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EU-Sortenversuche 2020

Ergebnisse für den Körnermais

Die Ergebnisse der EU-Sorten für Körnermais liegen vor. Das LTZ Augustenberg und das Deutsche Maiskomitee haben die Sortenergebnisse für frühe, mittelfrühe und mittelspäte Sorten nachfolgend zusammengestellt.

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Mais hat sich im Verlauf weniger Jahrzehnte zu der nach Weizen wichtigsten Ackerkultur entwickelt. Die Perspektive ist auch unter dem gegenwärtigen Diskussionsprozess, wie der Ackerbau sowohl ökonomischen als auch ökologischen und gesellschaftlichen Ansprüchen genügen soll, als positiv zu bewerten. Der Züchtungsfortschritt ist für eine nachhaltige, umweltverträgliche und wettbewerbsfähige Landwirtschaft unerlässlich. Dieser ist für die Kultur Mais mit 1,8 % pro Jahr sehr hoch.

Entscheidend ist jedoch, dass der Züchtungsfortschritt beim Landwirt ankommt. Wie wird dieses gegenwärtig sichergestellt und welche Rolle spielt hier die EU-Sortenprüfung?

Über umfangreiche neutrale Feldversuche sollen dem Landwirt Ergebnisse an die Hand gegeben werden, welche eine standort- und nutzungsspezifische Sortenwahl ermöglichen. Die Verzahnung der einzelnen Systeme führt zu sicheren Aussagen, ist jedoch in der Gesamtsicht komplex. Grundsätzlich muss eine Sorte in Deutschland vertriebsfähig sein, das bedeutet es muss eine Zulassung national oder EU-weit vorliegen, bevor diese vom Landwirt angebaut werden kann. Als Voraussetzung der Zulassung müssen die von der Züchtung entwickelten Sorten leistungsfähiger, gesünder und damit qualitativ hochwertiger sein, als die bereits zugelassenen Sorten im jeweiligen Land. Das durchgängige und abgestimmte Sortenprüfwesen zwischen den Länderdienststellen für die Landessortenversuche (LSV), dem Bundessortenamt für die nationale Wertprüfung (WP) und dem Deutsches Maiskomitee e.V. (DMK) für die EU-Sortenprüfung Mais (EUP) stellt die Prüfung von neuen Sorten sicher. Die Abstimmungen erfolgen seit vielen Jahren in der Arbeitsgruppe Sortenwesen im DMK.

Qualitativ hochwertiger

In der EU-Sortenprüfung für Mais (EUP) werden Sorten, die in einem anderen Land der Europäischen Union zugelassen worden sind, auf ihre regionale Anbauwürdigkeit bezüglich der Futter-(Silo) bzw. Körnermaisnutzung in Deutschland geprüft. Neu zugelassene Sorten in der EU können sich somit einem direkten Leistungsvergleich unterziehen. Die Organisation und Auswertung der EUP wird von der Pro-Corn Gesellschaft für Beratung und Sortenprüfung mbH durchgeführt.

Die Teilnahme an der EUP ist jedem Züchter oder Züchtervertreter freigestellt. Ziel dieses Prüfsystems ist es, auch für diese Maissorten bundesweit objektive Versuchsergebnisse unter den klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Anbaugebieten zu erarbeiten, die der Beratung und der Praxis eine Orientierung über das Leistungsvermögen geben. Neutral erzeugte Versuchsergebnisse sind entscheidend für die Sortenwahl.

Das EUP-Prüfsystem sieht vor, dass frühestens nach zwei Jahren und bei ausreichender Leistung die Aufnahme in den Landessortenversuch (LSV) erfolgt. Erst dann ist der Vergleich mit bereits regional bedeutenden oder neu national zugelassenen Sorten möglich. Dieser Vorfilter zur Übernahme der bestgeeigneten EU-Sorten in den regionalen Landessortenversuch hat sich bestens bewährt. Viele bedeutende Maissorten im praktischen Anbau haben ihre Leistungsfähigkeit zuerst in der EU-Sortenprüfung unter Beweis gestellt. Da die EU-Sorten auf 17 bis 24 Standorten in Deutschland geprüft werden, steht eine sehr aussagekräftige Datenbasis zur Verfügung. Zur leistungsgerechten Beurteilung der EU-Prüfsorten werden die Ergebnisse nach regionalen und klimatischen Gesichtspunkten zusammengefasst.

