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Landessortenversuche 2018

Öko-Spelzweizen in der Sortenprüfung

Dem Öko-Spelzweizen fehlte zwar 2018 der Regen, der Ertrag reichte im Landessortenversuch aber trotzdem fast an den des Vorjahres heran.
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Der Dinkel konnte Gewitterniederschläge im Versuch 2018 selten in Ertrag umsetzen, war ertraglich im Vorjahresvergleich aber trotzdem relativ stabil.
Der Dinkel konnte Gewitterniederschläge im Versuch 2018 selten in Ertrag umsetzen, war ertraglich im Vorjahresvergleich aber trotzdem relativ stabil.J. Klein
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Die Sortenprüfungen im ökologischen Landbau zu Spelzweizen finden in Baden-Württemberg an vier ökologisch bewirtschafteten Standorten statt. Diese sind in Karlsruhe-Grötzingen (Betreuung durch das LTZ Augustenberg), Stuttgart-Hohenheim (Betreuung Uni Hohenheim), Crailsheim (Betreuung Beratungsdienst Schwäbisch Hall) und Maßhalderbuch (Betreuung LRA Reutlingen und Uni Hohenheim).

Nach einem nassen und regenreichen Januar folgte ein sehr trockenes Frühjahr.  Einige zum Teil sehr starke Gewitter brachten im Mai mancherorts ordentliche Regenmengen, die der Dinkel aber nicht in Ertrag umsetzen konnte. Die Ernte erfolgte unter trockenen Bedingungen.

Der Ertrag liegt im Mittel der Standorte bei 40,4 dt/ha, das sind nur drei dt/ha weniger als im Vorjahr. An den einzelnen Orten bewegte sich der Ertrag zwischen 30,5 (in Hohenheim) und 53,4 dt/ha (in Maßhalderbuch). Ertragsstärkste Sorten waren in diesem Jahr Zollernperle und Hohenloher mit jeweils relativ 111 Prozent. In der Gruppe der Emmer schnitt die Sorte Roter Heidfelder mit relativ 106,5 Prozent am besten ab.

Qualtitätsergebnisse liegen noch keine vor. Diese werden, sobald sie vorliegen, auf der Homepage des LTZ veröffentlicht.

Emmersorten verstärkt erkrankt

Gelbrostbefall trat verstärkt bei den beiden Emmersorten Roter Heidfelder und Ramses auf. Braunrostbefall wurde nur wenig festgestellt. Die langstrohigen Sorten wie Ramses, Roter Heidfelder und Castilan gingen ins Lager, alle anderen Sorten blieben bis zur Ernte durchweg stabil.

Die Verrechnung über die letzten fünf Jahre (2014-2018) bezieht sich auf das Anbaugebiet Süddeutschland/Höhenlage Südwest mit vier baden-württembergischen und drei bayerischen Standorten.

Sorten im Detail

AAREP.2: Schweizer Zuchtstamm, der dort mittlerweile unter dem Sortennamen Copper zugelassen ist. Mittlerer Ertrag mit guten Qualitäten. Sehr gesund, standfest, gute Fallzahlstabilität. Züchter: Getreidezüchtung Peter Kunz.

Castilan: Erhaltungssorte. Lange, kräftige Dinkelsorte, geringe Gelbrostanfälligkeit, wenig standfest. Ertraglich unter dem Durchschnitt, aber mit guter Qualität. Züchter: Heidi Franzke, Spica e.V.

Dottenfelder Rotling: 2017 zugelassen, bis dato unter der Bezeichnung Dottenfelder Rotkorn. 2018 mit relativ 100 im Durchschnitt. Lang, aber trotzdem standfest. Gute Gelbrostresistenz, etwas Braunrost. Züchter: Forschung und Züchtung Dottenfelderhof

Einkorn Terzino: biolog.-dynamisch gezüchtet; winterhart, sehr langsame Jugendentwicklung, steinbrandresistent; geringe Backqualität, hohe bis sehr hohe Eiweißgehalte, hohe Mineralstoffgehalte (bes. Fe, Zn, Na); Vertrieb: Bioland-Handelsgesell- schaft, Esslingen

Frankenkorn: standfest, guter Ertrag, mittlere Qualität; neigt zu Blattkrankheiten, geringe Gelbrostanfälligkeit; hohe Auswuchsfestigkeit, hohe Kernausbeute; Vertrieb: IG Pflanzenzucht

MULELL.1: Zuchtstamm aus der Schweiz, dort mittlerweile unter dem Sortennamen Edelweisser zugelassen. Sehr frühe, ertragsstarke Sorte, standfest, mittlere Blattgesundheit, hohe Resistenz gegen Ährenkrankheiten wie Fusarium und Septoria. Züchter:  Getreidezüchtung Peter Kunz.

Oberkulmer Rotkorn: mittleres Ertragsniveau, mittlere Reife, traditioneller Dinkeltyp, sehr lang mit Neigung zu Lager auf besseren Standorten, gute Winterhärte, sehr schnelle Jugendentwicklung; geringe bis mittlere Anfälligkeit für Gelbrost; sehr hohe Kleberwerte, aber sehr weicher Kleber; ertraglich mittlerweile überholt. Vertrieb: Saaten-Union

Ramses (Emmer): verzögerte Jugendentwicklung, Pflanzenlängen bis 1,60 m; gelbrostanfällig, sehr eiweiß- und mineralstoffreich, aromatisch würziger Geschmack, mittleres Backvolumen; Züchter/Vertrieb: Saatzucht Oberlimpurg/IG Pflanzenzucht

Roter Heidfelder (Emmer): Steht beim Bundessortenamt zur Zulassung an. 2018 mit gutem Ertrag (relativ 106,5 Prozent), mittlere Länge, Schwäche beim Gelbrost. Vertrieb: IG Pflanzenzucht

Späths Albjuwel (Emmer): Ertraglich im Durchschnitt, lang, mittlere Standfestigkeit, gute Blattgesundheit. Züchter/Vertrieb: Südwestsaat

Titan: biologisch-dynamisch gezüchtet; 2018 leicht unterdurchschnittlicher Ertrag, lange Pflanze mit mittlerer Lagerneigung, gute Anfangsentwicklung; Resistenz gegen Braunrost gut und bei Blattseptoria mittel, geringe Gelbrostanfälligkeit; Feuchtkleber und Fallzahl unterdurchschnittlich; Züchter/Vertrieb: Peter Kunz/Sativa Rheinau AG

ZAL.12: Schweizer Zuchtstamm, der in der Schweiz mittlerweile unter dem Sortennamen Gletscher zugelassen wurde. 2018 drittstärkste Sorte im Versuch. Etwas kürzer mit sehr guter Standfestigkeit. Gesund, gute Gelbrostresistenz. Züchter/Vertrieb: Getreidezüchtung Peter Kunz

Zollernperle: Erstes Jahr im Versuch. 2018 zugelassen. In diesem Jahr mit relativ 111,1 die beste Sorte im Versuch. Mittellang, gut standfest, gering gelbrostanfällig. Züchter/Vertrieb: Saaten-Union

Zollernspelz: Ertragsstärkste Sorte 2017. Kurzer, ertragsstarker Dinkel mit hohen Klebergehalten; Einkreuzung von Oberkulmer; schwer zu entspelzen; mittlere Blattgesundheit, geringe Anfälligkeit für Gelbrost; hohe Protein- und Feuchtkleberwerte; Züchter/Vertrieb: Saaten-Union

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