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Forschung zu Herbiziden

Bei Herbiziden die richtige Balance finden

Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel steht in der Kritik. Es gilt, wirtschaftliche und ökologische Risiken abzuwägen. Eine Studie legt nun an Winterweizen nahe, dass Erzeuger regional mit weniger Herbiziden hohe Erträge halten können. 

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Weizen mit Ungräsern.
Weizen mit Ungräsern.Klein
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Bei der Entscheidung für Pestizide müssen Landwirte den Ertrag gegenüber Kosten der Mittel und Ausbringung abwägen. Auch mögliche Risiken für die biologische Vielfalt und die menschliche Gesundheit fließen in die Gleichung mit ein.

Doch welchen Effekt haben Herbizide auf die Erträge? Würden sich die Erträge reduzieren, wenn man den Einsatz der Spritzmittel verringert? Diese Fragen stellte sich ein Forscherteam und führte eine Analyse von Erträgen, Unkrautvielfalt und Herbizideinsatz durch. Sie verwendeten dafür Daten von 150 Winterweizenfeldern von 30 Landwirten aus dem Westen Frankreichs. Die Ausbringung der Herbizide durch die Landwirte dokumentierten die Forscher mit Fragebögen.

Überraschend: Kein Zusammenhang zwischen Erträgen und Herbizideinsatz

In ihrer Analyse fanden die Wissenschaftler keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Ausbringungsmenge von Herbiziden und den Weizenerträgen. Zudem bekämpften die eingesetzten Herbizide vor allem seltene Pflanzenarten. Den als Ertragsminderer bekannten Kräutern setzte das Spritzmittel weniger zu. Daraus folgerten die Forscher, dass Landwirte bis zu 50 Prozent Herbizide sparen könnten, ohne den Ertrag von Winterweizen zu senken. Das könnte die Ernährungssicherung und die Erhaltung von Biodiversität in Einklang bringen. Die Forscher argumentieren, dass die Reduktion der Herbizid-Menge einfacher als der Komplettverzicht sei. Trotzdem würde die Umwelt so von positiven Effekten profitieren.

Keine generelle Aussagekraft

Allerdings beschränkt sich der Versuch auf Winterweizen, der in einem einzelnen Jahr in einer bestimmten Region Frankreichs wächst. Das ist noch nicht genug, um die Ergebnisse zu verallgemeinern. Schließlich weiß jeder Landwirt, dass die Anbaubedingungen von Jahr zu Jahr variieren.

Nichtsdestotrotz bietet die aktuelle Studie Anhaltspunkte für weitere Forschung. Erst mehrjährige Ergebnisse lassen sichere Aussagen für eine Region zu. Die Forscher wollen dann das individuelle Verhalten der Landwirte rund ums Spritzen genauer beobachten, um die Motivationen hinter den Behandlungen und Anbausystemen aufzudecken. Denn der Verlust an natürlicher Biodiversität hat bereits Ausmaße erreicht, die das Gesamtsystem gefährden.    

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