Tipps für eine erfolgreiche Planung
Solarparks sind ein zentraler Bestandteil der Energiewende in Baden-Württemberg. Sie erzeugen klimafreundlichen Strom und erhöhen die kommunale Wertschöpfung. Doch werden die in der Bevölkerung beliebten Kraftwerke im Südwesten immer noch in zu geringer Anzahl errichtet. Ein wichtiger Grund sind fehlende Strukturen und lückenhaftes Know-how in vielen Kommunen. Eine neue Checkliste des Photovoltaik-Netzwerkes Baden-Württemberg soll nun dazu beitragen, dass sich das ändert.
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Die Veröffentlichung der Liste bietet mit zehn Tipps und praktischen Beispielen eine detaillierte Übersicht, wie Städte und Gemeinden im Fall von Solarparks am besten vorgehen – und wie sie den Nutzen für sich und ihre Bürgerschaft maximieren. Im Erstellungsprozess ist auch die Erfahrung diverser Baden-Württembergischer Behördenvertreterinnen und -vertreter eingeflossen. Das Photovoltaik-Netzwerk wird von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und dem Solar Cluster Baden-Württemberg koordiniert.
Die Checkliste „Die 10 Gebote der Freiflächen-PV“ steht kostenfrei zum Download bereit: http://www.photovoltaik-bw.de/themen/photovoltaik-freiflaechen
Die Checkliste soll einerseits zeigen, wie Kommunen eine solche aktive Rolle in dem Prozess einnehmen können. Ziel ist zudem, den in der Praxis immer noch hohen Informationsbedarf zu decken. Vielen Kommunen fehlt unter anderem eine Übersicht über den Prozess, gilt es einen Solarpark zu realisieren. Genau dies leistet nun die neue Checkliste. Wichtig ist unter anderem, den Austausch mit erfolgreichen Kommunen aus der Region zu suchen, den Gemeinderat und die Öffentlichkeit früh bei der Suche nach geeigneten Flächen einzubinden und so die Akzeptanz innerorts sicherzustellen. Welche Strukturen innerhalb der Kommune geschaffen werden müssen, um insbesondere in der Vorbereitungsphase eine effiziente Hilfestellung bei der Suche nach geeigneten Flächen bieten zu können, ist ebenfalls Thema.
Land treibt Freiflächen-PV voran
Die Stromerzeugung durch Photovoltaik ist ein wesentlicher Baustein, um die Energiewende im Südwesten umzusetzen und die im Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg verankerten Ziele zu erreichen. Neben einem starken Ausbau der Photovoltaik auf Dachflächen ist daher auch ein Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen erforderlich. Rund ein Drittel der bis 2040 zu installierenden Photovoltaikleistung von 47.000 Megawatt muss dort entstehen.
Auf landwirtschaftlichen Flächen doppelt ernten
Mit der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) können Landwirtinnen und Landwirte ihre bewirtschafteten Flächen doppelt nutzen: Am Boden wachsen die Kulturpflanzen, darüber oder daneben erzeugen Solarmodule erneuerbaren Strom. Im Leitfaden zur Agri-PV (Stand: April 2022) beleuchtet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE die Technologie, ihr Potenzial sowie den aktuellen Entwicklungsstand. Hinzugekommen ist ein Kapitel zur Wirtschaftlichkeit und Geschäftsmodellen mit Agri-PV. Auch die Vorschläge, wie die Agri-PV weiter vorangebracht werden kann, werden vorstellt. Ziel des Leitfadens ist, Landwirtschaftsbetrieben, Kommunen und Unternehmen praktische Hinweise zur Nutzung der Agri-PV an die Hand zu geben. Das Potenzial der Technologie ist groß: Mit rund vier Prozent der deutschen Agrarflächen und hoch aufgeständerter Agri-PV könnten circa 500 Terawattstunden Strom erzeugt werden, was in etwa dem heutigen Strombedarf in Deutschland entspricht.
Den Leitfaden gibt es unter: https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2022/auf-landwirtschaftlichen-flaechen-doppelt-ernten-ueberarbeiteter-leitfaden-agri-photovoltaik.html
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