
Waschbären breiten sich weiter aus
Der Waschbär ist in Deutschland eine invasive Art. In den letzten Jahren hat er sich weiter ausgeweitet. Auf seinem Speiseplan stehen auch gefährdete Arten.
von Redaktion Quelle Deutscher Jagdverband erschienen am 21.05.2025Der Waschbär breitet sich in Deutschland weiter aus. Für das Jahr 2023 haben 69 Prozent der Jagdreviere in Deutschland ein Vorkommen gemeldet – das sind fast drei Viertel mehr als 2011. Zu diesen Ergebnissen kommt jetzt der Deutsche Jagdverband (DJV) nach Auswertungen der flächendeckenden Erfassung 2023.
Verbreitungsschwerpunkte hat der Waschbär im Nordosten und in der Mitte Deutschlands: In Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben 2023 über 90 Prozent der teilnehmenden Reviere sein Vorkommen gemeldet, zeigen die ausgewerteten Daten des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD). Der Kleinbär breitet sich weiter nach Südwesten aus. Lücken gibt es in der nordwestlichen Grenze Deutschlands und im Süden. Besonders dynamisch ist die Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg. Dort hat sich die Zahl der teilnehmenden Reviere mit Waschbärvorkommen laut flächendeckender Erfassung in den Jahren 2011 bis 2023 von 14 auf 51 Prozent erhöht – also nahezu vervierfacht.
Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse der Goethe-Universität Frankfurt zeigen, dass der Waschbär sich während der Paarungszeit von Amphibien auf Kröten, Frösche oder Molche spezialisiert. Neben Erdkröten frisst er auch die stark bedrohte Gelbbauchunke. Die nordamerikanischen Kleinbären haben gelernt, Erdkröten zu häuten und damit deren Giftdrüsen zu umgehen. Insbesondere an Binnengewässern können so lokale Amphibienpopulationen aussterben.
Waschbären dürfen in Baden-Württemberg mit Ausnahme der Schonzeiten ganzjährig bejagt werden. 40 Prozent der Tiere werden mit Fallen erlegt.
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