DMK-Sortenspiegel Mais

Einen umfassenden Überblick über das Leistungspotential von Maissorten bietet der Sortenspiegel des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK). Dieser wird seit vielen Jahren gemeinsam mit den Länderdienststellen und den Landwirtschaftskammern erstellt. Er ist das Standardnachschlagewerk für Handel, Beratung und Praxis – sowohl in Printform als auch im Internet (www.sortenspiegel.de). Dieser beinhaltet eine Zusammenstellung von beschreibenden Informationen von national- und EU-weit zugelassenen Sorten sowie den Ergebnissen der Landessortenversuche sowie der EU-Sortenprüfung. Die Landessortenversuche können getrennt nach der Länderdienststelle bzw. Landwirtschaftskammer, nach dem jeweiligen Anbaugebiet oder umfassend über die Ländergrenzen hinweg dargestellt und analysiert werden. Zusätzlich ist eine Selektion nach verschiedenen Merkmalen möglich, um eine spezifische Empfehlung z.B.: für die Verwendung von Silomais in der Bullenmast oder in der Milchviehhaltung zu erhalten. Die ausgewählten Sorten können als persönliche Favoriten hinterlegt werden. Didaktisch sinnvoll sind die Daten mit Informationstexten zur Interpretation der Merkmale ergänzt.

Frühe Sorten

Die Beurteilung aller nachfolgend beschriebenen Sorten erfolgte über zwei Prüfjahre.

Crosbey (~K210): Einfachhybride/hartmaisähnlich; bundesweit hohes Ertragsniveau; in Süddeutschland durchschnittliche Erträge; mittlere  Abreife; kürzerer Wuchs, sehr gute Standfestigkeit; überdurchschnittlicher Befall mit Stängelfäule.

ES Yakari (~K210): Einfachhybride/Zwischentyp; Sorte mit durchschnittlichen Erträgen in Süddeutschland und mittelfrüher Abreife; bundesweit hohe Erträge; standfest; wenig Befall mit Stängelfäule.

Horizonte/B2190 (~K200): Einfachhybride/Zahnmais; bundesweit und im süddeutschen Raum unterdurchschnittliche Ertragsleistungen; frühe Reife; gute bis mittlere Standfestigkeit; mittlerer Befall mit Stängelfäule.

MAS 11.K (~K200): Einfachhybride/hartmaisähnlicher Zwischentyp; in Süddeutschland in beiden Prüfjahren mit niedrigen Kornerträgen; sehr hohe Trockensubstanz; gute bis mittlere Standfestigkeit; unterdurchschnittliche Anfälligkeit für Stängelfäule.

SY Brenton (~K200): Einfachhybride/Zwischentyp; Ertragsleistung leicht unter dem Durchschnitt; frühe Reife; kurze Sorte mit guter Standfestigkeit; überdurchschnittlicher Befall mit Stängelfusarium.

Mittelfrühe Sorten

Digital (~K240): Einfachhybride/Zwischentyp; bundesweit und im süddeutschen Raum überdurchschnittliche Kornerträge; mittelspäte Reife; kurze Sorte mit guter bis mittlerer Standfestigkeit; erhöhter Befall mit Stängelfäule.

Farmueller (~K260): Einfachhybride/Zwischentyp; sehr ertragsstarke Sorte sowohl bundesweit wie auch in Süddeutschland; sehr späte Abreife (Prüfsorte im mittelspäten Reifesegment einzuordnen) durchschnittliche Standfestigkeit; stärkerer Befall mit Stängelfäule.

LG 31.272: Einfachhybride/hartmaisähnlicher Zwischentyp; die Sorte wurde nur in Süddeutschland geprüft; durchschnittliche Ertragsleistung; mittelspäte Abreife; langwüchsig mit sehr guter Standfestigkeit; kaum Befall mit Stängelfäule.

MAS 23.M (~K260): Einfachhybride/Zahnmais; zweijährig insgesamt hohes Ertragsniveau; mittelspäte Abreife (Reifezahl entspricht dem mittelspäten Reifesegment); standfest; deutlicher Befall mit Stängelfäule.

P 8834: Einfachhybride/Zahnmais; die Sorte wurde nur in Süddeutschland geprüft; über beide Prüfjahre mit hervorragenden Erträgen; späte Abreife (Prüfsorte vermutlich im mittelspäten Reifesegment einzuordnen); standfest; kaum Befall mit Stängelfäule.

Privat (~K240): Einfachhybride/Zwischentyp; hohes Ertragsniveau über alle Versuche; mittelspäte Abreife; kurz und standfest; deutlicher Befall mit Stängelfäule.

Mittelspäte Sorten

RGT Indexx (~K280): Einfachhybride/zahnmaisähnlich; sehr hohe Ertragsleistungen; späte Abreife; gute Standfestigkeit; in beiden Prüfjahren geringe Anfälligkeit für Stängelfusarium.

RGT Texero (~K300): Einfachhybride/Zahnmais; hervorragende Erträge, aber sehr späte Abreife; kurzer Wuchs, gute Standfestigkeit; geringer Befall mit Stängelfäule.

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