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Frühkartoffeln

Zu viel Wasser mindert Haltbarkeit der Knollen

Frühkartoffelanbauer werden an zwei Fronten kämpfen müssen. Insbesondere Frühkartoffeln brauchen ausreichend Wärme und Wasser für ihr zügiges Wachstum. In diesem Jahr gibt es von Letzterem aber in den südlichen Anbaugebieten schon deutlich zu viel.
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Mayer
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Wegen der hohen Niederschläge wird intensiv über den möglichen Erntetermin und die Haltbarkeit der Knollen diskutiert.

Feuchter Boden

Die anhaltenden Niederschläge haben zu einer sehr hohen Durchfeuchtung der Böden geführt, die bei weiteren Regenfällen auf Teilflächen der Schläge schnell in Staunässe umschlagen kann. Diese hohen Wassergehalte unterstützen die Ausbreitung von Nassfäulebakterien im Boden und fördern über den zurückgehenden Sauerstoffgehalt auch noch deren Vermehrungspotential auf und in den Knollen. Gleichzeitig wächst die Gefahr der Sporenbildung auf latent mit Phytophthora befallenen Pflanzknollen, die dann ebenfalls über das Bodenwasser verteilt werden und einen frühen Stängelbefall begünstigen. Werden Sporen von infizierten Pflanzen dann wieder in den Boden eingeschwemmt, können Sie Infektionen direkt an den Tochterknollen oder aber nach dem intensiven Boden-Kartoffel-Kontakt auch bei der Ernte hervorrufen.

Schalenfestigkeit

Vor diesem Hintergrund ist eine vollständige Schalenfestigkeit der Frühkartoffeln in diesem Jahr unumgänglich. Losschalige Stellen auf der Knollenoberfläche sind ideale Eintrittspforten für Bakterien und Pilze, die bei dem sich abzeichnenden hohen Infektionsdruck kaum zu beherrschen sind. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Schalenfestigkeit unter feuchten Bodenbedingungen deutlich langsamer ent-wickelt und mehr Zeit bis zur Ernte einzuplanen ist.

Das gilt es zu beachten

Um die gewohnt hohe Qualität deutscher Frühkartoffeln auch in diesem Jahr sicherzustellen, ist eine ausgefeilte Produktionstechnik erforderlich:

  • Stehendes Wasser in den Furchen schnell ableiten
  • Gleichmäßige Austrocknung des gesamten Bestandes nach der Krautminderung sicherstellen, evtl. Maßnahmen splitten
  • Regelmäßige Kontrolle der Schalenfestigkeit an verschiedenen Stellen und bei mehreren Stauden im Feld (Daumenprobe)
  • Schonende Ernte nur vollständig schalenfester Ware, Eigenbewegungen der Kartoffeln möglichst vermeiden
  • Ausreichend Verlesepersonal auf dem Roder einplanen und Fahrgeschwindigkeit anpassen
  • Faule Knollen bereits auf dem Roder auslesen
  • Stellen mit offensichtlichen Staunässeschäden oder vermehrt faulen Knollen getrennt roden oder zum Ausfaulen länger im Boden belassen
  • Schnelle und vollständige Abtrocknung der Frühkartoffeln nach der Ernte über Anhänger mit Belüftungsboden oder zwangsbelüftete Großkisten
  • Außenluft, die möglichst ≥ 2 °C kälter als die Kartoffeln ist, zur Abtrocknung nutzen
  • Messung der Kartoffeltemperatur sowie der Temperatur und relt. Feuchte der Außenluft erforderlich oder VSD-Taupunktrechner nutzen ( http://www.vsd-dethlingen.de/taupunktrechner.html )
  • Abtrocknung der Kartoffeln über Leitwiderstand messen
  • Bitte beachten: Losschalige Stellen werden beim Abtrocknen schnell braun!
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