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Kartoffelanbau

Fünf Minuten Zeit für Ihre Pflanzgutplanung

Bei der Planung des Pflanzgutbedarfs sind eine Vielzahl von Faktoren, wie die Standorterfahrungen, die Verwertungsrichtung, die Pflanzgutsortierung und der sortenspezifische Knollenansatz zu berücksichtigen. In diesem Frühjahr sollte aber noch unbedingt die Herkunft des Pflanzgutes mit einbezogen werden.
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Mayer
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Während des Wachstums der Kartoffeln auf dem Feld, aber auch im Lager, bleiben deutliche Abweichungen von den jeweiligen Optimalbedingungen, wie Trocken- oder Hitzestress, im Gedächtnis der Knollen haften. Dies zeigt sich bei Speise- und Veredelungskartoffeln z. B. in einer früheren Keimung oder einer schnelleren Verschlechterung der Backfarbe.

Feld- und Lagergedächtnis

Bei Pflanzkartoffeln beeinflussen das Feld- und Lagergedächtnis darüber hinaus die Ertragsbildung in der kommenden Vegetationsperiode. Diese unter dem Begriff des „physiologischen Alters“ zusammengefassten Eigenschaften spiegeln sich für die einzelnen Partien z. B. in Unterschieden beim Aufgang, der Wachstumsgeschwindigkeit, der Stängel- und Knollenzahl sowie der Länge der Ertrags-bildungsphase wider.

Normaler Sommer, kühles Lager

Vor allem im Norden Deutschlands war die Vegetationsperiode 2015 nur von kurzen Hitze- und Trockenphasen geprägt. Konnte die Temperatur im Lager dann über eine maschinelle Kühlung früh abgesenkt und konstant gehalten werden, ist von einem Pflanzgut mit physiologisch durchschnittlichem Alter auszugehen. Unter diesen Bedingungen ist eine sortenspezifische, auf eigene bzw. Züchtererfahrungen basierende Pflanzgutvorbereitung angebracht. Bei der Berechnung des jeweiligen Pflanzgutbedarfs können Sie auch unseren Pflanzgutrechner auf der Homepage nutzen.

Normaler Sommer, warmes Lager

Stand für das Pflanzgut nur ein mit Außenluft zu kühlendes Lager zur Verfügung, haben die relativ warmen Temperaturen bis Weihnachten zu einer Beschleunigung der physiologischen Alterung beigetragen. Deshalb sollte das Pflanzgut noch möglichst lange im kalten Lager bleiben, da die Knollen auf höhere Temperaturen schneller und intensiver als normal mit Keimung reagieren.

Heißer Sommer, warmes Lager

Im Süden Deutschlands hat bereits bis Weihnachten eine vergleichsweise hohe Temperatursumme auf die Pflanzknollen eingewirkt, sodass sie nur noch eine geringe natürliche Keimruhe aufweisen. Die anschließend günstigeren Außen- bzw. Lagertemperaturen haben zwar den Prozess der Keimung verzögert, können ihn aber nicht gänzlich aufhalten. Gleichzeitig ist das physiologische Alter der Knollen deutlich angestiegen. Dies zieht einen verminderten Knollenansatz nach sich, der z. T. durch einen geringen Legeabstand kompensiert werden kann. Zudem endet die Ertragsbildungsphase älterer Pflanzknollen früher, sodass keine Spitzenerträge zu erwarten sind.

Hat die Keimung schon zu stark eingesetzt und ist ein Abkeimen erforderlich, sollte dies wegen der erforderlichen Wundheilung etwa sieben bis zehn Tage vor dem geplanten Legetermin erfolgen. Ein zweites Abkeimen sollte unbedingt vermieden werden, da die Triebkraft dieser physiologisch alten Knollen sehr schnell abnimmt und dann mit vermehrten Auflaufproblemen zu rechnen ist. Eine Trennung von Legen und Enddammaufbau kann die Entwicklung triebschwacher Pflanzgutpartien unterstützen.

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