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Evangelische Landessynode und der Ländliche Raum

Anlässlich ihrer Frühjahrstagung hat die Landessynode der Evangelischen Kirche in Württemberg einen Schwerpunkttag „Ländliche Räume“ durchgeführt. Dazu beschäftigte man sich mit der Zukunft der Kirche unter den gegebenen demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Synodalen und Gäste diskutierten in acht Gruppen über die Rolle des Ehrenamtes in Kirchengemeinden und Diakonie auf dem Lande, über Kooperationsmöglichkeiten, aber auch die besondere Rolle der Landwirtschaft.

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Ländliche Heimvolkshochschule Hohebuch
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Der Vorsitzende des Evangelischen Bauernwerks Bernd Kraft schilderte dazu die widersprüchlichen Erwartungen, welche von Seiten der Gesellschaft und Politik an die Landwirtschaft herangetragen werde: Einerseits Anpassung an den Modernisierungsprozess und eine effiziente landwirtschaftliche Produktionsweise im Kontext globalen Wettbewerbes – andererseits auch besondere ethische Anfragen an Umwelt–, Tier– und Landschaftsschutz. Die Erfordernis betrieblichen Wachstums in der Landwirtschaft wurde dabei von einzelnen Synodalen hinterfragt.

Innerhalb eines Begegnungsabends, bei dem auch Vertreter des Landesbauernverbandes und der Landfrauen sowie des Evangelischen Bauernwerks eingeladen waren, erläuterte die Staatssekretärin des Ministeriums ländlicher Raum Friedlinde Gurr-Hirsch, dass das Land mit Heimat, Freiheit und Nachhaltigkeit positiv verknüpft sei. Gleichwohl seien neue Konzepte erforderlich, um bei den Fragen Mobilität, Gesundheitsversorgung und bedarfsgerechte Wohn- und Pflegeangebote für Ältere auch künftig lebenswert zu bleiben. Zudem gab sie ein deutliches Bekenntnis für die heimische Landwirtschaft ab, die mit ihrer Vielgestaltigkeit wesentlich zur Lebensqualität Baden-Württembergs beitrage.

Der Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks und Agrarbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) Dr. Clemens Dirscherl wies auf die Beziehungen zwischen Landwirtschaft und Kirche hin: Es gebe ein hohes Potential an ehrenamtlichem Engagement, das sich in den Kirchengemeinden vor Ort wiederspiegele. Die gesamten Diskussionen um Umwelt- und Tierethik sowie zu Fragen der Ernährung wie zur Lebensmittelverschwendung seien ohne konkret-praktische Bezüge zur Landwirtschaft oftmals sinnentleert.

Hier gelte es, Vertreter der Landwirtschaft mit ihrem Erfahrungswissen in die Diskussionen oder die Erarbeitung von Stellungnahmen mit einzubinden. Angesichts der Debatten um die Nutztierhaltung verdeutlichte der kirchliche Agrarexperte, dass gerade an der Landwirtschaft die Begrenztheit irdischen Lebens in den Schöpfungszyklen erfahrbar werde: Leben entstehe, reife und vergehe aber auch – sei also in einem Schöpfungskreislauf eingebunden. Damit gebe es einen elementaren Bezug auch zu Krankheit und Tod als Bestandteil von Leben, was auch an der Tierhaltung gezeigt werden könne – gerade wenn ein vegetarischer Zeitgeist solche Fragen romantisch verkläre beziehungsweise ignoriere.

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