Im Milchfluss
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In den letzten Tagen auf dem LWH habe ich meine Begeisterung für Rinder entdeckt. Täglich besuchte ich die Kälber am Innovationsstall, Avalon, den schottischen Highlandbullen und andere schwere Wiederkäuer, um sie zu streicheln und ihnen den Kopf zu kraulen.
Für Stadtkinder wie mich ist das LWH ein wahres Erlebnis. Begeistert laufe ich durch das Tierzelt und fotografiere jedes Tier. Die Speicherkarte ächzt unter den Hunderten von Kälberbildern, doch diese Kulleraugen wollen einfach fotografiert werden - da bin ich mir sicher!
Im Innovationsstall wird gezeigt, wie die moderne Milchwirtschaft aussieht und funktioniert. Die traditionelle Melkweise hingegen wird täglich um 17.15 Uhr im Forum im Großtierzelt vorgeführt. Für mich wurde es Zeit, sich mal wieder den landwirtschaftlicheren Themen zu widmen und den Streichelzoo zu verlassen.
Als einzige Erwachsene reihte ich mich zusammen mit vielen Kindern um das Geschehen und schaute fleißig zu, wie eine Kuh und eine Ziege gemolken wurden. Schnell verlor ich die Berührungsangst mit der Einstreu in der Arena und kniete mich glücklich neben den Ziegenkot. Fokussiert auf das Treiben am Euter der Ziege, wollte ich mich nicht von so etwas ablenken lassen. Die Kinder konnten sich an dem Euter der Kuh ausprobieren und somit eine tolle Erfahrung mit nach Hause nehmen.
Leider hat man im Universitätsalltag selten die Gelegenheit die praktische Landwirtschaft zu erkunden. Durch Praktika erfährt man natürlich, wie Agrarwissenschaft in der Praxis aussieht, doch mein letztes Praktikum ist leider viel zu lange her. Gemolken habe ich allerdings schon genug, es war einfach nur schön, es mal wieder zu sehen und sich in Erinnerung zu rufen.
Für die eingefleischten Landwirte mag das LWH ein Ort des fachlichen Austausches mit Kollegen und Vertreibern sein. Für mich war es eine gute Erfahrung für BWagrar unterwegs gewesen zu sein und zudem mit meinem Studienfach so in Berührung gekommen zu sein.
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