanzenwachstum entscheidend. Für ein differenziertes Bild entwickelte die BayWa zusammen mit der Tochtergesellschaft Vista den Dürremonitor und veröffentlicht für 2023 erstmals Daten zum Trockenstress von Winterweizen. In Süddeutschland werden zweistellige Ertragseinbußen erwartet.
Den Angaben zufolge bildet der Dürremonitor nicht nur die regionalen Unterschiede ab, sondern visualisiert auch, wie sich der Trockenstress von Winterweizen im zeitlichen Verlauf entwickelt. So stand der Frucht in diesem Jahr bis Mitte Mai ausreichend Wasser zur Verfügung: eine gute Ausgangsbasis für das Pflanzenwachstum. Auch im Vergleich mit dem Mittel der vergangenen fünf Jahre zeigt sich, dass der Getreidebau 2023 bis Ende Mai weniger Wasserprobleme hatte.
Ertragseinbußen bis zu 17 Prozent möglich
Die aktuellen Daten von Ende Juni 2023 sehen jedoch anders aus. Die sehr warmen und trockenen Wochen seit Mitte Mai trafen den Winterweizen in einer kritischen Phase des Pflanzenwachstums, in der Kornausbildung. Nach der Blüte braucht der Weizen viel Wasser, die Temperaturen sollten 30 Grad nicht übersteigen. Trotz guter Ausgangssituation im Frühjahr steht der Weizen nun unter einem höheren Trockenstress als im Mittel der vorangegangenen fünf Jahre. Experten der Vista GmbH rechnen daher mit Ernteeinbußen beim Winterweizen deutschlandweit von 6 Prozent, in Süddeutschland bis zu 17 Prozent.
Besonders schwer haben die trockenen Wochen die Landwirtschaft dieses Jahr regional in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern getroffen. Dort rechnen die Vista-Experten mit Ertragseinbußen von bis zu 17 Prozent.
Weitere Inforamtionen unter: BayWa-Dürremonitor
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