Maisernteschätzung gesenkt
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Der Internationale Getreiderat (IGC) korrigierte in seiner jüngsten Schätzung die Prognose zur globalen Maisernte der Saison 2023/24 um 6 Millionen Tonnen auf 1.211 Millionen Tonnen nach unten. Damit würde dennoch deutlich mehr zusammenkommen als noch in der vorangegangenen Saison. Für die EU erwartet der Rat mit 62,8 Millionen Tonnen eine um 19 Prozent größere Maisernte als noch 2022, allerdings haben die ungünstigen Vegetationsbedingungen sowie reduzierte Flächenprognosen den Rat dazu veranlasst, seine Vormonatsschätzung um 2,8 Millionen Tonnen zu senken.
Die Aussaat in der Ukraine hat die Erwartungen übertroffen und wurde Ende Juni auf 4 Millionen Hektar abgeschlossen. Dies stellt jedoch immer noch einen Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren dar. Die Niederschläge in den zentralen Anbauregionen sind bislang unterdurchschnittlich, daher werden vor der Bestäubung noch dringend Niederschläge benötigt. In Verbindung mit einer größeren Anbaufläche wird die Ernteprognose um drei auf 24 Millionen Tonnen (-11 Prozent) korrigiert.
In den Anbaugebieten des Mittleren Westens leiden die Feldbestände weiterhin unter der anhaltenden Trockenheit. Schätzungsweise 64 Prozent des Areals weisen derzeit ein Wasserdefizit auf, gegenüber 19 Prozent zum selben Zeitpunkt im vorangegangenen Jahr. In der Folge befanden sich nur knapp die Hälfte der Feldbestände in einem überdurchschnittlichen Zustand, so wenig wie seit 1988 nicht mehr. Der Rat sieht daher derzeit die US-Ernte 2023 bei 373,4 Millionen Tonnen. Dies entspräche zwar einem Plus von 7,7 Prozentgegenüber Vorjahr, liegt jedoch rund 8,4 Millionen Tonnen hinter der Prognose von Mai.
Indes dürfte der globale Verbrauch angesichts der größeren Verfügbarkeit von Mais gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent auf 1.205 Millionen Tonnen ansteigen, aber rund 6 Millionen Tonnen unter der Vormonatsschätzung liegen. Ausschlaggebend ist der prognostizierte geringere chinesische Verbrauch, da große Mengen regengeschädigten Weizen zur Verfügung stehen, welche anstatt Mais in die Fütterung gehen dürften. Der industrielle Verbrauch dürfte gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent auf 307 Millionen Tonnen zunehmen, was der Rat mit einer Expansion der brasilianischen Ethanolindustrie begründet. Im Gegenzug dürfte in den USA die Ethanolproduktion um 2 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen.
Die weltweiten Vorräte werden voraussichtlich um 2 Prozent auf 276 Millionen Tonnen ansteigen, einschließlich größerer Lagerbestände in Brasilien, der EU und den USA. Die Prognose wurde um 4 Millionen Tonnen angehoben, wobei der Anstieg in Brasilien die geringere Schätzung für die USA aufwiegt.
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