Nicht den Spritzstart verpassen
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Computergestützte Simulationsprogramme wie SIMBLIGHT (zur Berechnung des Behandlungsbeginns) und SIMPHYT 3 (Folgebehandlungen) unterstützen die Praxis bei ihrer Entscheidung und stellen darüber hinaus alle zur Krautfäulebekämpfung wichtigen Informationen zur Verfügung. Wichtig: Der Spritzstart muss noch vor dem ersten Befall eines Schlages erfolgen.
Prognosemodelle helfen bei der Entscheidung
Auf der Internetseite des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg werden den Kartoffelanbauern die Prognosemodelle SIMBLIGHT und SIMPHYT 3 als wichtige Entscheidungshilfen angeboten.
Am Simulationsbeispiel am Standort Donaueschingen (Sorte Selma, Auflauf 28.05.16; Schlag im Zeitraum von der Pflanzung bis 7 Tage nach Auflauf an mindestens 4 aufeinander folgenden Tagen nicht befahrbar), wurde bereits vor einer Woche schon der Spritzstart ermittelt. Deshalb steht nun bzw. demnächst auch in spät aufgelaufenen Kartoffelbeständen, die erste Kräutfäulebehandlung an.
Rechtzeitig starten
Bei der derzeitigen Witterung, kann sich eine Phytophthoraepidemie schnell über den gesamten Bestand ausbreiten. Rechtzeitiger Spritzstart, der optimale Spritzabstand und die passende Fungizidstrategie sind dabei die wesentlichsten Instrumente einer effektiven Bekämpfung. In diesem Jahr ist witterungsbedingt nahezu in allen Regionen ein mittleres bis hohes Infektionsrisiko vorhanden. Daher sollten zum Spritzstart vorrangig (teil)systemische Präparate zum Einsatz kommen.
Unmittelbar vor Befallsausbruch bzw. bei sichtbarem Befall dürfen Epok, Fantik M WG oder Ridomil Gold MZ nicht mehr eingesetzt werden. Auf gefährdeten Schlägen (im Umfeld Anbau von frühen Kartoffeln oder Schlägen mit Staunässe) sollte bereits zum Spritzstart zusätzlich zum (teil)systemischen Fungizid ein sporizides Mittel mit der vollen Aufwandmenge eingesetzt werden. Aufgrund des hohen Infektionsrisikos und des starken Krautzuwachses ist die Spritzfolge in engeren Spritzabständen (3 bis 4 Tage) einzuhalten.
Treten Krautfäulesymptome auf, sind sofort Stoppspritzungen durchzuführen. Die beste Kurativwirkung (heilend) haben nach unseren Erfahrungen die Cymoxanil-haltigen Präparate. Bei der Auflistung der verschiedenen Mittel ist in der Klammer die Höhe des Cymoxanil-Wirkstoffgehalts in Bezug der jeweils zugelassenen Aufwandmenge je Hektar mit aufgeführt. Zur Stoppspritzung hat sich eine Tankmischung aus Curzate M WG (112,5), Carial Flex (108), Tanos (175) oder Proxanil (125) einerseits und den sporenabtötenden Produkten Ranman Top oder Shirlan bzw. Carneol, Nando 500 SC, Terminus, Winby anderseits bewährt, wobei bei dieser Mischung jeweils die volle Aufwandmenge eingesetzt werden sollte.
Bei anhaltend günstigem Krautfäule-Wetter sollte die Spritzung bereits nach 2-3 Tagen wiederholt werden.Bei der Entscheidung des Mitteleinsatzes spielt zusätzlich die Regenfestigkeit eines Produktes eine wichtige Rolle, wenn nach dem Antrocknen des Spritzbelages mit Starkregenereignissen zu rechnen ist. Eine Auflistung verschiedener Mittel mit z.B. der Einstufung der Regenfestigkeit sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2016 - Sortenratgeber und Pflanzenschutzempfehlungen im Ackerbau und Grünland“ aufgeführt. Mein persönlicher Tipp:Beobachten Sie Ihren Bestand, berücksichtigen Sie die Prognosemodelle und fragen Sie bei Bedarf Ihren Beratungsdienst Kartoffeln Heilbronn!
Tipp
Beobachten Sie Ihren Bestand, berücksichtigen Sie die Prognosemodelle und fragen Sie bei Bedarf Ihren Beratungsdienst Kartoffeln Heilbronn!
Mehr Informationen zum Thema haben wir inder gedruckten Ausgabe von BWagrar 19/veröffentlicht. Den Beitrag finden Sie im Anhang.






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