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Gute Qualität – etwas weniger Menge

Apfelernte am Bodensee in vollem Gang

Nach der Ernte der Frühäpfel läuft am Bodensee bereits die Ernte der Hauptsorten geerntet. Die Obstbauern rechnen mit einer Menge von rund 242.000 Tonnen Äpfeln – vier Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Minus von fünf Prozent ist es zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die gute Witterung spielt der Qualität in die Karten.
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Die Apfelernte am Bodensee läuft auf Hochtouren. Sonnige Tage und kühle Nächte sorgen für eine gute Ausfärbung.
Die Apfelernte am Bodensee läuft auf Hochtouren. Sonnige Tage und kühle Nächte sorgen für eine gute Ausfärbung.Julian Pawlowski/Obstregion Bodensee
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„Aufgrund der milden Witterung zu Beginn des Jahres und den guten Wachstumsbedingungen über die ganze Saison hinweg hat die Ernte dieses Jahr etwa acht bis zehn Tage früher als üblich begonnen. Die ersten Bodenseeäpfel liegen schon in den Regalen und wir freuen uns, dass wir nun wieder erntefrische Äpfel in top Qualität aus regionalem Anbau vom Bodensee anbieten können,“ sind sich die beiden Vorsitzenden der Obstregion Bodensee, Erich Röhrenbach und Thomas Heilig, einig.
 

20 Apfelsorten im Sortiment

Nach den Frühsorten wie Delbarestivale oder der neuen Clubsorte SweeTango werden nun auch Hauptsorten, zu denen Elstar und Gala zählen, geerntet. Nach und nach folgen die über 20 verschiedenen Apfelsorten, die am Bodensee angebaut werden. Auch auf die Ernte der neuen Sorte Fräulein®, Anfang bis Mitte Oktober, ist man am Bodensee gespannt. Je nach Witterung kann die Ernte bis Anfang November dauern. Sie endet mit den späten Sorten wie Braeburn, Kiku oder Swing.

Spätfröste kosten Menge

Hauptgründe für die leicht unterdurchschnittliche Erntemenge sind die aufgetretenen Spätfröste sowie die natürliche Alternanz der verschiedenen Sorten. So gibt es vor allem auch Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten, von einem Ertragsplus von 15 Prozent bis zu einem Ertragsrückgang von – 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Für Deutschland insgesamt wird die Apfelmenge auf 951.000 Tonnen geschätzt, was einer durchschnittlichen Ernte (plus ein Prozent) im Fünf-Jahres-Vergleich entspricht. Europaweit wird eine Apfelproduktion von 10,7 Millionen Tonnen und damit sieben Prozent weniger Äpfel als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre erwartet.

Apfelqualität stimmt

„Insgesamt hatten wir dieses Jahr gute Witterungsbedingungen mit viel Wärme und bis auf einen kurzen Zeitraum auch ausreichend Niederschläge. Deshalb rechnen wir mit sehr guten Qualitäten. Für die kommenden Tage hoffen wir auf kühle Nächte und warme Tage, damit die Ausfärbung der Früchte nochmals gefördert wird,“ erklärt Dr. Egon Treyer, Geschäftsführer der Marktgemeinschaft Bodenseeobst und Vorsitzender der Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft. Einzig die Spätfröste im Frühjahr führten in einigen Lagen zu Ertragseinbußen und äußerlichen Fruchtdeformationen bei manchen Sorten. Nur sehr vereinzelt gab es Hagel, wobei der überwiegende Teil der Obstproduktion am Bodensee durch Hagelnetze geschützt ist.

Bemühungen zum Schutze der Erntehelfer

Insgesamt kommen zur Apfelernte rund 8000 Erntehelfer an den Bodensee. Die aktuelle Corona-Situation bedingt zusätzliche Schutzmaßnahmen der Saisonarbeitskräfte auf den Betrieben. Diese stellen die Betriebe vor zusätzliche Herausforderungen sowie führen zu Mehrkosten. Oberste Priorität hat dabei die strikte Trennung verschiedener kleiner Arbeitsgruppen nach dem Grundsatz „Gemeinsam Wohnen – Gemeinsam Arbeiten“. Das minimiert das Ansteckungsrisiko und sichert zugleich im Falle einer Infektion, dass nicht der ganze Betrieb unter Quarantäne gestellt werden muss und nicht mehr ernten kann. Auch die 14-tägige Arbeitsquarantäne nach der Einreise, bei der die Saisonarbeitskräfte nur streng getrennt von den bereits auf dem Betrieb befindlichen Personen wohnen und arbeiten dürfen, verpflichtende und freiwillige Tests sowie zahlreiche Hygienemaßnahmen in den Unterkünften und an den Arbeitsstellen tragen maßgeblich zum Schutz vor Infektionen bei.
„Die aktuelle Situation bringt große Unsicherheit für die Obstbaubetriebe. Die vielen zusätzlichen Auflagen und auch die fortlaufenden Änderungen der Regelungen sind nicht einfach zu meistern. Momentan sieht es danach aus, dass wir ausreichend Erntehelfer haben beziehungsweise dass diese noch einreisen können. Wir hoffen, dass das so bleibt und wir so die Ernte trotz erschwerter Bedingungen gut einbringen können,“ fassen Erich Röhrenbach und Thomas Heilig die Situation zusammen.

Keine offizielle Saisoneröffnung

Die bekannte Veranstaltung zur Eröffnung der Apfelsaison am Bodensee findet aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen dieses Jahr nicht statt. Dies dient dem Schutz der Obstbaubetriebe sowie an der Vermarktung der Äpfel beteiligten Organisationen und damit zur Sicherung der Ernte.

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