Unnütz, bis es schneit
Für das Beseitigen großer Schneemengen ist eine Schneefräse eine sinnvolle Anschaffung. Die Auswahl und Ausstattungsmöglichkeiten sind groß. Wir geben Tipps, auf was man beim Kauf eines handgeführten Gerätes achten sollte.
von Ariens, Ursula Brenner Quelle Ariens erschienen am 16.12.2024Eine Schneefräse führt meist ein Schattendasein im Maschinenpark. In schneearmen Gebieten ist sie gänzlich unbekannt und in mittleren Lagen hat sie die meiste Zeit des Jahres nichts zu tun. Das kann sich aber schlagartig ändern; wenn es dicke von oben kommt. Berge von Schnee – über Nacht. Mehrere Tage Dauerschneefall. Versperrte Einfahrten, rutschige Gehsteige und blockierte Parkplätze sind dann ein Problem und die allgemeine Räumpflicht erzeugt latenten, innerlichen Stress beim Grundbesitzer. „Glücklich ist nun, wer eine Schneefräse sein Eigen nennen kann“, weiß Roman Mühleck vom Produktmarketing bei Ariens und erklärt, worauf es bei Schneefräsen ankommt. Moderne Fräsen erleichtern das mühsame und zeitraubende Schneeräumen erheblich. In kurzer Zeit können Tonnen von Schnee aus dem Weg, nicht nur zur Seite, befördert werden. Helle Scheinwerfer ermöglichen den Einsatz am noch dunklen Morgen oder am späten Abend nach der Arbeit.
Einstufig oder zweistufig
Eine einstufige Schneefräse hat nur eine Fräse, die meist aus Gummischaufeln besteht. Diese rotierenden Schaufeln wischen Neuschnee und Schneematsch von der Oberfläche und werfen ihn mit Schwung durch den Auswurfkamin zur Seite. Durch den direkten Kontakt zum Boden tun sie das sehr sauber. Man spricht hier auch von „Schwarzräumen“, da kein loser Schnee auf dem Asphalt zurückbleibt. „Einstufige Schneefräsen eignen sich für kleinere Flächen rund ums Haus, bei Neuschnee, Pulverschnee und geringen Mengen Schneematsch. Sobald der Schnee aber über Nacht festfriert, große Mengen Schnee wegzuräumen sind und dieser auch noch nass und schwer ist, sind einstufige Modelle nicht mehr geeignet. Dann und bei größeren Flächen sind zweistufige Schneefräsen die richtige Wahl“, betont der Experte.
Eine zweistufige Schneefräse hat eine Fräse aus Metall (erste Stufe) und ein nachgeschaltetes Schleuderrad (zweite Stufe). Die Fräse sammelt und zerkleinert auch festen Schnee und befördert ihn zum Schleuderrad. Das rotierende Schleuderrad – ähnlich einer Turbine – befördert den Schnee dann mit hoher Geschwindigkeit durch den Auswurfkamin. Dieses leistungsstarke System ermöglicht größere Wurfweiten und ist für große Schneemengen geeignet. Die Fräse aus Metall berührt dabei nicht den Boden. Festen Schnee schürft eine Kratzleiste weg. Auf verbleibende Restmengen stark komprimierten oder fest gefrorenen Schnees wird Splitt oder Taumittel gestreut.
Die richtige Größe
Die gängigen Arbeitsbreiten von handgeführten, zweistufigen Schneefräsen sind 60, 70 und 80 Zentimeter. Für ein Privatgrundstück mit ein bis zwei Autostellplätzen sind 60 Zentimeter Arbeitsbreite und etwa sechs PS (4,5 kW) völlig ausreichend. Je größer die zu räumende Fläche beziehungsweise das Schneeaufkommen ist, desto breiter und leistungsstärker sollte die Schneefräse sein. Starke Schneefräsen leisten bis zu 13 PS (9,7 kW) und werfen bis zu 18 Meter weit.
Rad- oder Raupe
Standardmäßig sind Schneefräsen mit Radantrieb und stark profilierten Reifen ausgestattet. „Bei Bedarf, zum Beispiel auf vereisten Flächen, können Schneeketten mit oder ohne Spikes die Traktion deutlich verbessern. Schneefräsen mit Raupenantrieb erreichen vor allem an Steigungen und Auffahrten eine bessere Traktion. Für maximale Traktion können zusätzlich noch Metallspikes in die Ketten geschraubt werden“, erklärt Mühleck und fügt hinzu: „Wir bei Ariens haben eine Besonderheit: den patentierten RapidTrak-Raupenantrieb. Dieser verstellbare Raupenantrieb kann wie ein Rad für hohe Wendigkeit oder als Raupe für starke Traktion verwendet werden. Im sogenannten „Eingrab-Modus“ bekommt man maximalen Druck auf die Schürfleiste. Die Fräse weicht dann nicht nach oben aus und man kann auch festgefahrenen Schnee und Schneeberge wegräumen.“
Traktion auf den Rädern
Um die Lenkung zu erleichtern, ist es wichtig, dass eine Schneefräse nicht mit dauerhaft gesperrter Antriebsachse (Differentialsperre) ausgerüstet ist. Eine gesperrte Antriebsachse lässt sich nur schwer lenken und die Maschine will eigentlich nur geradeaus fahren. Eine gesperrte Achse (Differentialsperre) ist aber notwendig, um auf Eis und Schnee Traktion aufbauen zu können. „Auch hier haben Schneefräsen von Ariens mit dem patentierten AutoTurn einen entscheidenden Vorteil. Sie fahren geradeaus mit gesperrter Achse für maximale Traktion. Durch einfaches Ziehen am Lenker entsperrt sich die Antriebsachse automatisch und die Maschine lässt sich mit geringem Kraftaufwand dirigieren. Nach dem Lenkvorgang sperrt sich die Antriebsachse wieder automatisch“, sagt Mühleck und fügt abschließend hinzu: „Um auch bei einbrechender Dunkelheit arbeiten zu können, empfehlen sich Schneefräsen mit LED-Beleuchtung, sehr komfortabel sind natürlich beheizbare Griffe. Profi-Schneefräsen haben zudem einen stufenlosen hydrostatischen Radantrieb.“
Mit dem exatrek T3 „plug and play“-Telemetriemodul lässt sich automatisch erfassen, wann und wo im Winterdienst gestreut wurde. Die neue exatrek-Antenne bietet auch bei Streueinheiten ohne RTK eine sehr genaue Erfassung der Streuroute über eine App, verspricht der Hersteller. Eine sekundengenaue Abrechnung mit den einzelnen Auftraggebern über die geräumten Flächen, zum Beispiel Parkplätze, Industrieflächen und so weiter, soll mit der exatrek-Web-App möglich sein. Vom einfachen PDF-Ausdruck über KML- oder ISOXML-Transfer bis hin zur offenen API-Schnittstelle können die erledigten Winterdiensttouren an die Auftraggeber übermittelt werden.
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