Ordentliche Qualität im schwierigen Jahr 2016
Trotz Nässe und Kälte im Frühjahr sowie Trockenheit und Hitze im Sommer ist die Qualität der Maissilage 2016 im Durchschnitt noch gut. Das berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) in Zusammenarbeit mit Proteinmarkt.de (Dr. Jürgen Weiß) unter Berufung auf Untersuchungsergebnisse in den Ländern.
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Die Maissilagequalität hat unter den ungünstigen Bedingungen nicht so massiv gelitten. Die durchgängig höheren Trockenmassegehalte deuten darauf hin, dass viele Landwirte die Ernte hinauszögerten, damit der Mais mit den Niederschlägen aus dem Herbst den Rückstand im Wachstum aufholen konnte.
Späte Ernte, trockene Silage
Die Rechnung ging nicht immer auf: Das lässt sich aus den Stärke- wie auch Fasergehalten ablesen. Der Gehalt an Trockenmasse schwankt zwischen 34,4 Prozent in Baden-Württemberg und 38,1 Prozent in Hessen. Der Orientierungsbereich (30-35 Prozent) wird nur in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein eingehalten.
Höhere Trockenmasse-Gehalte deuten auf kolbenreichere Silage hin. Das kann Probleme in der Verdichtung und einer möglichen Nacherwärmung bringen. Der Rohaschegehalt schwankt zwischen 32 g/kg TM in den nordöstlichen Bundesländern und 41 g/kg TM in Niedersachsen. Der Grenzwert liegt bei 40 g/kg TM. Niedrigere Werte sind vorteilhaft.
Hoher Schnitt
Die Rohfasergehalte liegen zwischen 179 g/kg TM und 207 g/kg TM. Der Rohfasergehalt deutet auf das Verhältnis von Kolben zur Restpflanze hin. Je niedriger der Wert, umso höher ist der Kolbenanteil in der Silage. Der Rohfaser- und auch der Rohaschegehalt werden aber auch durch die Schnitthöhe beeinflusst. Die Gehalte sind in den unteren Stängelbereichen relativ hoch, deshalb deuten die gemessenen Rohaschegehalte auf eine höhere Schnitthöhe hin.
Der Wert der Neutral-Detergenzienfasern (aNDFom) liefert Hinweise auf den Gehalt an Zellwandmaterial. Er sollte sich zwischen 350 und 400 g/kg TM bewegen. In diesem Spektrum befinden sich die Analysen aus Schleswig-Holstein und den nordöstlichen Bundesländern. Alle anderen liegen leicht darüber.
Stärke und Energie im Schnitt erreicht
Der erwünschte Stärkegehalt von über 300 g/kg TM haben im Durchschnitt Silagen aller Regionen. Der Rohproteingehalt bewegt sich zwischen 62 g/kg TM in den nordöstlichen Bundesländern und 72 in g/kg TM in Bayern und Niedersachsen. ELOS, der Gehalt an enzymlösbarer organischer Substanz, aNDFom und der Wert an Rohfett fließt in die Berechnung des Energiegehaltes ein. Er liegt bei 6,7 bis 6,8 MJ NEL/kg TM. Schleswig-Holstein liefert mit 7,1 MJ NEL/kg TM und einer Steigerung um 0,4 MJ den Ausreißer nach oben.
Die Tabelle im Anhang zeigt die Durchschnittswerte aller Untersuchungen in den Regionen. Diese Durchschnittswerte dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Abweichungen nach oben und unten teilweise extrem sind. Um die Ration optimal zusammenzustellen, sollten Landwirte die eigene Silage beproben zu lassen.
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